Nur 30 (!) Dollar: Das ist der Film mit dem katastrophalsten Einspielergebnis aller Zeiten ‒ ein Flop für die Ewigkeit!

Wenn es um Kinoflops geht, fallen einem sofort ganz unterschiedliche Filme ein: Die Eddie-Murphy-Komödie „Pluto Nash“ zum Beispiel, die bei einem Budget von 100 Millionen Dollar gerade mal 7,1 Millionen einspielen konnte. Oder der Disney-Blockbuster „John Carter – Zwischen zwei Welten“, dessen Verlust auf satte 108 Millionen Dollar geschätzt wird. Weitere legendäre Kassenflops sind zum Beispiel „Die Piratenbraut“, das Ryan-Reynolds-DC-Debakel „Green Lantern“ oder Kevin Costners ambitionierte Millionengräber „Waterworld“ und „Postman“.

Der Film mit dem niedrigsten Einspielergebnis in der Geschichte des Kinos ist allerdings ein anderer. „Zyzzyx Road“ spielte bei einem geschätzten Budget von 2 Millionen gerade einmal 30 (!) Dollar am Box Office ein – ein Negativrekord, der ihm so schnell kein anderer Film streitig machen sollte. Besonders erstaunlich: Bei „Zyzzyx Road“ handelt es sich nicht etwa um eine Amateur-Produktion – sondern um einen Thriller, dessen Besetzungsliste durchaus mit bekannten Namen aufwarten kann...

Die weibliche Hauptrolle in dem 2006 veröffentlichten Film, der von einer verhängnisvollen Affäre in Las Vegas handelt, wird von niemand Geringerem als Katherine Heigl gespielt. Zum RomCom-Star wurde die Schauspielerin zwar erst etwas später, doch zum Erscheinen des Films hatte sie schon größere Bekanntheit für ihre Rolle der Izzie Stevens in „Grey's Anatomy“ erlangt und war auch in Horror-Hits wie „Chucky und seine Braut“ zu sehen.

Ihren gewalttätigen Ex-Freund spielt Tom Sizemore, der zwar normalerweise eher in Nebenrollen auftritt – dafür aber in vielen großen Produktionen wie „Geboren am 4. Juli“, „Heat“, „Der Staatsfeind Nr. 1“, „Strange Days“ oder „Der Soldat James Ryan“.

Doch warum hat „Zyzzyx Road“, der nach einer ländlichen Straße in der Mojave-Wüste benannt ist, an den Kinokassen nun so katastrophal abgeschnitten wie kein anderer Film vor oder nach ihm? Ein Meisterwerk scheint die erste von nur zwei Regiearbeiten des Drehbuchautors John Penney (die zweite, der Mystery-Thriller „Hellgate“ von 2011, war ebenfalls ein Flop) nicht gerade zu sein, auf der amerikanischen Filmplattform Rotten Tomatoes fanden den Film nur 23 Prozent des Publikums sehenswert. Doch ausschließlich qualitative Gründe hatte es nicht, dass „Zyzzyx Road“ eine beispiellose Bruchlandung hingelegt hat...

Darum war das Einspielergebnis von "Zyzzyx Road" so miserabel!

Laut Entertainment Weekly arbeitete einer der Hauptdarsteller (der weitgehend unbekannte Leo Grillo) eng mit John Penney zusammen, um den Film speziell für den Vertrieb im Ausland zu entwickeln. Der Plan: mit „Zyzzyx Road“ eine solide Erfolgsbilanz vorweisen zu können – und auf dieser Basis die Möglichkeit zu bekommen, weitere Filme zu produzieren.

Doch ihr Vorhaben, den Film in den USA gar nicht erst zu veröffentlichen, scheiterte an einer Bedingung der Screen Actors Guild (SAG): Die Gewerkschaft schrieb vor, dass Filme mit einem Budget von weniger als 2,5 Millionen Dollar, die nicht für den Direct-to-Video-Markt produziert worden sind, eine Kinoveröffentlichung im Inland erhalten müssen. Und so waren Grillo und Penney dazu gezwungen, sich eine möglichst kostengünstige Lösung zu überlegen.

Die sah so aus: Der Schauspieler und der Regisseur mieteten für 1.000 Dollar höchstselbst ein Kino in Dallas an, um den Film dort eine Woche lang einmal täglich zur Mittagszeit vorzuführen. Insgesamt sechs Personen haben sich eine Karte für 5 Dollar gekauft – das ergibt einen Bruttoerlös von 30 Dollar! Zwei der sechs Karten gingen an einen der Maskenbildner des Films sowie einen Freund von Grillo, der die Karte sogar erstattet bekam.

Unnötig zu erwähnen, dass der vermeintliche Masterplan von Grillo und Penney nicht aufgegangen ist: „Zyzzyx Road“ startete weltweit in keinem einzigen anderen Kino, sechs Länder spendierten ihm immerhin eine DVD-Premiere. In Deutschland wurde der Film nie veröffentlicht.

Außer „Zyzzyx Road“ gibt es übrigens noch eine Handvoll weiterer Filme, die nicht einmal 100 Dollar einspielen konnten: darunter der Alien-Horrorfilm „Storage 24“ (der ebenfalls aufgrund einer Verpflichtung gegenüber der SAG in einem amerikanischen Kino gezeigt werden musste), der Uma-Thurman-Flop „New York Mom“ sowie der Sci-Fi-Schocker „The Objective“, für den immerhin „Blair Witch Project“-Macher Daniel Myrick verantwortlich zeichnete.