Wenn man über das Western-Genre nachdenkt, dann wird einem recht schnell klar, dass die großen Meilensteine dieses Sujets mehrere Jahrzehnte in der Vergangenheit zurückliegen. In den Sinn kommen einem dabei Meilensteine wie „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Der schwarze Falke“ oder auch „12 Uhr mittags“. Aber nur, weil die großen Klassiker nun schon einige Jahre auf dem Buckel haben, heißt das nicht, dass das Western-Kino der Gegenwart keine Highlights mehr zu bieten hat.
Ein Paradebeispiel dafür, wie gut der Western auch in der heutigen Zeit noch abliefert, ist „Slow West“ aus dem Jahre 2015. Hier steht nichts im Zeichen einer romantischen Wildwestidealisierung, stattdessen räumt Regisseur John Maclean in seinem Debüt mit den verklärten Vorstellungen des Wilden Westen auf! Ihr habt „Slow West“ bislang noch nicht gesehen? Dann könnt ihr ihn heute, am 24. September um 20.15 Uhr bei Tele 5 nachholen.
Darum geht’s in "Slow West"
Jay Cavendish (Kodi Smit-McPhee) folgt seiner Geliebten Rose (Caren Pistorius) und ihrem Vater (Rory McCann) nach Colorado. Die beiden flohen wegen Mordanschuldigen aus ihrer Heimat. Auf seiner Reise durch unwegsame Landschaften begegnet Jay dem mysteriösen Reisenden Silas (Michael Fassbender), der anbietet, ihn (natürlich für einen Preis) auf seiner Reise zu beschützen.
Obwohl Jay skeptisch ist, lässt er sich auf die Offerte des bärbeißigen Fremden ein, denn allein könnte er sich nicht lange in der Welt des brutalen, rauen Westens behaupten. Noch ahnt er nicht, dass ihm die Zeit davon läuft, denn auf sein Mädchen und deren Vater ist ein Kopfgeld ausgesetzt worden und schon bald sind skrupellose Kopfgeldjäger (u.a. Ben Mendelsohn) aus allen Ecken des Landes auf ihrer Spur...
Western-Geheimtipp mit Marvel-Stars
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Slow West“ starke 4 von 5 mögliche Sterne. Das Fazit unseres Autors Christoph Petersen fällt dabei folgendermaßen aus: „Eine knackig-kurze, grandios gefilmte Dekonstruktion des romantisierten Wilden Westens.“
Während „Slow West“ inhaltlich also alles dafür tut, den Wilden Westen von seiner düsteren, durchtriebenen Seite zu zeigen, lebt der Film darüber hinaus nicht nur von den sehr starken Schauspielleistungen (auf „X-Men“-Star Michael Fassbender und den u. a. aus „Captain Marvel“ bekannten Ben Mendelsohn ist ohnehin immer Verlass). Es sind gerade die atemberaubenden Bilder von Kameramann Robbie Ryan, die dem Anti-Western einen erinnerungswürdigen, tiefgreifenden Nachhall verpassen.
Auf der Suche nach einem weiteren Western-Highlight? Dann hat FILMSTARTS-Redakteur Björn Becher den richtigen Tipp für euch auf Lager:
Heute Abend streamen: Der beste und brutalste Action-Western aller ZeitenDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.