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    Horror-Tipp heute Abend streamen: Keanu Reeves lässt sich von Ana de Armas verführen – und bereut das sehr, sehr schnell!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

    Dass man keine fremden Frauen ins Haus lassen sollte, mögen sie auch noch so verführerisch sein, muss Keanu Reeves in „Knock Knock“ auf die harte Tour erfahren. Klingt launig? Ist es auch. Ein Streaming-Tipp von FILMSTARTS-Redakteur Pascal Reis.

    Eli Roths Leidenschaft für das blutrünstig-grimmige Horrorkino wird von Genre-Liebhaber*innen in den allermeisten Fallen geschätzt. Für mich ist der auch als Bärenjude aus Quentin TarantinosInglourious Basterds“ bekannte Filmemacher sogar eine der verlässlichsten Adressen, wenn es darum geht, dem Grindhouse-Kino entlehnte Motive auf derb-zitiatfreudige Art und Weise in die kontemporäre Horror-Filmlandschaft zu implementieren.

    Während es in „Cabin Fever“, „Hostel“ oder zuletzt „Thanksgiving“ Roth-typisch saftig zur Sache ging, baut sein satirisch angehauchter Psycho-Horror „Knock Knock“ aus dem Jahre 2015 auf ganz andere Stärke. Denn auch wenn Roth hier nicht auf Blutbäder und Gekröse aufwartet, geht es in dem Remake des 1977 entstandenen „Tödliche Spiele“ richtig schön fies zur Sache!

    Ihr habt „Knock Knock“ noch nicht gesehen? Dann könnt ihr ihn aktuell beim Amazon-Prime-Video-Channel Home Of Horror nachholen. Die ersten sieben Tage könnt ihr kostenlos testen, danach fallen monatlich 3,99 Euro an. Das heißt: Ihr könnt den Channel einfach abonnieren und direkt wieder kündigen, habt aber trotzdem sieben Tage Zeit, um „Knock Knock“ zu streamen.

    Darum geht’s in "Knock Knock"

    Evan (Keanu Reeves) führt das perfekte Leben. Er ist Architekt und lebt mit seiner Frau Karen (Ignacia Allamand) sowie den gemeinsamen Kindern (Daniel Baily, Megan Bily) in einem traumhaften Haus hoch oben in den Hollywood Hills. Am bevorstehenden Wochenende muss Evan allerdings auf seine Familie verzichten. Während seine Liebsten zum Strand aufbrechen, bleibt er zu Hause, um einen Gebäudeentwurf fertigzustellen.

    Mitten in der Nacht klopft es plötzlich an der Tür. Zwei junge, attraktive Frauen stehen durchnässt vor eben dieser und bibbern aufgrund des draußen tobenden Sturms vor Kälte. Auf dem Weg zu einer Party sind die beiden angeblich in der falschen Gegend abgesetzt worden. Evan bittet Genesis (Lorenza Izzo) und Bel (Ana de Armas) nach kurzem Bedenken schließlich rein. Doch er ahnt nicht, welche schrecklichen Konsequenzen seine Gastfreundschaft mit sich bringen wird...

    Machtverhältnisse auf den Kopf gestellt

    Während die Gefahr in vielen Horrorfilmen in erster Linie von einem männlichen Aggressor ausgeht, dreht „Knock Knock“ den Spieß hier gewaltig um. Nicht nur sind es hier zwei Damen, die nach Home-Invasion-Prinzip in die Privatsphäre von Evan eindringen und ihm schnell das Leben zur Hölle machen. Mehr noch: Evan hat eigentlich nichts falsch gemacht (eigentlich, wenn man aus moralischer Sicht den ihm regelrecht aufgezwungenen Seitensprung mal ein wenig ausklammert) und wird letztlich dafür bestraft, ein Mann zu sein.

    Den tradierten Rollenzuschreibungen seines Geschlechts wird er dabei zu keiner Zeit gerecht, denn auch wenn er den beiden Frauen körperlich eigentlich überlegen ist, schafft er es wirklich in keiner Sekunde, die Kontrolle über die Situation zu erlangen. Weder beim heißen Dreier im Badezimmer noch bei den Psycho-Machtspielchen im Anschluss, die größtenteils ohne jede körperliche Gewalt auskommen.

    Eine wirklich tiefschürfende Dekonstruktion von Genre-Stereotypen sollte man nicht erwarten, und wer sich an Logiklöchern respektive fehlender Nachvollziehbarkeit beim Handeln von Figuren stört, dürfte mit „Knock Knock“ auch weit weniger Freude haben als ich. Für mich aber ist Eli Roth hier eine grimmige Horror-Sause gelungen, die eine diebische Freude daran entwickelt, einen eigentlich völlig harmlosen Jedermann mal so richtig leiden zu lassen. Das ist ziemlich gemein, macht über seine gut 100-minütige Laufzeit aber (oder genau deswegen) ungemein viel Spaß!

    Hier könnt ihr euch den Trailer in der englischsprachigen Originalversion anschauen:

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