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    Vor dem Start von "Doctor Who: Joy To The World" auf Disney+: Wir haben das Weihnachtsspecial gemeinsam mit Ncuti Gatwa gesehen
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Es ist Tradition, dass es an Weihnachten eine Spezialfolge der Sci-Fi-Kult-Serie „Doctor Who“ gibt. Auch 2025 wird damit nicht gebrochen. FILMSTARTS-Redakteur Björn Becher konnte „Joy To The World“ auf einem Event in London bereits vorab sehen.

    Was für eine Stellung das jährliche Weihnachtsspecial von „Doctor Who“ in Großbritannien hat, wird schnell deutlich, als ich einer Vorabvorführung der Weihnachtsfolge in London beiwohne. Der Kinosaal ist nicht nur voll mit Journalist*innen sowie „Doctor Who“-Darsteller Ncuti Gatwa, Serienmacher Russell T Davies und dem für diese besondere Episode verantwortlichen, langjährigen „Doctor Who“-Autoren-Urgestein Steven Moffat. Es haben sich auch einige bekannte britische Filmschaffende unter das Publikum gemischt. Bei mir sitzt so Mark Gatiss, der als Schauspieler und Autor bereits an „Doctor Who“ mitarbeitete. Der auch aus „Game Of Thrones“ und als „Sherlock“-Erfinder bekannte Gatiss hat mit dieser Sonderfolge aber eigentlich gar nichts zu tun. Er will einfach nur nicht bis Weihnachten abwarten, um zu sehen, was sein Freund Moffat sich da für die legendäre Sci-Fi-Figur ausgedacht hat.

    Wobei alle an diesem Tag in London immer wieder beteuern, dass die Vorabvorführung nicht verhindert, dass man sich am ersten Weihnachtsfeiertag im Familienkreis vor dem Fernseher versammeln wird, um die Folge noch ein weiteres Mal zu schauen. Das lohnt sich bei „Joy To The World“. Das in Deutschland ab dem 25. Dezember um 18.10 Uhr (!) auf Disney+ im Streaming-Abo verfügbare Weihnachtsspecial ist eine spaßige und wunderbar emotionale Episode, wie man es sich von diesen Sonderfolgen erhofft.

    Natürlich komplett spoilerfrei wollen wir euch nicht nur ein paar Vorab-Eindrücke geben, sondern auch verraten, was die Beteiligten um Hauptdarsteller Ncuti Gatwa uns beim Event in London in einem Q & A im Anschluss an die Vorführung alles verraten haben.

    Seit seiner Erstausstrahlung im Jahr 1963 hat sich „Doctor Who“ zu einer der erfolgreichsten und langlebigsten Science-Fiction-Serien der Welt entwickelt. Die britische Kultserie über die Abenteuer des Doktors, eines mit seiner legendären Zeitmaschine, der TARDIS, durch Raum und Zeit reisenden Aliens, kann dabei alle Jahre mit einem neuen Gesicht in der Titelrolle aufwarten. Seit einem Jahr ist das der aus „Sex Education“ und „Barbie“ bekannte Ncuti Gatwa. Nach dem Weihnachtsspecial 2023 und einer turbulenten ersten Season lernen wir seinen Doctor zu Beginn von „Joy To The World“ mit etwas Trübsal hinter dem eigentlich großen Lachen kennen.

    Denn der Doctor ist aktuell alleine unterwegs, was ihm ganz und gar nicht behagt. Im Jahr 4202 schlägt er in einem Zeithotel auf, dessen verschiedenen Zimmer einen an verschiedene Punkte der Geschichte katapultieren. Ein anderer Gast mit einem mysteriösen Koffer erregt direkt die Aufmerksamkeit des neugierigen Doctors. Hier geht doch irgendwas Komisches vor sich! Seine Untersuchung führt den Doctor schließlich ins London des Jahres 2024, wo gerade die einsame Joy (Nicola Coughlan) an Weihnachten in ein Hotel eincheckt. Bald stecken beide mittendrin in einem turbulenten Abenteuer...

