„Tiefe Wasser“ ist vielleicht Adrian Lynes letzter Film. Der Regisseur gilt als einer der ganz großen Macher der in den 1980ern gestarteten, ihren Höhepunkt jedoch in den 1990ern erlebenden Welle von Erotik-Thrillern. Ob und wie dem Altmeister sein hochkarätig besetztes Werk gelungen ist, könnt ihr etwas weiter unten in diesem Text lesen. Oder ihr schaltet es heute Abend einfach selbst ein und gehört damit zu den ersten, die es außerhalb eines Streaming-Abos sehen können:
„Tiefe Wasser“ feiert seine Free-TV-Premiere am heutigen 6. Januar 2025 um 22.15 Uhr im ZDF. Eine Wiederholung folgt in der Nacht vom 7. auf den 8. Januar um 0.45 Uhr. Alternativ könnt ihr euch den FSK-12-Titel nach Ende der ersten Ausstrahlung in der ZDFmediathek anschauen oder aber weiterhin ohne Aufpreis im Rahmen eines Flatrate-Abos bei Amazon Prime Video streamen. Auf Blu-ray oder DVD ist „Tiefe Wasser“ nicht erhältlich.
Vom Großmeister der Erotik-Thriller
Während er auch mit Werken wie „Jacob's Ladder“, einem mit Horrorelementen spielenden Reißer, und dem Tanzfilm „Flashdance“ reüssierte, ist der britische Regisseur Adrian Lyne vor allem für seine Erotik-Thriller und -Dramen bekannt. Mit „9½ Wochen“, „Ein unmoralisches Angebot“, „Lolita“ und vor allem „Eine verhängnisvolle Affäre“ hat Lyne einige der bis heute populärsten Titel des Genres inszeniert. Zwei Dekaden nach dem gelungenen „Untreu“ setzte er sich dann als mittlerweile 80-Jähriger noch einmal auf den Regiestuhl.
Herausgekommen ist dabei eine formal durchgehend ansprechende Arbeit, die dank der attraktiven Bilder von „The Holdovers“-Kameramann Eigil Bryld sowie des von Blues, Rock und Jazz dominierten Soundtracks ein wohlig-schwüles New-Orleans-Feeling versprüht. Wenn man der Klatschpresse Glauben schenken darf, scheint es zudem zwischen den Stars – Bond-Girl Ana de Armas („Keine Zeit zu sterben“) und Ben Affleck („Gone Girl“) – auch jenseits des Sets mächtig gefunkt zu haben.
Auf dem Bildschirm spiegelt sich dies aber leider nur in abgeschwächter Form wider. Generell hätte es bei der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Patricia Highsmith („Der talentierte Mr. Ripley“, „Der Fremde im Zug“) gern etwas mehr Aufregung geben können – sowohl in Bezug auf die Erotik als auch bei den Thriller-Elementen, die sehr lange nur angedeutet werden, bis es am Ende endlich etwas handfester zur Sache geht.
Unter diesen Umständen ist es kein Wunder, dass unser Chef-Redakteur Christoph Petersen im Rahmen der FILMSTARTS-Kritik gerade einmal solide 3 von möglichen 5 Sternen locker machte. Sein Fazit zum lange Zeit für einen Kinostart geplanten, dann aber, kurz bevor dieser erfolgen sollte, ins Streaming abgegebenen Streifen lautet: „‚Tiefe Wasser‘ ist ein abgründiges Thriller-Drama, in dem die ganze moralische Verdorbenheit der durch die Bank unsympathischen Figuren schonungslos offengelegt wird. Trotz der starken, weil lange Zeit aufregend-ambivalenten Performance von Ben Affleck hätte der Film aber durchaus eine ganze Menge mehr an Spannung und Feuer vertragen können.“ Reicht euch das, um einzuschalten?
"Tiefe Wasser": Das ist die Story
Der als App-Entwickler für das US-Militär früh zu Reichtum gekommene Vic (Ben Affleck) hat sich zur Ruhe gesetzt und züchtet in seiner Garage Schnecken. Den Rest seiner Zeit verbringt er damit, sich um seine Frau Melinda (Ana de Armas) und die sechsjährige Trixie (Grace Jenkins) zu kümmern. Den ganzen Tag herumzusitzen, die Tochter vom Babysitter versorgen zu lassen und bis in die Nacht mit Vics ebenfalls wohlhabenden Freunden (u. a. Tracy Letts, Lil Rel Howery, Dash Mihok) zu feiern, füllt die deutlich jüngere Melinda aber merklich nicht aus.
Um den Gatten zu provozieren, macht sie sich nicht einmal die Mühe, ihre Affären vor ihm geheimzuhalten – und schon gar nicht vor den gemeinsamen Bekannten. Eines Abends knöpft sich der Gehörnte schließlich einen seiner Nebenbuhler (Brendan Miller) vor und erzählt ihm, dass er es gewesen sei, der einen vor Monaten spurlos verschwundenen Freund seiner Frau ermordet habe. Als kurz darauf ein weiterer ihrer Lover unter dubiosen Umständen das Zeitliche segnet, fragt sich Melinda, ob Vic damals wirklich nur einen geschmacklosen Scherz gemacht hat oder ob mehr dahinterstecken könnte...
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Ana de Armas lässt es krachen: Neuer Trailer zum "John Wick"-Actioner "Ballerina" ist da!*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.