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    8 Oscars! Heute Abend könnt ihr einen der größten Kriegsfilm-Klassiker mit Megastar-Besetzung streamen
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kube ist seit den 1990ern als Journalist/Kritiker in Sachen Film, TV, Musik, Literatur & Technik tätig. Für FILMSTARTS schreibt er seit 2018.

    Die Verfilmung eines der Monumente der amerikanischen Nachkriegsliteratur ist randvoll mit Stars und wurde von einem der ganz großen Meister des klassischen Hollywood-Kinos inszeniert. Habt ihr Lust euch das Werk anzuschauen?

    Burt Lancaster, Montgomery Clift, Deborah Kerr, Frank Sinatra, Ernest Borgnine, Jack Warden, Philip Ober und Donna Reed vor sowie der großartige „Zwölf Uhr mittags“-Regisseur Fred Zinnemann hinter der Kamera: Diese Namen allein machen „Verdammt in alle Ewigkeit“ eigentlich schon zur Pflichtveranstaltung für jeden ernsthaften Filmfan.

    Verdammt in alle Ewigkeit“ könnt ihr aktuell für wenige Euros bei diesen Anbietern als Video-on-Demand streamen: Apple TV, Rakuten TV, Microsoft und Amazon Prime Video:

    Emotionale Achterbahnfahrt zwischen Krieg und Liebe

    „Verdammt in alle Ewigkeit“ basiert auf dem gleichnamigen Buch von James Jones. Der erstmals 1951 veröffentlichte Band avancierte zum globalen Bestseller, gewann im Folgejahr den National Book Award und wurde von The Modern Library in die Liste der 100 besten englischsprachigen Romane des 20. Jahrhunderts aufgenommen.

    Wie seine Vorlage verbindet auch der an Originalschauplätzen auf Hawaii gedrehte Film auf brillante Weise Elemente eines romantischen Dramas mit denen eines stimmungsvoll nachdenklichen Kriegsfilms. In unserer starke 4 von 5 möglichen Sternen vergebenden FILMSTARTS-Kritik nennt Rezensent Asokan Nirmalarajah das Werk „eine Seifenoper für Männer“ – und das ist absolut als Kompliment gemeint. Denn wie er ausführt, stehen hier die großen Gefühlskonflikte, mit denen die lakonischen Protagonisten irgendwo zwischen soldatischem Pflichtbewusstsein, persönlichen Bindungsängsten und der Willkür ihrer bornierten Vorgesetzten ringen müssen, im Mittelpunkt.

    Meisterhaft gelingt es Regisseur Zinnemann, die Zuschauer*innen in die Achterbahnfahrt der Gefühle seiner Charaktere zu involvieren, um uns dann mit dem Angriff der Japaner ebenso kalt zu erwischen wie die Soldaten. So bildet der zeitgeschichtliche Hintergrund die perfekte Basis für das tragische, persönliche Schicksal der handelnden Figuren. Für die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse ist das Ganze bemerkenswert offen und ehrlich in seiner Darstellung außerehelicher Liebesbeziehungen, bezahltem Sex und militärischer Subordination.

    Geschickt schafften es Zinnemann und sein Drehbuchautor Daniel Taradash („Das Schloss in den Ardennen“), die strengen Zensurbestimmungen zu umgehen und ein nicht nur visuell berauschendes, sondern vor allem emotional fesselndes Stück Filmkunst zu erschaffen. Belohnt wurde die exzellente Arbeit aller Beteiligten im Rahmen der im März 1954 abgehaltenen 26. Oscarverleihung mit insgesamt acht Academy-Awards – darunter den für den besten Film des Jahres. Zudem konnten sowohl Zinnemann und Taradash als auch Frank Sinatra und Donna Reed jeweils einen Goldjungen für ihre individuellen Leistungen entgegennehmen. Darüber hinaus wurde „Verdammt in alle Ewigkeit“ noch für die beste Kameraarbeit, den besten Schnitt und die beste Soundaufnahme ausgezeichnet.

    All diese Auszeichnungen, zu denen neben vielen weiteren noch zwei Golden Globes und ein deutscher Bambi kamen, tragen natürlich zum unumstrittenen Klassiker-Status bei. Was „Verdammt in alle Ewigkeit“ allerdings primär dazu macht, ist, dass die in halbdokumentarisch anmutende, wunderschöne Schwarzweißbilder gefasste Story ihr Publikum heute noch ebenso bewegt wie damals zum Kinostart.

    Verdammt in alle Ewigkeit
    Verdammt in alle Ewigkeit
    Starttermin 6. Februar 1954 | 1 Std. 58 Min.
    Von Fred Zinnemann
    Mit Burt Lancaster, Montgomery Clift, Deborah Kerr
    User-Wertung
    3,7
    Filmstarts
    4,0

    "Verdammt in alle Ewigkeit": Das ist die Story

    Dezember 1941 auf Hawaii: In Europa tobt der Zweite Weltkrieg schon seit zwei Jahren. Auf der paradiesisch anmutenden Inselgruppe ahnt jedoch noch niemand, dass in wenigen Tagen die japanischen Luftstreitkräfte die im Hafen von Pearl Harbor vor Anker liegende US-Pazifikflotte angreifen werden. Nicht weit von den noch friedlich im Wasser dümpelnden Schiffen entfernt meldet sich der einfache Soldat Robert Prewitt (Clift) in der Kaserne von Schofield zum Dienst.

    Der dort kommandierende Captain Holmes (Ober) freut sich sehr über den Neuzugang. Ist dieser doch der beste Mittelgewichtsboxer der gesamten Marine und soll den Ruf der Garnison mit seiner Schlagkraft aufpolieren. Doch Prewitt verweigert umgehend den Beitritt in das Team seines neuen Vorgesetzten. Denn er ist noch immer traumatisiert davon, dass er bei seinem letzten Kampf einem Kameraden das Augenlicht nahm. Holmes ist so aufgebracht über diese Entscheidung, dass er seine Offiziere auf der Stelle anweist, Prewitt so lange zu schikanieren, bis dieser seinen Widerstand aufgibt und für ihn in den Ring steigt.

    Schnell sieht sich der Neuankömmling dadurch komplett isoliert vom Rest der Truppe. Allein sein Freund Maggio (Sinatra) hält noch zu ihm. Feldwebel Milton Warden (Lancaster) geht wie befohlen knallhart mit Prewitt um, ist aber bald fasziniert von dessen Standhaftigkeit. Um ihm zu helfen und sich selbst gegen Holmes aufzulehnen, fehlen ihm allerdings sowohl die Traute als auch die Energie. Unterhält er doch eine nervenzehrende Affäre mit Karen (Kerr), der Gattin des Captains. Der immer verzweifeltere Prewitt verliebt sich derweil in die im nahegelegenen Nachtclub arbeitende Lorene (Reed). Sowohl er als auch Warden werden schon bald vor die Wahl zwischen der Liebe zu ihren Frauen und der Pflicht, ihr Land zu verteidigen, gestellt.

    Apropos Burt Lancaster: Eine der unterbewertetesten Titel mit der Leinwandlegende ist nun endlich (!) fürs Heimkino zu haben. FILMSTARTS-Autor Sidney Schering stellt euch den Film im folgenden Artikel vor:

    Neu im Heimkino: Diesen Western-Geheimtipp gab es nicht mal auf Video – und das trotz Starbesetzung!

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    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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