    Der Doctor und Joy landen zusammen in einem Abenteuer. Disney und seine verbundenen Unternehmen
    Der Doctor und Joy landen zusammen in einem Abenteuer.

    Die Weihnachtsspecials von „Doctor Who“ sind immer eine besondere Sache. Mit etwas mehr Laufzeit und mehr Budget gibt es mehr Möglichkeiten. „Wir hatten die Titanic, die aus dem All crasht“, verweist Steven Moffat darauf, was hier schon möglich war. Auch die neue Episode hat spektakuläre Momente. Wir wollen hier nicht zu viel verraten, aber da es bereits im Trailer zu sehen ist, nennen wir hier einen Dinosaurier-Auftritt als Beispiel.

    Ein Highlight der Sonderfolgen sind aber ohnehin nicht die Schauwerte, sondern die Emotionen. Die besten Weihnachtsspecials sorgen für das wohlige Gefühl, welches man an den Feiertagen haben will. Das schafft „Joy To The World“ – gerade mit den finalen Momenten und der Enthüllung, wo und wann wir uns dann plötzlich befinden. Als gute Sonderfolge schafft es „Joy To The World“ aber zudem gekonnt, einen Spagat zu meistern. Die Folge steht sehr gut für sich alleine und ist ein vergnügliches Einzelabenteuer. Gleichzeitig wird im Hintergrund trotzdem die Entwicklung der Hauptfigur vorangetrieben. Seine Einsamkeit wird wunderbar durch Joy gespiegelt, richtig berührend wird eine längere Passage, in welcher der Doctor für eine Weile aus seinem eigentlichen Leben ausbrechen muss (aus Spoilergründen wollen wir es bei dieser Andeutung belassen).

    "Doctor Who ist wie Weihnachten, nur mehr"

    Dass gerade Weihnachtsfolgen so gut zu „Doctor Who“ passen, ist für Steven Moffat eine Selbstverständlichkeit. Die Serie sei ohnehin „schon eine Art Weihnachtsshow.“ Der frühere Darsteller Matt Smith habe ihm mal erzählt, dass der Doktor „alarmierend nah an Santa Claus“ sei. Er hat gesagt, er ist im Grunde der Weihnachtsmann, aber ohne die Geschenke, nicht dick und ein Außerirdischer.“

    Die Sci-Fi-Kultserie sei daher wie „Weihnachten, nur mehr“, so Moffat weiter. Eine Weihnachtsfolge müsse daher das „ganze Spektrum an Emotionen abdecken, traurig und gruselig sein, aber sie muss auch Spaß machen und aufregend sein“. Als Russell T Davies ihn anrief, ob er die Weihnachtsfolge 2024 schreiben wolle, zögerte Moffat, der von 2010 bis 2017 selbst als Chefautor die Verantwortung für die Serie trug, so nicht.

    Für die Idee des Zeithotels griff Moffat übrigens auf eine Sache zurück, die ihn seit seiner Jugend verfolgt: Warum gibt es in Hotelzimmern immer wieder abgeschlossene Türen, deren Zweck man nicht kennt? In „Joy To The World“ sind das die Verbindungstüren zum Zeithotel. Davies war von der Idee direkt begeistert – und ist es immer noch.

    Dass beim Screening auch Verantwortliche von der Produktionsfirma und der BBC anwesend waren, nutzte er so gleich zu einem Aufruf: Warum machen wir nicht ein Spin-off rund um das mysteriöse Hotel? Eine Antwort gab es darauf während der Veranstaltung noch nicht, aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Das sogenannte Whoniverse wächst in den kommenden Jahren ja bekanntlich mit einigen Spin-offs zur Hauptserie. Der einst von Fans geprägte Begriff für das gesamte Universum wird in einer ans MCU-Intro erinnernden Titeltafel nun sogar der neuen Folge vorangestellt.

    Ein doppelter Doktor - im Zeithotel ist alles möglich. Disney und seine verbundenen Unternehmen
    Ein doppelter Doktor - im Zeithotel ist alles möglich.

