Der britische Street-Art-Künstler Banksy ist in diesem Jahr mit seiner famosen Mockumentary "Exit Through The Gift Shop" in der Kategorie Beste Dokumentation vertreten. Niemand kennt sein wahres Gesicht. Banksys Bitte, bei der Oscar-Verleihung ebenfalls in Verkleidung erscheinen zu dürfen, lehnte Bruce Davis, excecutive Director der Academy, rigoros ab. "Es wäre ein lustiges, aber beunruhigendes Szenario, wenn der Film gewinnen würde und fünf Typen mit Affenmasken auf die Bühne kommen würden und sagen: 'Ich bin Banksy'! Wem zum Teufel sollen wir dann den Preis geben?", fragt Davis in einem Interview mit Entertainment Weekly.
Die Chancen auf eine Banksy-Show bei den Oscar standen gar nicht schlecht. "Mir gefällt das Konzept von Preisverleihungen nicht, aber ich bin bereit, eine Ausnahme für die Veranstaltungen zu machen, bei denen ich nominiert bin", erklärte Banksy ironisch. Aber die starre Haltung der Academy wird wohl dazu führen, dass Banksy der Zeremonie fern bleibt. Eine Offenbarung seiner Person ist weniger realistisch.
Banksy ist durch seine subversive Kunst zur Ikone der Szene aufgestiegen. Er schmuggelte seine Bilder in weltberühmte Kunstausstellungen in New York und Paris, installierte eine Guantanamo-Skulptur im Disneyland von Los Angeles, zeigte Graffitis von küssenden Polizisten, Blumen um sich werfenden Straßenkämpfern oder annektierte künstlerisch Mauern im palästinensischen Westjordanland. Wenn schon nicht er selbst, hat zumindest seine Kunst den Weg vom Untergrund ins künstlerische Establishment genommen: 2006 stellte Banksy in Los Angeles unter dem Titel "Barely Legal" aus und verdiente mit den verkauften Exponaten Millionen.
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