Es ist jetzt fast zwölf Jahre her, dass wir Bruce Willis in „Stirb langsam - Ein guter Tag zum Sterben“ letztmals in seiner Kultrolle als John McClane gesehen haben. Kein Wunder also, dass sich da in der Zwischenzeit ein gewisser Appetit auf Filme dieser Art angestaut hat. Und so stürzen sich gerade (fast) alle Netflix-Abonnent*innen auf den Action-Thriller „Carry-On“ (die englische Bezeichnung für „Handgepäck“), der es bereits in seinen ersten drei Tagen auf weltweit 42 Millionen Views und 84 Millionen gestreamte Stunden gebracht hat.
Die fabelhaften Zahlen bedeuten nicht nur den unangefochtenen Platz 1 in den Netflix-Wochencharts (vor den weihnachtlichen Verfolgern „Ein klitzekleines Weihnachtswunder“, „Maria“ und „Der Grinch“). Zugleich ist „Carry-On“ nun auch der bislang am besten gestartete Film auf Netflix im kompletten Jahr 2024 – und da es nur noch wenige Tage bis Silvester sind, wird sich der Film von „Jungle Cruise“-Regisseur Jaume Collet-Serra diesen Titel wohl auch nicht mehr nehmen lassen.
"Stirb langsam" am Flughafen
Nach dem Megaerfolg von „Stirb langsam“ gab es eine Zeitlang den Running Gag in Hollywood, dass man ein Projekt einfach nur als „Stirb langsam im XY“ pitchen müsse, um sofort grünes Licht zu erhalten. So haben die Steven-Seagal-Vehikel „Alarmstufe: Rot“ und „Alarmstufe: Rot 2“ ihren Anfang sicherlich als „Stirb langsam auf einem Schiff“ und „Stirb langsam in einem Zug“ genommen. Und selbst der offizielle „Stirb langsam 2“ ist ja nichts anderes als „Stirb langsam im Flughafen“.
Aber statt sich jetzt eine neue Abwandlung der „Stirb langsam“-Prämisse auszudenken, haben Regisseur Jaume Collet-Serra („Black Adam“) und sein Drehbuchautor Michael Green („A Haunting In Venice“) fast eins zu eins das Terroristen-am-Heiligen-Abend-im-Flughafen-Konzept von „Stirb langsam 2“ übernommen: Der Sicherheitskontrolleur Ethan Kopek (Taron Egerton) wird von einem mysteriösen Unbekannten (grandios: Jason Bateman) erpresst, ein Paket unbehelligt durch die Sicherheitsschleuse zu lassen, in dem sich möglicherweise eine Bombe befindet…
Besser gut geklaut …
… als schlecht selbst gemacht! Und so lautet das Fazit der ausführlichen FILMSTARTS-Kritik zu „Carry-On“ dann auch: „Mit hohem Tempo und zahlreiche Wendungen lässt der Netflix-Action-Thriller kaum Zeit zum Luftholen und wird seinem Ruf als neuer ‚Stirb langsam‛ durchaus gerecht – auch wenn zum kommenden Weihnachtsklassiker dann doch mindestens eine festliche oder winterliche Atmosphäre fehlt.“
Ob sich bei „Carry-On“ wie damals bei „Stirb langsam“ wohl auch eine Debatte darum entwickeln wird, ob sich nun um einen Weihnachtsfilm handelt oder nicht? Wie wir in der seit Jahrzehnten erbittert umkämpften Frage zur Einschätzung von „Stirb langsam“ stehen, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
"Stirb langsam" ist der beste Weihnachtsfilm aller Zeiten