Für Kinobesucher in Deutschland gibt es offensichtlich nur eine Wahl: Rob Marshalls "Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten" bleibt auch nach einer Woche unangefochten auf der Eins und hat nicht vor, seine Anker zu lichten. Mit 759.439 Besuchern ist das Piratenabenteuer allen anderen Filmen davongesegelt. Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) und seine Crew lockten mit ihrem vierten Abenteuer in 3D insgesamt bereits mehr als 2,4 Millionen Zuschauer vor die große Leinwand. Eine beachtliche Leistung, auch wenn die Vorgänger allesamt mehr Anziehungskraft hatten. "Fluch der Karibik" sahen im gleichen Zeitraum mehr als drei Millionen, den dritten Teil der Reihe mehr als 3,8 Millionen und "Pirates Of The Caribbean: Fluch der Karibik 2" sogar mehr als 4,1 Millionen Kinogänger.
665.603 – das ist nicht die Besucherzahl vom Zweitplatzierten, sondern die Differenz zwischen dem Ersten und Zweiten. Vin Diesel, Paul Walker und Dwayne Johnson lockten mit "Fast & Furious Five" nach fünf Wochen noch 93.836 Zuschauer in die Kinosäle. Der rasante Actioner von Justin Lin lässt sich trotz eines Minus von knapp 30 Prozent nicht vertreiben und übertrumpft die ersten vier Teile des Franchise immer wieder aufs Neue. Die Besucherzahl ist nach diesem Wochenende auf mehr als 2,25 Millionen angestiegen. Die beiden fast alten Hasen belegen die ersten beiden Plätze und ebenfalls bekannte Gesichter gibt es im Mittelfeld anzutreffen. Auf der Drei hat sich aber ein Neueinsteiger eingeschlichen. 81.686 Besucher haben sich am vergangenen Wochenende gefragt, wer Hanna (Saoirse Ronan) ist. Das Thriller-Drama "Wer ist Hanna?" von Joe Wright sahen mit Previews zusammen knapp hunderttausend Kinogänger. Insgesamt lief der Film in 268 Kinos. Daraus ergibt sich ein ordentlicher Kopienschnitt von 305 Besuchern pro Kino.
Dauerbrenner "Rio" von Carlos Saldanha fliegt nach seinem Höhenflug in der vergangenen Woche etwas tiefer, aber nur auf die Vier. Mit 52.648 Besuchern (insgesamt mehr als 1,4 Millionen) verteidigt der 3D-Animationsspaß wie gewohnt seinen Platz vor Verfolger "Wasser für die Elefanten" mit "Twilight"-Star Robert Pattinson, Reese Witherspoon und Christoph Waltz. Das romantische Zirkusdrama von Francis Lawrence büßt einen weiteren Platz ein und wird mit 41.422 Besuchern (insgesamt 599.609) zum Schlusslicht der Top Fünf. So langsam hat es sich ausgedonnert: "Thor" sahen am vergangenen Wochenende nur noch 34.545 Kinogänger. Damit landet der Film von Kenneth Branagh auf Platz sechs. Das Fantasy-Actioner um die rivalisierenden Alien-Götter Thor (Chris Hemsworth) und Loki (Tom Hiddleston) verzeichnet nun insgesamt 1.057.062 Besucher.
Neu eingestiegen ist die Komödie von Otto Alexander Jahrreiss. In zehnfacher Ausführung brachten Olli Dittrich und Katja Riemann 32.032 Besucher (mit Previews 53.529) "Die Relativitätstheorie der Liebe" näher. Der Film wurde in 155 Kinos gezeigt und schneidet mit einem Kopienschnitt von 207 gar nicht so schlecht ab. Wes Cravens Horror-Thriller "Scream 4" verabschiedet sich aus dem Mittelfeld und landet mit 27.481 Besuchern (399.369) nur noch auf der Acht, während die Integrationskomödie "Almanya - Willkommen in Deutschland" von Yasemin Samdereli trotz eines geringen Plus (20.757/ 1.088.093 Besucher) von dem siebten auf den neunten Platz sinkt. Wenn Piraten gefragt sind, können sich die Vampire nur verstecken. Der 3D-Actioner "Priest" von Scott Charles Stewart bildet das Schlusslicht der Top Zehn (11.017/ 147.498).
Außerdem neu eingestiegen ist "Auf brennender Erde" mit Charlize Theron und Kim Basinger. Das sensible Drama von Guillermo Arriaga Jordan landet mit 4803 Besuchern (6.593) auf Platz 20. Dan Tangs Tragikomödie "I Phone You" verzeichnet 2.977 Besucher (8.066) und steht damit auf dem 26. Platz. Die Dokumentationen "Unter Kontrolle" (Platz 35) und "Waste Land" (Platz 43) sind ebenfalls vergangene Woche gestartet.