Johnny Depp hat den Rechtsstreit mit Amber Heard, Schauspielerin („Aquaman“) und Ex-Frau des „Fluch der Karibik“-Stars, zwar gewonnen – den daraus entstandenen Imageschaden ist er aber noch immer nicht ganz losgeworden. Mit wenig beachteten Filmen wie dem Historiendrama „Jeanne Du Barry“ (2023) versuchte er sich zuletzt eher mühsam ins Rampenlicht zurück zu kämpfen. „Modi, Three Days On The Wing Of Madness“, seine erste Regiearbeit seit 27 Jahren, feierte unlängst beim Filmfestival von San Sebastian seine Weltpremiere – und wurde dort bestenfalls durchwachsen aufgenommen.
Die glanzvollsten Jahre seiner Karriere scheinen also vorerst hinter ihm zu liegen, dabei war Depp vor nicht allzu langer Zeit noch einer der beliebtesten und bestbezahlten Schauspieler der Traumfabrik. Das lag natürlich vor allem an seiner Paraderolle des Captain Jack Sparrow, die er in insgesamt fünf „Pirates Of The Caribbean“-Abenteuern verkörperte. Doch auch seine mehrere Filme umfassende künstlerische Partnerschaft mit Regisseur Tim Burton („Edward mit den Scherenhänden“) schrieb Kinogeschichte, und bereits drei Mal war er im Rennen um einen Oscar als Bester Hauptdarsteller.
Seinen allerersten Auftritt vor der Kamera legte Depp übrigens direkt in einem der besten Horrorfilme aller Zeiten hin: Wes Cravens „Nightmare - Mörderische Träume“, besser bekannt unter seinem Originaltitel „Nightmare On Elm Street“. Doch obwohl der Film ein riesiger Erfolg war und ein ganzes Franchise startete, verhalf er dem heute 61-Jährigen nicht auf Anhieb zu Starruhm – schließlich spielte Depp nur eine Nebenrolle (die immerhin einen der legendärsten Tode in der Geschichte des Horror-Kinos beinhaltete).
Und so musste sich der junge Schauspieler zunächst mit den Rollenangeboten zufriedengeben, die ihm vorgelegt wurden, selbst wenn klar war, dass sie qualitativ hinter seinen Ansprüchen zurückbleiben würden: Das gilt insbesondere für „Die Superaufreißer“, in dem er im Jahr 1985 seine erste Leinwand-Hauptrolle spielte.
Johnny Depp hält "Die Superaufreißer" für einen der dümmsten Filme aller Zeiten
In der von George Bowers („Der Leichenwagen“) inszenierten Komödie ist Depp als Teenager Jack zu sehen, der gemeinsam mit seinem Freund Ben (Rob Morrow) Urlaub in einem Luxushotel in Miami macht. Dort wollen sie, der deutsche Titel verrät es bereits, vor allem eins: Mädchen aufreißen!
Der Film war ein riesiger Flop und verschwand schnell wieder in der Versenkung, und glücklicherweise bekam Depp nur ein Jahr später eine Rolle in Oliver Stones Vietnamkriegs-Meisterwerk „Platoon“. Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, im Interview mit dem Lexington Herald-Leader deutlich zu machen, was er von „Private Resort“ (so der englische Originaltitel) hält:
„Ich fand heraus, dass es viele Bands und nicht viele Jobs gab“, so der damals 23-Jährige, der auch als Musiker aktiv ist, über seine Anfangstage in Hollywood. „Ich war eine Zeitlang Telefonverkäufer für Stifte. Ich war seit sechs Monaten in L.A., und dann habe ich ‚Die Superaufreißer‘ gemacht, den vielleicht dümmsten Film, der je gedreht wurde.“
Auch Depps „Gilbert Grape“-Leinwandpartner Leonardo DiCaprio, der berühmt ist für sein sicheres Händchen bei der Projektwahl, hat am Anfang seiner Karriere übrigens in einem Film mitgespielt, den er als einen der schlechtesten aller Zeiten bezeichnet. Um welches Horror-Sequel es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
Leonardo DiCaprio gibt zu, dass er in einem der schlechtesten Filme aller Zeiten zu sehen war: "Muss sicherstellen, dass so etwas nie wieder passiert"Ein ähnlicher Artikel ist zuvor bereits auf unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.
