Vorbei sind die Zeiten, in denen Katastrophenfilm-Papst Roland Emmerich sich mit Blockbustern wie „Independence Day“, „Godzilla“ oder „The Day After Tomorrow“ in Hollywood einen Namen als sichere Bank an den Kinokassen machte. In der jüngeren Vergangenheit drehte er vor allem Filme, die entweder eine finanzielle Bruchlandung hinlegten oder schlicht nicht gut waren – oder beides. Filme wie „White House Down“, „Stonewall“, „Independence Day 2“, „Midway“ oder eben auch „Moonfall“, der im Februar 2022 kaum jemanden in die Kinos lockte. Ob das Mond-fällt-auf-die-Erde-Spektakel aber nicht vielleicht doch zwei Stunden eurer Lebenszeit wert ist? Genau davon könnt ihr euch heute bequemer denn je überzeugen. Denn:
„Moonfall“ ist ab heute im Flatrate-Programm von Amazon Prime Video enthalten. Für alle, die kein Abo haben, gibt es den Film natürlich auch als physische Heimkino-Edition* sowie als Video-on-Demand:
Aber: Lohnt sich "Moonfall" überhaupt?
Eine uneingeschränkte Empfehlung können wir für die neueste Zerstörungsorgie von Roland Emmerich allerdings nicht abgeben. Im Gegenteil. Einerseits ist eine solche Materialschlacht nämlich natürlich vor allem fürs Kino gemacht, für die größtmögliche Leinwand und das fetteste Soundsystem weit und breit. Klar, gut ausgestattete Heimkinos dürfte das Werk zwar auch zum Beben bringen. Am Ende dürfte es aber wohl am Film selbst liegen, wenn sich die Weltuntergangsstimmung auf dem Sofa in Grenzen hält.
Die Geschichte von NASA-Offizierin Jo Fowler (Halle Berry), Astronaut Brian Harper (Patrick Wilson) und Verschwörungstheoretiker K.C. Houseman (John Bradley), die auf die wichtigste Weltraummission der Menschheitsgeschichte geschickt werden – immerhin gilt es, den Mond davon abzuhalten, auf die Erde zu krachen –, klingt erst einmal natürlich völlig bekloppt. Und das darf es auch, denn genau das macht derartiges Hirn-aus-Popcorn-Kino am Ende ja auch irgendwie aus. Das Problem an „Moonfall“ ist allerdings ganz einfach, dass der erwartete Spaßfaktor erst im Schlussakt erreicht wird.
Bis dahin bedient sich Emmerich schlicht jeder nur erdenklichen Ausschweifung, die ihm in den Sinn kommt. „Moonfall“ ist mal Verschwörungs-Thriller und mal Weltraum-Abenteuer, ist in der einen Szene Familiendrama und in der nächsten Survival-Krimi. Und ein Science-Fiction-Epos ist er sowieso. Und ein Katastrophenfilm. Nur eben leider nichts davon so richtig.
Autorin Annemarie Havran vergibt in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik zu „Moonfall“ so auch nur 2 von 5 möglichen Sternen – nicht zuletzt, weil am Ende auch „die Schauwerte trotz der epischen Mond-Prämisse seltsam blass bleiben.“ Der herrlich trashige Twist im letzten Drittel (den wir an dieser Stelle natürlich nicht vorwegnehmen wollen) betreibt zwar ein wenig Schadensbegrenzung, kommt aber ganz einfach zu spät, um „den Film noch zurück in seine Umlaufbahn zu befördern.“
Sci-Fi-Spektakel "Moonfall" erklärt: Was würde passieren, wenn der Mond wirklich auf die Erde krachen würde?*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.