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    TV-Tipp: Dieser Kostümfilm hat sogar das Kriegsfilm-Meisterwerk "Der Soldat James Ryan" bei den Oscars abgehängt
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Eine hervorragende Besetzung, eine bildhübsche Ausstattung und wundervolle Kostüme: Die raffiniert-flotte Romantikkomödie „Shakespeare In Love“ ist trotz ihres nicht makellosen Rufs ein toller Stimmungsheber – und heute im TV zu sehen!

    Eine aufwändig ausgestattete Romantik-Komödie im Historien-Setting mit dramatischen Zwischentönen und einem gut aufgelegten Ensemble voller namhafter Talente. Sie ist temporeich sowie raffiniert erzählt und dient als Persiflage auf die eitle Unterhaltungsindustrie voller wirtschaftlicher Fallstricke sowie als Loblied auf Hingabe an die Kunst und die Liebe. Wie könnte man diesem Film böse sein?

    Nun: Diese leichtfüßige, aufmunternde und dennoch nicht tumbe Produktion übertraf sämtliche Erwartungen und wandelte sich zu einem kräftigen Filmpreismagneten. So kräftig, dass er 13 (!) Academy-Award-Nominierungen erhielt und den Oscar in sogleich sieben Kategorien gewann – darunter in der Sparte „Bester Film“, wo er sogleich zwei Kriegsfilm-Meilensteine bezwang: Steven Spielbergs „Der Soldat James Ryan“ und Terrence Malicks „Der schmale Grat“.

    Durch diesen Erfolgsmarsch wandelte sich „Shakespeare In Love“ von der liebenswerten, jauchzend-schönen Kostümfilm-Romantikkomödie zum cineastischen Zankapfel, auf den manche Filmfans selbst ein Vierteljahrhundert später schlecht zu sprechen sind. Wir empfehlen, den Oscar-Trubel wenigstens für einen Abend zu vergessen und sich einfach auf den Film einzulassen: „Shakespeare In Love“ läuft heute, am 20. Oktober 2024, ab 22.25 Uhr bei sixx und hat eine faire Chance verdient. Alternativ auch bei joyn, wo er derzeit abrufbar ist:

    Darum geht es in "Shakespeare In Love"

    London im Sommer 1593: Der junge William Shakespeare (Joseph Fiennes) bekommt von Theaterbesitzer Philip Henslowe (Geoffrey Rush) einen dringlichen Auftrag. Um Henslowes Schulden zu begleichen, braucht seine Bühne zügig einen Publikums-trächtigen Erfolg! Da auch Shakespeare pleite ist, nimmt er den Auftrag trotz seiner Schreibblockade an – kommt mit seiner Komödie „Romeo und Ethel, die Piratentochter“ aber partout nicht vorwärts.

    Dann lernt er die kluge Lady Viola (Gwyneth Paltrow) kennen, für die er Gefühle entwickelt und die ihn inspiriert: Shakespeare macht aus seinem Lustspiel kurzerhand eine romantische Tragödie. Derweil integriert sich Lady Viola als Mann verkleidet in die Theatertruppe, wo sie gar die Rolle des Romeo ergattert...

    Shakespeare in Love

    Auch in vielen weiteren Rollen treten namhafte Persönlichkeiten aus Hollywood und dem britischen Film- und Fernsehgeschäft auf. So spielt Ben Affleck den eitlen Bühnenschauspieler Ned Alleyn, Rupert Everett den Dichter und Shakespeare-Konkurrenten Christopher Marlowe und Judi Dench die Königin Elizabeth. Ebenso sind Colin Firth, „Downton Abbey“-Veteranin Imelda Staunton und „Lone Ranger“-Fiesling Tom Wilkinson mit von der Partie!

    Shakespeare im Sinne Shakespeares

    Die Drehbuchautoren Marc Norman und Tom Stoppard erzählen die Entstehungsgeschichte einer Shakespeare-Tragödie im Stil einer Shakespeare-Komödie: Mit viel Liebe für einzelne historische Details, sehr viel künstlerischer Freiheit, Funken sprühenden Dialogen und überspitzt skizzierten, dennoch glaubhaften Figuren. Und, wie könnte es anders sein: Mit einer Fülle an sich kreuzenden Versprechen, hastigen Versprechern, ulkigen Verkleidungen, vollmundigen Verheißungen und vollkommen tolldreisten Flunkereien!

    Dies ist die amüsante Essenz von „Shakespeare In Love“, die die brillante Kostümdesignerin Sandy Powell bildschön unterstreicht: Die Kostüme in „Shakespeare In Love“ muten mehr wie eine geschneiderte Liebeserklärung an das Elisabethanische Zeitalter an: Powell nimmt zwar die Markenzeichen dieser Periode (darunter: enge Hosen, viel Gold, Roben, die beim Tanz umso hübscher aussehen), betont sie dann aber bewusst über.

    Derweil werden für das moderne Auge ungewohnte Elemente dezent weggebügelt (so sind die Herrenjacketts länger, als sie sein dürften – akkurate empfänden wir als „eine Nummer zu klein“). Im Zusammenspiel mit der bildhübschen Ausstattung wird „Shakespeare In Love“ somit zu einem einfach nur schön anzuschauenden und sich schön anfühlenden Film, bei dem der Cast aber nicht vom Prunk erstickt wird.

    Denn Regisseur John Madden treibt seine Stars zu einer an Screwball-Klassiker erinnernden Spritzigkeit sowie in den Liebesszenen zu einer ungekünstelten Herzlichkeit an. Und falls ihr euch fragt, wann ihr Gwyneth Paltrow wieder im Kino zu sehen bekommt, dürft ihr den folgenden Artikel nicht auslassen:

    "Iron Man"-Star feiert nach 5 Jahren Leinwand-Comeback – an der Seite von Timothée Chalamet

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