Heute im TV: Dieses James-Bond-Abenteuer machte 3 wichtige Dinge anders als alle 007-Actioner zuvor – und das mit riesigem Erfolg!
Oliver Kube
Oliver Kube
-Freier Autor und Kritiker
Oliver Kubes weibliche Lieblingsstars sind derzeit Jodie Foster, Leonie Benesch und Renate Reinsve. Bei den Herren sind es Kevin Kline, Nicolas Cage und Hiroyuki Sanada.

Hat „James Bond 007 - GoldenEye“ das legendäre Action-Franchise vor dem Aus gerettet? Das wäre vielleicht etwas übertrieben. Wieder in die richtigen Bahnen geleitet hat der erste Kracher mit Pierce Brosnan in der Titelrolle das Ganze aber allemal.

In den 1980ern hatte die James-Bond-Reihe einiges von ihrem Glanz und auch Erfolg eingebüßt. Mit einem neuen Gesicht als 007 und spektakulärer Action gelang im Jahre 1995 mit „GoldenEye“ dann jedoch ein erstaunliches Comeback. Wie es dazu kam, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Falls ihr direkt selbst in den Film reinschauen wollt: „James Bond 007 - GoldenEye“ läuft am heutigen 13. Februar 2025 um 20.15 Uhr auf VOX. Eine Wiederholung folgt am 21. Februar um 22.15 Uhr. Alternativ ist der Film als kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:

Vieles neu bei 007

„Warum kannst du nicht einfach ein guter Junge sein und sterben?“, fragt der Bösewicht den supercoolen Helden in einer Szene. Ja, warum eigentlich nicht? Nachdem der eher glücklos agierende Timothy Dalton nach nur zwei 007-Auftritten („Der Hauch des Todes“, „Lizenz zum Töten“) geschasst wurde, sah es nämlich nicht gut aus für die Agenten-Reihe. Denn schon unter seinem Vorgänger Roger Moore waren die Einspielergebnisse zuletzt stetig zurückgegangen. Da gab es für die Rechteinhaber von Eon Productions eine Entscheidung zu treffen: Entweder man zieht einen Schlussstrich oder es muss radikale Veränderungen geben. Zum Glück wählte man letztere Option.

Seitdem „Lizenz zum Töten“ 1989 in die Kinos kam, war in der Welt einiges passiert. Vor allem war mit dem Mauerfall und dem Zusammenbruch der Sowjetunion der zuvor so oft als Story-Hintergrund herhaltende Kalte Krieg endgültig beendet. Es brauchte also frische Ansätze, die das Franchise allerdings nicht völlig auf den Kopf stellen würden. Schließlich war die Fanbasis noch immer da – sie musste nur wieder begeistert und ins Kino zurückgeholt werden. So entschloss man sich im Hause Eon dafür, mit dem nächsten Film alles auf eine Karte zu setzen und drei wichtige Punkte anders zu machen als jemals zuvor. Bei zwei dieser Dinge handelte es sich um wichtige Personalentscheidungen.

Erstens wurde ein neuer Hauptdarsteller gesucht. Den fand man in dem Iren Pierce Brosnan, der seinen Charme und seine mimische Vielseitigkeit in so unterschiedlichen Projekten wie „Rififi am Karfreitag“, „Der Rasenmähermann“ und „Mrs. Doubtfire“ bereits eindrucksvoll bewiesen hatte. Mit seiner 007-Interpretation kam er der Figur in den Büchern von Ian Fleming dann sowohl optisch als auch in Bezug auf seinen Habitus näher als jeder seiner Vorgänger.

Zweitens gab der bisherige starke Mann hinter den Kulissen, Produzenten-Legende und Eon-Boss Albert R. Broccoli, nach über 30 Jahren die Zügel aus der Hand. An seine Stelle trat Tochter Barbara Broccoli, die neue, jüngere Ideen einbringen und das Franchise ins nächste Jahrtausend führen sollte. Eine Aufgabe, die die damals gerade einmal 35-Jährige in Zusammenarbeit mit ihrem Halbbruder Michael G. Wilson mit Bravour löste.

Und drittens trennte man sich von dem Dogma, dass jeder 007-Film auf einem der Fleming-Romane basieren müsse. Da sich die Welt, seitdem dieser seine Werke in den 1950er und 1960ern verfasste, kolossal verändert hatte, ergab auch dieser Schritt absolut Sinn. Die Story von „GoldenEye“ sollte den zeitlosen Kampf zwischen Gut und Böse zeigen, dabei aber aktuelle Elemente präsentieren, die sowohl der politischen als auch der technologischen Entwicklung der Zeit auf clevere Weise Tribut zollen.

Die Änderungen zahlten sich aus!

Als Regisseur wurde der später auch mit Daniel Craigs Bond-Debüt „Casino Royale“ betraute Martin Campbell ausgewählt. Der von ihm erstellte Film war dann offenbar alles, was die Fans sich gewünscht hatten. Denn „Goldeneye“ mutierte zu einem Riesenhit. Am globalen Box Office nahm er weit mehr als das Doppelte seines Vorgängers ein und avancierte zum Bond-Film mit dem bis dahin höchsten Einspielergebnis (352 Millionen Dollar) aller Zeiten. Zudem war auch die Kritik wieder deutlich gnädiger gestimmt. Neben Brosnan und dem modernisierten Szenario wurde speziell die spektakuläre Action beinahe unisono gelobt.

Ihr macht also nichts falsch, wenn ihr am Abend den auch 30 Jahre nach seinem Kinostart noch immer prima unterhaltenden „GoldenEye“ einschaltet.

Darum geht es in "GoldenEye"

Der britische Doppelnull-Agent James Bond (Pierce Brosnan) erhält von Geheimdienstchefin M (Oscargewinnerin Judi Dench) den Auftrag, die gestohlenen Zugangscodes für eine Superwaffe namens „GoldenEye“ zurückzubringen. Dabei handelt es sich um einen ferngesteuerten Satelliten, der mittels elektromagnetischer Strahlung sämtliches Leben auf unserem Planeten auslöschen könnte.

Die Codes wurden von der paramilitärischen Verbrecherorganisation Janus geklaut. Der zu ihr gehörende russische General Orumov (Gottfried John, „Welt am Draht“) will damit die Macht in seinem nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Chaos versinkenden Land an sich reißen. Ihm zur Seite steht die ebenso effiziente wie psychopathische Killerin und Ex-Elitesoldatin Xenia Onatopp (Famke Janssen, „X-Men“).

Gemeinsam mit der IT-Expertin Natalya Simonova (Isabella Scorupco, „Vertical Limit“) begibt sich Bond auf die Suche nach den Schurken – ein Unterfangen, das das Duo kreuz und quer über den Erdball führt. Allerdings ist ihnen immer wieder jemand einen Schritt voraus – ein Verräter aus den eigenen Reihen, den Bond für einen Freund hielt: Alec Trevelyan alias MI6-Agent 006 (Sean Bean, „Game Of Thrones“) …

Aktuell sind die Bond-Macher wieder auf der Suche nach einem neuen 007-Darsteller. Wenn es nach Pierce Brosnan ginge, könnte diese allerdings eingestellt werden. Ist er doch sicher, wer sein Nach-Nachfolger werden sollte:

Ex-007 Pierce Brosnan nennt den perfekten Schauspieler für den nächsten James Bond: "Ich ziehe meinen Hut vor ihm"

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