Eine lange Plansequenz, eine zunehmend aussichtslosere Nacht des Grauens und viele Ängste! Der Filmemacher David Moreau nahm sich vor, einen Horrorfilm zu drehen, der einem Albtraum und einer Geisterbahn gleicht. So entstand „MadS – Im Rausch der Nacht“ – ein böser Cocktail aus Epidemie-Thriller, diabolischem Drogenrausch, Paranoiahorror und blutigem Zombie-Trubel.
Kürzlich lief er bei den Fantasy Filmfest White Nights, jetzt steht fest, wann er ins Heimkino kommt – und Vorbestellungen sind bereits möglich. „MadS – Im Rausch der Nacht“ erscheint am 24. April 2025 unter anderem als limitiertes Mediabook auf 4K-Blu-ray:
Ihr könnt zudem die Limited Edition außerdem auch direkt bei Capelight* ordern. Im Shop des Labels findet ihr außerdem eine reguläre Blu-ray* und „MadS“ auf DVD*.
"MadS": Ein Schreckenstrip, aus dem es kein Entrinnen gibt
Romain (Milton Riche) ist heiß darauf, seinen Schulabschluss zu zelebrieren und probiert beim Dealer seines Vertrauens eine neuartige Droge. Auf der anschließenden Fahrt in eine unvergessliche Sommernacht springt eine brabbelnde Frau in sein Auto. Ständig versucht sie, sich Unheil anzutun. Dabei wird der Luxuswagen von Romains Vater beschädigt, woraufhin die Stimmung des zuvor feierlustigen Jugendlichen unrettbar kippt.
Von da an befindet er sich in einem Schwebezustand zwischen Rausch, Realität, Reue und Rage. Dieser potenziert sich, als Romains hitzköpfige Freundin Anaïs (Laurie Pavy) und ihre geheimniskrämernde beste Freundin Julia (Lucille Guillaume) ihn allen Warnsignalen zum Trotz mit auf eine ausgelassene Hausparty nehmen...
„MadS“ wird Moreaus Ziel einer Albtraumfahrt durch eine Geisterbahn vollauf gerecht. Der Film ist eine kontinuierliche Kamerafahrt ohne Schnitt und entfaltet sich daher so, als säße man im Wagen einer Gruselattraktion. Doch obwohl Geisterbahn-Vergleiche zumeist auf eine nostalgische Form des Schreckens hindeuten, operiert „MadS“ auf einer anderen Ebene:
Mit sich verschiebenden Schwerpunkten, variierenden Bedrohungen und der fiebrigen Logik einer desaströs entgleitenden Nacht fängt Moreau die Essenz eines Albtraums ein. Die Essenz eines Albtraums, der ein beklemmendes Gefühl auslöst, weil er immer weiter freidreht, ohne je den befreienden Absprung ins vollends Andersweltliche zu machen.
So hat „MadS“ Anleihen ans Zombie-Kino, erdet die Idee ansteckender, animalischer Untoter jedoch derart, dass wie bei „28 Days Later“ zünftig gestritten werden darf, ob man wirklich von Zombies reden sollte oder von Infizierten. Das bringt „MadS“ in die Nähe des Epidemie-Horrors – zumal die Prämisse eines angeschlagenen Teenagers, der eine Hausparty besucht, wo er droht, potentiell in ihm brodelndes Elend weiterzugeben, 2025 noch recht frische Erinnerungen wecken und übersteigern dürfte.
Drogen, Gefälle und das Ende d(ein)er Welt
Obendrein erschafft Moreau die Atmosphäre einer sich unaufhaltsam anbahnenden Apokalypse – und da wir nah an die Hauptfiguren rücken, macht sich Paranoia breit. Denn die lückenhaften Informationen, was passiert und wer wie etwas dagegen unternehmen kann, lassen kein Vertrauen zu. Wohl aber Panik, wer und was hinter der nächsten Ecke lauert...
Wie es sich für einen ordentlichen Albtraum gehört, kann man „MadS“ jedoch nicht auf eine einzige Deutung festnageln: „MadS“ lässt sich auch als apokalyptische Visualisierung des Unbehagens verstehen, das sich bei so manchem Lebensabschnittwechsel einstellt. Etwa, wenn die Euphorie des Schulabschlusses geradewegs verheerender Desorientierung weicht.
Auffällig ist auch das sozioökonomische Gefälle in „MadS“: Der Film beginnt an einem Reichensöhnchen haftend, ehe sich im Gewusel schlechter Gestellte finden, die von ihm in Mitleidenschaft gezogen werden. Konsequent beschreibt Kristy Puchko bei Mashable „MadS“ als „Geschichte über Privilegien und ihre grässlichen, ungeahnten Folgen“. Oder ist „MadS“ doch mehr ein mahnender, „hysterisch aufgeputschter Drogentripfilm“, wie ihn FILMSTARTS-Kritiker Jochen Werner lobt?
Es leidet, es rauscht, es wummert
Ganz gleich, wo man den Schwerpunkt legt – „MadS“ bleibt ein mit kleinen Mitteln umgesetzter, technisch ausgefeilter und beklemmender Ritt: Wie die Kamera unentwegt durch dieses sich grausig wandelnde Geschehen gleitet, mal über Landstraßen brausend, mal sich durch reges Partygewimmel drängelnd, ist einfach aufregend.
Die gezielt eingesetzte, pulsierende Filmmusik unterstreicht dies eindringlich, und wie sich die Figuren qualvoll wandeln, ist fernab billiger „Buh! Erschreck dich!“-Tricks: Der Cast verdeutlicht mitleiderregend, wie die Figuren mit sich hadern, sich brutal angestachelt fühlen und lichte Momente schmerzlicher Reue und existenzieller Angst verspüren.
Insbesondere die neckisch-garstig auftrumpfende Laurie Pavy lässt ihre Passagen wie eine Verschmelzung aus dem ebenfalls in einem Take gedrehten Nachtleben-Thriller „Victoria“ und dem soghaften Drogenalbtraum „Climax“ dastehen. Doch von Anfang bis Ende ist „MadS“ ein sich konsequent steigender Nervenkitzel voller Exzess, Blut und Elend.
Und wenn ihr nach „MadS“ etwas Hübscheres braucht, um runterzukommen: Wie wäre es mit unserem folgenden Heimkino-Tipp?
Doppelkracher im Heimkino: Zwei unfassbar stylische Fantasy- & Sci-Fi-Abenteuer feiern ihr Debüt auf Blu-ray*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.