Was hat der Mann nicht schon versucht, um nicht mehr als Deutschlands schlechtester Regisseur wahrgenommen zu werden: In "Siegburg" wird auf Basis einer realen Geschichte das Martyrium eines Gefängnisinsassen nacherzählt, der von Zellengenossen zu Tode gequält wird. "Darfur" stellt den Völkermord im Sudan in den Vordergrund, zuletzt sollte das Sportlerdrama "Max Schmeling - Eine deutsche Legende" mit Henry Maske in der Titelrolle einen Blick auf das Leben des berühmten Boxers werfen. Doch es hilft alles nichts, Uwe Boll wird seinen fragwürdigen Ruf einfach nicht los.
Also hat Boll mit "Auschwitz" erneut einen Versuch gestartet, sich bei den Kritikern zu profilieren. Bei den Berlinale-Verantwortlichen ist er dabei jedoch auf taube Ohren gestoßen, weshalb er nun die Brechstange rausholt. Wie Spiegel Online berichtet, plant Boll, den Festivalleiter Dieter Kosslick zu verklagen, da "Auschwitz" nicht in das offizielle Programm aufgenommen wurde. Aus einer ebenfalls zitierten Pressemitteilung Bolls lässt sich entnehmen, dass der Regisseur bemängelt, dass in Deutschland nur Geschichten über Helden wie Stauffenberg oder die Geschwister Scholl Chancen auf Ehrungen hätten. Demgegenüber werde ein Film wie "Auschwitz", der den Holocaust als Menschenvernichtungsmaschine zeigt, konsequent von der Öffentlichkeit übergangen. Die Diskussion über den Sinn und Wert des Filmes wird mit der Ankündigung der Klage sicher nicht abklingen - ein Schelm, wer dabei Böses denkt.
Uwe Boll zeigt den Film übrigens zeitgleich zur Berlinale in Berlin in einer öffentlichen Vorstellung. In dem bereits veröffentlichten Trailer könnt Ihr Euch selbst ein Bild von dem neuen Film von Uwe Boll machen.