Mit dem Tod Loriots hat Deutschland einen seiner größten Unterhalter der Nachkriegszeit verloren. Sein feinsinniger, geistreicher Humor machte ihn berühmt und schon zu Lebzeiten zu einer Legende. Vicco von Bülows Cartoons und Sketche wurden zu seinem Markenzeichen. Aber auch im Kino feierte der 1923 in Brandenburg an der Havel geborene Komiker Erfolge. Seine beiden Kinofilme "Ödipussi" (1988) und "Pappa ante Portas" (1991) fanden ein Millionenpublikum. Dabei erwies er sich als wandlungsfähiger Mime, oft an der Seite seiner 2007 verstorbenen Kollegin Evelyn Hamann. Mit ihr feierte er zwischen 1976 und 1979 die größten Erfolge seiner Karriere. Besonders populär und beliebt war die ARD-Serie „Loriot“, in der er selbst gespielte Sketche präsentierte, und damit endgültig zum beliebtesten Humoristen Deutschlands avancierte.
Sein Künstlername hängt übrigens direkt mit seiner adligen Herkunft zusammen. Der Pirol ist das Wappentier der Familie von Bülow, Loriot ist schlicht die französische Bezeichnung des Singvogels. Loriot arbeitete aber nicht nur als Karikaturist, Buchautor und Schauspieler, sondern auch als Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner, was ihm 2003 den Titel "Professor der Theaterkunst", verliehen von der Universität der Künste Berlin, einbrachte.
Aus dem Fernsehen zurückgezogen hatte sich Loriot bereits im April 2006, als er in der ZDF-Talkshow "Johannes B. Kerner" seinen Abschied verkündete. In den vergangenen Jahren lebte von Bülow abgeschieden vom öffentlichen Leben am Starnberger See bei München.