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    Ungekürzt mit FSK 18: Dieser knüppelharte Martial-Arts-Kracher ist das heimliche Action-Highlight 2024 – unbedingt nachholen!
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Aufgewachsen mit den Filmen von Jackie Chan, geht bis heute kaum ein Kampfsport-Reißer an ihm vorbei – ob aus Hongkong, Indonesien oder England.

    Das vergangene Jahr war ein Fest für Action-Fans. Abseits der üblichen Blockbuster sorgten auch einige kleinere Produktionen für reichlich Aufsehen – von denen wir zumindest eine allen Martial-Arts-Fans nur wärmstens empfehlen können.

    Von „Furiosa: A Mad Max Saga“ über „The Fall Guy“ bis hin zu „The Beekeeper“: Hollywood bescherte uns 2024 dystopische, romantische und launige Actionfilme. Doch auch fernab jener großen Kino-Kracher gab es einiges zu entdecken – darunter etwa die Streaming-Produktionen „Rebel Ridge“ (Netflix) und „Land Of Bad“ (Amazon Prime Video), den ohne sichtbaren Schnitt auskommenden „One More Shot“ mit Scott Adkins oder den Film, den wir euch heute ans Herz legen wollen.

    Life After Fighting“ sorgte bereits vorab für Begeisterung und wurde unter anderem sogar als „bester Kampfsportfilm seit Jahrzehnten“ bezeichnet. Ob jener Superlativ, den auch der obige Trailer aufgreift, aber auch tatsächlich zutrifft? Für den Autor dieses Artikels ist diese Frage nicht ganz so einfach zu beantworten. Warum, erklärt er in den nachfolgenden Zeilen. Eine uneingeschränkte Empfehlung für alle Fans des Hau-drauf-Kinos kann er aber schon jetzt aussprechen.

    Der Film zählt vor allem was die Nahkampf-Sequenzen angeht sicherlich zum Besten, was wir seit der Jahrtausendwende zu sehen bekommen haben. Sollte also sowohl die streng limitierte Heimkinopremiere von Retro Gold 63 (siehe Titelbild) als auch der breite Release auf DVD und Blu-ray* und im Streaming bei Amazon Prime Video* und Co. an euch vorbeigegangen sein, packt dieses Must-See am spätestens jetzt auf eure Watchlist. Wer etwas für Martial-Arts-Filme übrig hat, wird diese Entscheidung trotz Abzügen in der B-Note definitiv nicht bereuen…

    "Life After Fighting": Knüppelharte Klopper-Kunst

    Mit Bren Foster als Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller ist „Life After Fighting“ ein Stück weit eine One-Man-Show, die durchaus im Direct-to-Video-Segment verortet werden kann. Das sieht man dem für vergleichsweise kleines Geld produzierten Reißer visuell bereits auf den ersten Blick an. Und ja, auch inhaltlich läuft vielleicht nicht immer alles rund.

    Während die Hintergrundgeschichte um den einstigen MMA-Champ Alex Hand und Fuß hat, den Helden ebenso verletzlich wie bärenstark in Szene setzt und ihm auch große Gefühle zugesteht, als die in Scheidung lebende Mutter Samantha (Cassie Howarth) ihren Sohn in Alex' Dojo einschreibt, wirkt der Handlungsstrang um einen Menschenhändlerring nämlich doch ein wenig erzwungen. Und irgendwie auch unnötig. Ein wenig überzeugender Antagonist macht das Ganze auch nicht besser, widerlegt dafür aber immerhin im Umkehrschluss eine altbekannte Binsenweisheit: Ein Film ist doch nicht immer nur so gut wie sein Schurke!

    Denn zumindest „Life After Fighting“ ist so gut wie sein Held – und das ist un-fass-bar gut. Foster beweist als Autor bei den Charakteren erzählerisches Talent, vor allem aber gibt er in den Actionszenen Volldampf, wie man es in Hollywood kaum zu sehen bekommt. Foster ist eben kein Schauspieler, der für einen Film ins Training ging, sondern ein Kampfsportmeister mit Schauspieltalent – und das macht sich hier immer wieder eindrucksvoll bemerkbar.

    Life After Fighting
    Life After Fighting
    Starttermin 12. Dezember 2024 | 2 Std. 05 Min.
    Von Bren Foster
    Mit Bren Foster, Cassie Howarth, Luke Ford
    User-Wertung
    3,1

    Keine hektischen Schnitte, keine bewusst uneindeutigen Aufnahmen, die etwas kaschieren sollen, keine offensichtlichen Tricks – hier ist alles „echt“. Und wenn dann doch mal Stuntleute zum Zug kommen, dann nicht etwa als Double, sondern als Darsteller (wunderbar fies: Mike Duncan, „Mad Max: Fury Road“).

    Kameramann Shane Parsons genießt dadurch enorme Freiheiten, die er immer wieder nutzt, um die Kämpfe besonders intensiv einzufangen. Mal in Form einer Totalen ohne Schnitt, mal hautnah zwischen den fliegenden Fäusten – sodass man sich gut vorstellen kann, dass auch er (mitsamt Kamera) hier und da in Deckung gehen musste, um keinen Schlag abzubekommen.

    Und wer den vielleicht etwas holprigen Mittelteil erstmal überstanden hat, sollte sich warm anziehen. Denn was „Life After Fighting“ in den letzten 25 Minuten abreißt, zählt tatsächlich zu den Martial-Arts-Höhepunkten der letzten Jahre. Nahezu ohne Pause wird hier mit einer fast unvergleichlichen Wucht aufeinander eingedroschen, dass es schon beim Zuschauen weh tut. Könnte man bei dem Setting des Films also eher an „Cobra Kai“ denken, liegt in Sachen Durchschlagskraft und Härte in den Actionszenen durchaus ein Vergleich zu „The Raid“ und Co. nahe.

    So beginnt „Life After Fighting“ mit einer abwechslungsreichen und durchaus glaubwürdigen Mischung aus Drama und Klopper, bevor er die eine oder andere falsche Abzweigung nimmt, nur um am Ende vor allem mit seinem klimaktischen Finale im Gedächtnis zu bleiben, das einem buchstäblich den Atem raubt. Oder anders gesagt: Uns würde es nicht wundern, wenn Bren Foster künftig für zahlreiche Hollywoodfilme engagiert wird – und sei es nur für Szenen, in denen Leute möglichst kompromisslos durch Fensterscheiben geworfen werden sollen…

    Am Ende kam ein Film mit erzählerischen Schwächen, vor allem aber ein Action-Fest allererste Güte heraus. Wer abgesehen von den Fights auch etwas mehr Wert auf das Drumherum legt, sollte unbedingt auch den neuen Film von Regiemeister Soi Cheang („Limbo“) gesehen haben, den wir euch im folgenden Artikel vorstellen:

    Das Martial-Arts-Highlight des Jahres: Meisterhafter Action-Kracher erscheint ungekürzt und als Limited Edition fürs Heimkino

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