Die Segel werden gesetzt, die Flagge hochgezogen, der Rum bereitgestellt: In den Kinos hierzulande herrscht Piratenstimmung. "Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten" segelt allen Konkurrenten davon und manövriert sich laut Media Control mit sehr starken 1.330.679 Besuchern am ersten Wochenende auf Platz eins der deutschen Kinocharts. Das Piraten-Abenteuer von Rob Marshall lief in 793 Kinos sowohl in 3D als auch in 2D. Damit haben den Streifen 1678 Kinogänger pro Kopie gesehen, was einen überragenden Kopienschnitt bedeutet. Johnny Depp in seiner Paraderolle als Captain Jack Sparrow lockt auch beim vierten Teil der "Fluch der Karibik"-Reihe die Massen in die Kinosäle. Auch wenn die Abenteuer-Komödie mit Penélope Cruz, Geoffrey Rush und Ian McShane längst nicht so viele Piratenfans anzieht wie seine Vorgänger. Beim Auftakt des Franchise waren es noch 1.660.290, beim Sequel "Pirates Of The Caribbean: Fluch der Karibik 2" sogar phänomenale 1.924.778 und bei "Pirates Of The Caribbean - Am Ende der Welt" 1.860.775 Besucher am ersten Wochenende.
Aber das macht den Erfolg am Box-Office nicht weniger wert, denn kein anderer Streifen kann dem Sommer-Blockbuster das Wasser reichen. Justin Lins "Fast & Furious Five" gibt seinen Spitzenplatz nach in der vierten Wochen ab und landet mit 142.209 Besuchern auf dem wohlverdienten zweiten Platz. Insgesamt hat der rasante Actioner mit Vin Diesel, Paul Walker und Dwayne Johnson bereits 2.146.710 Besucher ins Kino gelockt. Eine sehr gute Bilanz für den fünften und erfolgreichsten Teil der "The Fast and the Furious"-Reihe.
Dauerbrenner "Rio" steht wie in der Woche zuvor auf dem dritten Platz und hat scheinbar nicht vor wieder davonzufliegen. Mit 53.296 Besuchern (insgesamt über 1,3 Millionen) verteidigt der 3D-Animationsspaß nur knapp vor Verfolger "Wasser für die Elefanten" von Francis Lawrence. Das romantische Zirkusdrama mit "Twilight"-Star Robert Pattinson, Reese Witherspoon und Christoph Waltz landet in seiner vierten Woche mit 52.109 (535.913) auf Platz vier. Die Brüder Thor (Chris Hemsworth) und Loki (Tom Hiddleston) streiten sich in Kenneth Branaghs "Thor" nur noch auf der Fünf weiter. Der Fantasy-Actioner um die rivalisierenden Alien-Götter, Machtansprüche und verschiedenen Welten ist nun ein alter Hut. Der Film lockte mit 51.513 Besuchern nur noch ein Drittel in die Kinos und büßte damit seinen zweiten Platz ein, knackte aber die Millionengrenze (1.005.069).
Wes Cravens Horror-Thriller "Scream 4" sinkt mit einem Minus von über 50 Prozent und 46.433 Besuchern (360.854) von der Vier auf die Sechs. Nach seinem Höhenflug der vergangenen Woche liegt "Almanya - Willkommen in Deutschland" von Yasemin Samdereli weiterhin im Mittelfeld. Mit 19.914 Besuchern (1.057.468) hält sich die Integrationskomödie als Fels in der Brandung auf Platz sieben. Vampire sind wohl nicht mehr im Trend: Zumindest wenn es sich um blutrünstige und keine liebestollen handelt. Der 3D-Actioner "Priest" von Scott Charles Stewart sinkt mit einem Minus von fast 80 Prozent unaufhaltsam weiter und landet nur noch auf der Acht (16.251/ 131.242). Die Kinogänger können Paul Bettany als abtrünnigem Priester und Karl Urban als gewieftem Vampir wohl nichts abgewinnen. Der 3D-Animationsspaß "Winx Club 3D - Das Magische Abenteuer" von Iginio Straffi hält sich auf dem neunten Platz (11.875/ 75.894) und Schlusslicht der Top Zehn ist der Neueinsteiger "Joschka und Herr Fischer" von Pepe Danquart. Für die Dokumentation über den Grünenpolitiker und ehemaligen Außenminister Joschka Fischer interessierten sich 11.294 (mit Previews 12.961) Besucher.
Der Neueinsteiger "Der Biber" von Jodie Foster landet auf Platz 14. Das Drama mit Mel Gibson sahen am ersten Wochenende 7.583 (mit Previews 7.729). Der Film lief in 60 Lichtspielhäusern. Der Kopienschnitt beträgt 128 Besucher pro Kopie.