Morgan Freeman musste lange auf seinen Leinwand-Durchbruch warten. Doch seitdem er im Alter von 51 Jahren mit „Miss Daisy und ihr Chauffeur“ zum Star wurde, ist der ehemalige Theater-Schauspieler nicht mehr aus Hollywood wegzudenken – und all die Erfolgsfilme und Meisterwerke aufzuzählen, in denen er in den vergangenen 35 Jahren zu sehen war, würde einige Zeit in Anspruch nehmen. Hier trotzdem eine kleine Auswahl: „Robin Hood – König der Diebe“, „Die Verurteilten“, „Erbarmungslos“, „Sieben“, „Deep Impact“, „Bruce allmächtig“, „Million Dollar Baby“, „The Dark Knight“, „Olympus Has Fallen“. Man könnte lange so weitermachen …
… doch wie jeder Schauspieler kennt Freeman auch die Kehrseite: Längst nicht jeder Film, in dem der heute 87-Jährige mitgespielt hat, konnte schwarze Zahlen schreiben oder sich zumindest im Nachhinein zum Kult-Favoriten mausern. Einen Action-Flop von 1998 würde Freeman so am liebsten aus seiner Filmografie streichen. Am allerschlimmsten hat es allerdings einen Actionthriller von 2015 getroffen, an dem er nur mitgewirkt hat, um einem Freund einen Gefallen zu tun...
So landete Morgan Freeman in einem der größten Flops der Filmgeschichte
Stephen S. Campanelli war als Kameraoperateur an zahlreichen Filmen von Clint Eastwood beteiligt, darunter auch „Million Dollar Baby“ und „Invictus – Unbezwungen“, in denen Freeman einer der Hauptdarsteller war. Darüber freundeten sich die beiden Männer an. Und als Campanelli an seinem Regiedebüt arbeitete, war der „Wanted“-Star sofort bereit, eine kleine Rolle darin zu übernehmen.
Das Ergebnis war „Momentum“, in dem eine ehemalige CIA-Agentin und Meisterdiebin namens Alex (Olga Kurylenko, „Black Widow“) im Zuge eines außer Kontrolle geratenden Raubzugs einen ihrer Partner tötet. Bald schon ist ihr der Söldner Mr. Washington (James Purefoy, „V wie Vendetta“) auf den Fersen, der im Auftrag eines US-Senators (Freeman) einem Memory Stick hinterherjagt, den Alex und ihre Komplizen gemeinsam mit den Diamanten aus einem Banksafe gestohlen haben.
Die Kritiken zu „Momentum“ fielen mehrheitlich negativ aus. Auf der US-amerikanischen Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes kommt der Film so nur auf 26 Prozent an überwiegend positiven Kritiken. Noch viel schlimmer erwischte es den 20 Millionen Dollar teuren Film allerdings an den Kinokassen: An seinem Eröffnungswochenende in Großbritannien spielte „Momentum“ gerade einmal 46 (!) Pfund, was in etwa 58 Dollar entspricht. In den meisten anderen Ländern kam er im Anschluss gar nicht mehr auf die große Leinwand – am Ende stand ein weltweites Box-Office-Endergebnis von 789,4 Dollar! Ein gigantisches Verlustgeschäft, das die Heimkino-Erlöse nicht vollständig wettgemacht haben dürften.
Mit Campanellis Regie-Karriere war es im Anschluss trotzdem nicht vorbei. Er inszenierte noch mehrere Filme, darunter den Direct-to-DVD-Thriller „Grand Isle“ mit Nicolas Cage. Und vielleicht war es ein kleiner Trost, dass mindestens ein Film existiert, der NOCH weniger Geld eingespielt hat – wenn auch aus einem ganz bestimmten Grund. Die ganze Geschichte lest ihr im folgenden Artikel:
Nur 30 (!) Dollar: Das ist der Film mit dem katastrophalsten Einspielergebnis aller Zeiten ‒ ein Flop für die Ewigkeit!