    Bei der Vorabvorführung nicht anwesend war leider „Bridgerton“-Star Nicola Coughlan. In aller Munde war sie trotzdem. Als Joy erhellt sie das Weihnachtsspecial, auch wenn ihre Figur erst einmal einen düsteren Twist mitbringt. Ncuti Gatwa beschrieb sie als „voller Licht“. Es sei zudem ein Vorteil gewesen, dass man trotz des engen Zeitplans, den der Dreh bei „Doctor Who“ mit sich bringe, es irgendwie geschafft habe, ein paar Tage für Proben freizuräumen. Das habe beiden geholfen, ihre Figuren besser zu verstehen: „Die Chemie hat sich da wirklich aufgebaut“, so der Schauspieler. Das macht sich in der Episode bezahlt – gerade weil Joy schnell eine andere Beziehung zum Doctor hat als seine üblichen Begleiter*innen.

    Für Gatwa war es ohnehin besonders, sein zweites Weihnachtsspecial drehen zu dürfen. Schließlich steht er nun exakt ein Jahr als Doctor Who in der Öffentlichkeit. Es sei „verrückt wie eine Achterbahnfahrt mit so viel Spaß“. Er spüre die Verantwortung, die mit der Rolle einhergehe, weil die Serie einfach „Teil des kulturellen Gefüges“ sei. Aber er sei immer wieder überrascht, wie positiv die „Doctor Who“-Fangemeinde sei. Vor allem fasziniere ihn, dass er „jede Woche Drehbücher von diesen beiden unglaublichen Autoren, die mich als Schauspieler und Künstler fordern, bekomme“.

    Ein Blick auf die zweite Staffel - mit einer Cast-Enthüllung und der "der gruseligsten Episode"

    Auch in seiner kommenden zweiten Staffel, die im Laufe des Jahres 2025 zu Disney+ kommt, gibt es wieder Drehbücher sowohl von Davies als auch Moffat. Natürlich wurde bei der Veranstaltung versucht, den beiden Machern auch etwas dazu zu entlocken und sie gaben sogar eine konkrete Auskunft:

    In der zweiten Staffel gebe es eine Episode mit Rose Ayling-Ellis in der Hauptrolle. Die seit ihrer Geburt gehörlose Schauspielerin ist in Deutschland eher unbekannt, in ihrer Heimat Großbritannien aber ein TV-Star. Nette Anekdote: Als Gatwa als neuer Doctor bestätigt wurde, kursierte das Gerücht, dass Ayling-Ellis seine feste Begleiterin wird. Das erwies sich dann aber als Ente, was Russell T Davies nun zu einem Seitenhieb nutzen konnte und sich ein wenig wunderte, warum die damals berichtende anwesende Presse, es nicht vorab herausgefunden habe.

    Die eine Episode mit Ayling-Ellis bezeichnete der Serienmacher zudem als „unsere gruseligste Episode bisher“, die „wirklich absolut furchteinflößend“ sei. Daneben teaserte der „Doctor Who“-Chef noch „völlig verrückte und emotionale Geschichten“ und die Rückkehr von Anita Dobson als mysteriöse Mrs. Flood. Rund um diese bereits in der ersten Season für viele Fan-Diskussionen sorgende Rolle gebe es einige „große Überraschungen“.

    Doch erst einmal gibt es wie gesagt das Weihnachtsspecial. Ab dem 25. Dezember um 18.10 Uhr steht es auf Disney+ zur Verfügung. Dort gibt es auch bereits die erste Staffel mit Ncuti Gatwa als Doctor sowie das Weihnachtsspecial aus dem Jahr 2023. Daneben finden sich auf der Plattform auch noch drei Sonderfolgen aus dem Jahr 2023 mit dem früheren Doctor-Darsteller David Tennant.

    Zusätzlich zum deutschen Trailer am Anfang dieses Artikels haben wir hier noch den englischen Originaltrailer zu „Doctor Who: Joy To The World“ für euch:

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