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    "Dune: Prophecy": Das schockierende Ende von Folge 1 erklärt – was zur Hölle ist da mit Desmond Hart passiert?
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    Dystopien wie in „Fahrenheit 451“, Mysterien wie in „Inception“, Sci-Fi und fremde Welten wie in „Dune“: Spannende Realitätsfluchten faszinieren Annemarie.

    Die erste Episode der „Dune“-Vorgeschichte „Dune: Prophecy“ stellt uns erst einmal ziemlich viele Figuren vor – und endet dann mit einem dramatischen Kracher und gleich zwei Toten. Doch was steckt hinter dem Doppelmord?

    Die erste Folge von „Dune: Prophecy“, der Prequel-Serie zu Denis Villeneuves „Dune“-Kinofilmen, gibt einem direkt ziemlich viel zu Kauen. Es wimmelt nur so von mysteriösen Visionen (Stichwort: „Tiran-Arafel“) und übernatürlichen Ereignissen, gepaart mit ganz und gar (außer-)irdischen Intrigen und Machenschaften. Am deutlichsten bleibt das Ende der ersten Episode im Gedächtnis, in dem Desmond Hart („Vikings“-Star Travis Fimmel) eine schier unglaubliche Tat begeht. Um diese zu erklären, begeben wir uns jetzt natürlich in Spoiler-Territorium zu Folge 1…

    Der Soldat Desmond Hart hat als einziger einen Überfall auf dem Spice-Planeten Arrakis überlebt und tut nun auf Salusa Secundus sein Bestes, um das Vertrauen von Imperator Corrino (Mark Strong) zu erlangen. Am Ende von Episode 1 mit dem Titel „Die verborgene Hand“ sehen wir Hart, wie er allein Kraft seiner Gedanken den jungen Pruwet Richese (Charlie Hodson-Prior) tötet, mit dem Thronerbin Ynez Corrino (Sarah-Sofie Boussnina) verheiratet werden sollte. Gleichzeitig wird auf Wallach IX, der Heimat der Schwesternschaft, auch Corrinos Beraterin Kasha (Jihae) auf ganz ähnliche Weise von innen heraus verbrannt…

    Was ist Desmond Harts Ziel?

    Geht es Hart wirklich darum, einen der Richeses zu töten? Nein, dass es den kleinen Jungen trifft, ist reines Mittel zum Zweck – es ist nichts Persönliches gegen das Kind, Hart will lediglich die Hochzeit verhindern. Und das nicht, um den Adelshäusern zu schaden, sondern jemand ganz anderem: der Schwesternschaft, speziell Valya Harkonnen (Emily Watson), die diese Eheschließung überhaupt erst eingefädelt hat.

    Dass der Junge sterben muss, sei ein notwendiges Opfer in diesem unsichtbaren Krieg, sagt Desmond Hand in den finalen Szenen von Folge 1. Dieser Krieg sei eben nicht so offensichtlich wie der „Butlers Djihad“ genannte Kampf gegen die denkenden Maschinen, den wir ganz am Anfang der Episode kurz gesehen haben. Aber auch in diesem Krieg gehe es darum, dass jemand die Kontrolle übernehmen will – er werde geführt „von einem Feind, der sich selbst unentbehrlich machen will“ und er sei hier, um für die anderen das Denken zu übernehmen. Und Hart meint damit eben nicht Künstliche Intelligenz, wie er auch dem kleinen Pruwet klarmacht.

    Desmond Hart vs. die Schwesternschaft

    Desmond Hart spielt damit natürlich auf die Schwesternschaft an, aus denen später die Bene Gesserit entstehen werden. In Folge 1 wurde mehr als deutlich, dass es deren Ziel ist, die Geschicke im Universum zu kontrollieren. Das geschieht unter anderem durch den Einsatz der Beraterinnen, die den Herrschenden zur Seite gestellt werden – und die ihre Auftraggeber viel mehr lenken und beeinflussen, als diesen bewusst oder gar lieb ist.

    Das Sahnestück auf dieser Intrigen-Torte der Schwesternschaft ist der Plan von Valya, Ynez im Zuge des von ihrer Vorgängerin, der Ehrwürdigen Mutter Raquella (Cathy Tyson), ersonnenen „Zuchtprogramms“ mit Pruwet Richese zu verheiraten und sie außerdem zu einer Schwester auszubilden, die dann den Thron besteigt – und somit dann die Interessen und Pläne der Schwesternschaft ganz direkt vertreten und vorantreiben kann.

    Der große Antagonist für Valya Harkonnen

    Bisher schienen sich die Pläne von Valya Harkonnen prächtig zu entwickeln – bis nun Desmond Hart auf der Bildfläche erschienen ist. Und genau das ist auch der Zweck des Schock-Moments am Ende von Folge 1, nachdem erst einmal die ganzen Figuren und Absichten vorgestellt wurden: Valya einen Antagonisten gegenüberzustellen, was nun die Handlung der gesamten Staffel von „Dune: Prophecy“ antreiben wird. Das bestätigte auch Showrunnerin Alison Schapker in Interviews (via SlashFilm):

    „Valya Harkonnen, unsere zweite Ehrwürdige Mutter, steht sehr kurz davor, das letzte Stück ihres Plans in die Tat umzusetzen, und am Ende der Staffelpremiere ist dieser Plan durchkreuzt worden. Wir haben es bewusst so angelegt, dass wir jetzt sagen: Okay, wir werden jetzt sehen, wie sie auf diesen Gegenspieler reagiert.“ Diese sorgsam über Jahrzehnte gehegten Pläne der Schwesternschaft auf einen Schlag komplett auf den Kopf zu stellen, sollte am Ende von Folge 1 als Initialzündung für den Rest der Serie dienen, erklärte Schapker weiter.

    Welche Kräfte hat Desmond Hart vom Sandwurm bekommen?

    Warum genau Desmond Hart die Schwesternschaft und deren Pläne als Bedrohung sieht, wird am Ende von Folge 1 genauso bewusst offengehalten wie die Frage, über welche seltsamen Kräfte der Soldat verfügt. Wir bekommen allerdings schon die Antwort darauf, woher Hart diese Kräfte hat, von denen er selbst sagt: „Große Macht ist mir verliehen worden.“

    Denn parallel zur Mordszene geschnitten sehen wir, wie sich Imperator Corrino eine Aufnahme von der besagten Attacke auf Arrakis ansieht. Darin ist zu sehen, wie Desmond Hart sich mit offenen Armen einem auf ihn zurasenden Sandwurm entgegenstellt – und von diesem verschluckt wird. Während dieser Begegnung mit dem Wurm, die Hart auf wundersame Weise überlebt hat, scheint etwas mit ihm geschehen zu sein, was ihn mit übernatürlichen Kräften ausgestattet hat. Das könnte auch etwas mit dem Gewürz zu tun haben, schließlich wird später auch Paul Atreides (Timothée Chalamet) auf Arrakis besondere Fähigkeiten entwickeln, die über das Training durch seine Bene-Gesserit-Mutter hinausgehen.

    Weitere Antworten auf das große Rätsel um Desmond Hart gibt es dann womöglich in Folge 2 von „Dune: Prophecy“. Diese wird in den frühen Morgenstunden des 25. November 2024 auf Sky und WOW veröffentlicht. Wenn ihr wissen wollt, wie uns die ersten vier Folgen der Science-Fiction-Serie gefallen haben, dann schaut doch hier in die spoilerfreie Kritik von „Dune“-Experte Julius Vietzen rein:

    "Dune: Prophecy" jetzt streamen: Lohnt sich die neue Science-Fiction-Serie für "Dune"-Fans?

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