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    "Ein Plagiat": Für Quentin Tarantino ist "Die Tribute von Panem" nur die müde Kopie eines brutalen Kultfilms
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Die „The Hunger Games“-Saga war sowohl in Buchform als auch auf der Kino-Leinwand ein riesiger Erfolg. Doch wenn es nach Quentin Tarantino geht, ist bei „Die Tribute von Panem“ eigentlich alles nur geklaut.

    Die zwischen 2008 und 2010 erschienenen „Hunger Games“-Bücher von Autorin Suzanne Collins waren allesamt weltweite Bestseller – und so war es nur eine Frage der Zeit, bis die Young-Adult-Dystopie ihren Weg auf die Kino-Leinwand finden würde.

    Bereits 2012 kam mit „Die Tribute von Panem – The Hunger Games“ der erste Film um die jugendliche Rebellin Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) und ihren Kampf gegen das totalitäre Regime des Staates Panem in die Kinos – und entwickelte sich wie erhofft zum großen Erfolg: Mit einem Einspielergebnis von rund 686 Millionen US-Dollar kletterte das Sci-Fi-Abenteuer bis auf Platz 9 der weltweiten Kino-Jahrescharts, und auch die übrigen Bände der Romanreihe wurden zu Leinwand-Hits.

    Ob in Buch- oder Filmform: „Die Tribute von Panem“ trafen vor allem beim jungen Publikum einen Nerv – was sicher nicht nur an der im Zentrum stehenden Heldin und Identifikationsfigur lag, sondern auch an der spannenden Prämisse: So dreht sich in der Saga alles um die titelgebenden „Hungerspiele“, bei denen einmal jährlich 24 Jugendliche gegeneinander antreten – und zwar so lange, bis nur noch eine(r) von ihnen am Leben ist!

    Schon Filme wie der deutsche Fernseh-Hit „Das Millionenspiel“ (1970) oder der auf einem Stephen-King-Roman basierende Schwarzenegger-Actioner „Running Man“ (1987) handelten von Gladiatorenkampf-ähnlichen Spielen, die auf Leben und Tod ausgetragen werden. Am radikalsten hat die Idee aber wohl der japanische Action-Thriller „Battle Royale“ verfolgt, der hierzulande nicht umsonst erst ab 18 Jahren freigegeben ist:

    Auch hier wird eine Gruppe von zufällig ausgewählten Jugendlichen von der Regierung dazu gezwungen, sich mit allen Mitteln zu bekämpfen. Und im Gegensatz zur „Tribute von Panem“-Reihe, die sich explizit an ein junges Publikum richtete, werden in dem von Kinji Fukasaku inszenierten Action-Thriller in Sachen Brutalität keine Gefangenen gemacht.

    "Tribute von Panem" ist für Tarantino nur eine "Battle Royale"-Kopie

    Natürlich haben beide Varianten ihre Berechtigung, doch wenn es nach Kult-Regisseur Quentin Tarantino geht, handelt es sich beim „Hunger Games“-Franchise nur um eine müde Kopie: „Ich bin ein großer Fan des japanischen Films ‚Battle Royale‘“, gab der selbst für eruptive Leinwand-Gewalt berüchtigte Filmemacher im Rahmen eines Auftritts bei „Jimmy Kimmel Live“ zu Protokoll. „Der Film, auf dem ‚The Hunger Games‘ basiert. In Wirklichkeit ist ‚The Hunger Games‘ nur ein Plagiat.“

    Autorin Suzanne Collins hat in Interviews behauptet, dass sie von „Battle Royale“ noch nie gehört habe und die Ähnlichkeiten rein zufällig zustande gekommen seien – die ganze Wahrheit werden wir möglicherweise nie erfahren. So oder so entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet Tarantino die „Tribute von Panem“-Filme für ihre mögliche Inspiration kritisiert: Schließlich hat sich der 61-Jährige in Werken wie „Pulp Fiction“, „Kill Bill“ oder „Inglourious Basterds“ selbst äußerst großzügig aus der Filmgeschichte bedient!

    Übrigens ist Tarantino der Ansicht, dass auch „Star Wars“ geklaut hat. Bei welchem Film, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    "Es ist ein Sci-Fi-Meisterwerk": Quentin Tarantino ist sich sicher, dass "Star Wars" bei diesem Film geklaut hat

    Ein ähnlicher Artikel ist zuvor bereits auf unserer französischen Partnerseite JeuxVideo erschienen.

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