Für viele gelten die „Dune“-Neuadaptionen von Denis Villeneuve als die Sci-Fi-Highlights der jüngeren Vergangenheit. Quentin Tarantino findet allerdings wenig freundliche Worte für sie. Dabei hat er sie nicht einmal gesehen – und plant auch nicht, das zu ändern.
Gemeinsam mit seinem „Pulp Fiction“-Co-Autor Roger Avary war Tarantino zu Gast im „The Bret Easton Ellis Podcast“ von „American Psycho“-Autor Bret Easton Ellis und stellte klar, warum er absolut keinen Bock auf die Neuverfilmungen hat: „Ich habe [David Lynchs ursprüngliche Verfilmung von] ‚Dune‘ ein paar Mal gesehen. Ich muss diese Geschichte nicht noch einmal sehen. Ich muss keine Spice-Würmer sehen. Ich brauche keinen Film, der das Wort ‚Spice‘ so dramatisch ausspricht.“
Auch "Shogun" und "Ripley": Tarantino hält nichts von Neuverfilmungen
Eingebettet sind seine abschätzigen Worte gegenüber „Dune“ in einen größeren Rundumschlag gegen Neuverfilmungen. Leute fragen ihn immer wieder, ob er „Dune“ oder auch die Serien „Ripley“ und „Shogun“ gesehen habe, was er dann deutlich verneine. Denn es gebe in Hollywood „ein Remake nach dem anderen“ und diese Ideenlosigkeit stört ihn.
Zu „Ripley“ erklärt er so, dass ja mehrere andere Bücher von Autorin Patricia Highsmith über die Figur existieren, und stellt die Frage: „Wenn man eines verfilmt, warum nimmt man dann ausgerechnet das, was schon zweimal verfilmt wurde?“ Er habe diese Geschichte schon zwei Mal gesehen und mochte sie in keiner dieser Versionen, „also interessiert es mich nicht, sie ein drittes Mal zu sehen.“
Quentin Tarantino liebt ihn, in Deutschland ist er kaum bekannt: Science-Fiction-Hit erstmals neu auf Blu-rayWenn es um die besten Serien 2024 geht, wird die Netflix-Neu-Adaption „Ripley“ immer wieder genannt – wie auch das hierzulande bei Disney+ laufende Drama „Shogun“, das sich der „Jackie Brown“-Macher auch nicht anschauen wird: „Ich habe ‚Shōgun‘ in den 80ern gesehen. Ich habe alle 13 Stunden geschaut. Ich bin bedient. Ich muss diese Geschichte nicht noch einmal sehen, egal wie sie es umsetzen. Es ist mir egal, selbst wenn sie mich in eine Zeitmaschine setzen und ins alte Japan bringen. Es ist mir egal, ich kenne die Geschichte.“
Quentin Tarantino arbeitet übrigens immer noch am Drehbuch zu seinem letzten Film, der eine ganz neue, originäre Geschichte werden soll. Allerdings unterbrach er diese Arbeiten gerade und befindet sich auf Promo-Tour. Denn seit wenigen Tagen ist die zweite Staffel seines Podcasts „The Video Archives“ gestartet, in welchem er gemeinsam mit Roger Avary über Filmperlen aus der Videothek spricht, in der beide einst gemeinsam arbeiteten und zu Freunden und Mitstreitern wurden.
Im Rahmen dieser Promo-Tour lederte der „Inglourious Basterds“-Macher nicht nur gegen Titel, sondern lobte auch viele. Von einer der größten Kino-Enttäuschungen des Jahres war er sogar richtig begeistert, wie ihr im nachfolgenden Artikel lesen könnt:
Quentin Tarantino feiert eine der größten Film-Enttäuschungen des Jahres: Vielleicht solltet ihr doch noch schnell ins Kino...