Das "Wolfpack" prescht nach vorn: "Hangover 2" hat das Duell der Fortsetzungen gegen das "Kung Fu Panda"-Sequel gewonnen. Nach der Sause im ersten Teil schaffen Stu (Ed Helms), Phil (Bradley Cooper) und Alan (Zach Galifianakis) es noch einmal, sich nicht mehr an die letzte Partynacht zu erinnern und damit zahlreiche Besucher in die Kinosäle zu locken. Mit Wochenendeinnahmen in Höhe von 86,5 Million Dollar setzt sich "Hangover 2" an die Spitze der amerikanischen Kino-Charts. Insgesamt erzielte das Sequel innerhalb seiner ersten vier Tage 118,1 Millionen Dollar am Box-Office und sticht damit auch seinen Vorgänger aus: "Hangover" spielte vor zwei Jahren weniger als die Hälfte ein (52,6 Millionen Dollar). Daraus ergibt sich das beste Einspielergebnis einer Realfilm-Komödie aller Zeiten und als R-Rated-Film landet "Hangover 2" gleich hinter "The Matrix Reloaded". An den Piraten konnten die Partyhengste aber nur in dieser Woche vorbeiziehen: "Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten" legte vergangene Woche den besten Start dieses Jahres hin und ließ sich nicht vom Thron stoßen. Auf langfristige Sicht wird "Hangover 2" aber besser abschneiden als "Pirates of The Caribbean".
Po, der Panda aus "Kung Fu Panda 2", verlor hingegen an Gewicht und konnte dennoch nicht mit der Komödie von Todd Phillips mithalten und musste sich im Rennen um die Spitzenposition mit dem zweiten Platz begnügen. Der Animationsfilm lief in 3.925 Kinos, das sind knapp 300 mehr als der Erstplatzierte mit 3.615 Kinos und spielte dennoch nur knapp die Hälfte ein (48 Millionen Dollar/ 53,8 Millionen Dollar insgesamt). Während "Hangover 2" seinen Vorgänger locker übertrumpfte, knüpft "Kung Fu Panda 2" nicht an den Erfolg seines ersten Teils an. Vor drei Jahren hatte "Kung Fu Panda" 66,6 Millionen Dollar innerhalb der ersten vier Tage eingespielt. 45 Prozent der Kinos zeigten den Animationsfilm in 3D, was einen höheren Ticketpreis zur Folge hat. Würde man nach Besucherzahlen berechnen, läge der Familienfilm noch weiter hinten im Ranking.
"Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten" verliert derweil an Wind und segelt mit einem Verlust von 56 Prozent und Einnahmen in Höhe von 39,3 Millionen Dollar auf Platz drei. Insgesamt spielte der Film mit Johnny Depp und Penélope Cruz 152,9 Millionen Dollar ein. Im Vergleich zu den anderen Teilen des Franchise schnitt das vierte Piratenabenteuer aber schlechter ab. "Pirates Of The Caribbean: Fluch der Karibik 2" und "Pirates Of The Caribbean - Am Ende der Welt" spielten im selben Zeitraum jeweils weit mehr als 200 Millionen Dollar ein.
Mit einem Minus von nur 22 Prozent zeigt sich die Komödie von Produzent Judd Apatow und direkte Konkurrent von "Hangover 2" unbeeindruckt von dem Erfolg des Erstplatzierten. Paul Feigs "Brautalarm" hat mit 16,4 Millionen Dollar ein ähnlich hohes Einspielergebnis wie verwandte Komödien ("Beim ersten Mal" oder "Jungfrau (40), männlich, sucht...") erzielt. Insgesamt stiegen die Einnahmen auf ansehnliche 85 Millionen Dollar innerhalb von 17 Tagen. Der Donnergott lässt derweil seinen Hammer ruhen und tobt nur noch auf Platz fünf. Die Einnahmen von dem Fantasy-Spektakel "Thor" mit Chris Hemsworth und Tom Hiddleston stiegen um 9,4 Millionen Dollar auf insgesamt 158,7. Der rasante Actioner "Fast & Furious Five" mit Vin Diesel, Paul Walker und Dwayne Johnson nähert sich zwar nur noch langsam der 200-Millionen-Dollar-Grenze, hat mit 196 Millionen Dollar immer noch das höchste Einspielergebnis in diesem Jahr.
Vergangene Woche trumpfte Woody Allens "Midnight in Paris" mit einem Kopienschnitt-Rekord auf. Obwohl die romantische Komödie nur in sechs Kinos zu sehen war, erzielte sie 579.000 Dollar am Box-Office und landete auf Rang zwölf der Charts. Nach dem Erfolg wurde der Film mit Owen Wilson, Rachel McAdams und Michael Sheen diese Woche in sage und schreibe 58 Kinos gezeigt und übertrumpft sich selbst: Mit einem überragenden Plus von 220 Prozent spielte die Komödie 1,9 Millionen Dollar ein und klettert auf Platz sieben. Dicht gefolgt von den Salim Akils Komödie "Jumping the Broom" (1,9/ 34,2 Millionen Dollar) und "Fremd Fischen" mit Ginnifer Goodwin und Kate Hudson (1,8/ 34.8). Der Animationsspaß "Rio" ist das Schlusslicht der Top Zehn und klettert insgesamt auf ein Einspielergebnis von 134,8 Millionen Dollar.
Neueinsteiger "The Tree of Life" von Terrence Malick wurde nur in fünf amerikanischen Kinos gezeigt und spielte dennoch die sehenswerte Summe von 352.000 Dollar ein. Pro Kino erzielte der Film damit 88.000 Dollar und bewegt sich damit in ähnlichen Dimensionen wie "Midnight in Paris". Das Drama landete auf dem 16. Platz der US-Charts.