Wie kann man messen, ob ein Film wirklich gruselig ist? An der gestiegenen Herzfrequenz beim Zuschauen? Daran, wie oft man die Augen zusammenkneift? Oder daran, mit welchen Adjektiven man den Film beschreibt? Eine kleine Studie, aber feine Studie aus dem Jahr 2021 hat letztere Methode gewählt und sich einen Weg einfallen lassen, um den „Scare Score“ genannten Grusel-Faktor von Horrorfilmen messbar zu machen.
Das Ergebnis: Wenn ihr euch so richtig gruseln wollt, führt kein Weg am kultigen Found-Footage-Horror „Blair Witch Project“ aus dem Jahr 1999 vorbei! Falls ihr euch traut, solltet ihr euch unseren heutigen Streaming-Tipp also definitiv auf die Watchlist setzen - zum Beispiel als Video on Demand bei Amazon.
50.000 Kritiken von 25 Filmen wurden analysiert
Für die Studie wurden 50.000 Kritiken (sowohl von Usern als auch von Journalist*innen) auf der Filmdatenbank-Seite IMDb für die 25 erfolgreichsten Horrorfilme aller Zeiten analysiert – auf Platz 1 thront da aktuell die Stephen-King-Verfilmung „ES“. Es wurde gezählt, wie oft in den Kritiken Wörter wie „gruselig“, „angsteinflößend“, „erschreckend“ und weitere synonyme Begriffe vorkamen.
Die höchste Anzahl solcher Angst beschreibenden Adjektive kam in den Kritiken zum Horrorfilm „Blair Witch Project“ vor – nämlich satte 2.805. Damit hat „Blair Witch Project“ den höchsten „Scare Score“ von den 25 Filmen, die bei dieser kleinen Studie berücksichtigt wurden.
Das ist natürlich kein hochgradig wissenschaftliches Ergebnis, aber dass die Suche nach der titelgebenden Blair Witch wirklich nichts für Zartbesaitete ist, kann sogar Horror-Papst Stephen King bestätigen: Er fand den Film beim ersten Schauen so gruselig, dass er ihn abbrechen musste.
Dieser Horrorfilm ist sogar für Stephen King zu krass – er konnte ihn nicht mal zu Ende schauen!Kopfzerbrechen: Ist "Blair Witch Project" real oder nicht?
Und auch die damalige Kampagne zum Start von „Blair Witch Project“ war nicht von schlechten Eltern, transportierte sie doch den Schrecken ein Stück weit ins reale Leben, indem die Grenze zwischen Film und Realität durch den pseudo-dokumentarischen Stil des Films bewusst verwischt wurde. „Found Footage“ war damals eben noch recht neu im Mainstream, der Anschein, dass es sich hier um reale Ereignisse handeln könnte, war genau so gewollt.
Und so rätselten damals nicht wenige Zuschauer*innen, ob die verwackelten Aufnahmen einer angeblich im Wald gefundenen Videokamera, die die nächtliche Begegnung dreier Studenten mit der Blair-Witch-Hexe festgehalten hatte, nicht doch vielleicht echt sein könnten. Spätestens nach dem Hype um „Blair Witch Project“ war das Kinopublikum dann aber entsprechend geschult und folgende, mit Wackelkamera aufgenommene Found-Footage-Filme wie zum Beispiel „[REC]“ und „Cloverfield“ wurden nicht mehr (so schnell) für bare Münze genommen.
DER Slasher-Hype 2024 kommt bald ins Kino: Deutscher Trailer zum FSK-18-Reißer "In A Violent Nature"Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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