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    Heute im TV: Eines DER Meisterwerke der 1990er-Jahre – mit einem legendären Blutbad im Finale!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Neben „Pulp Fiction“, „Fight Club“ oder „The Big Lebowski“ zählt auch „Fargo“ zu DEN kultigen Meisterwerken der 1990er-Jahre. Ihr habt den lakonischen Thriller bislang noch nicht gesehen? Dann könnt ihr ihn heute im Free-TV nachholen.

    In den 1990er-Jahren avancierten Joel und Ethan Coen zu den gefragtesten Regisseuren ihrer Generation. Nachdem sie mit ihren Frühwerken „Blood Simple“ und „Arizona Junior“ die Kritiker*innen rund um den Globus zu überzeugen konnten, sollte daraufhin Meisterwerk auf Meisterwerk folgen. Neben „Barton Fink“ oder „Miller's Crossing“ konnten die Gebrüder Coen die Populärkultur der 1990er-Jahre aber ganz entscheidend durch zwei Filme prägen: „The Big Lebowski“ und „Fargo“.

    Falls ihr tatsächlich zu den Filmliebhaber*innen zählt, die „Fargo“ bislang noch nicht gesehen haben, respektive noch nicht wirklich in Berührung mit dem Schaffen der Coens gekommen sind, dann solltet ihr diese Bildungslücke dringend schließen: Den lakonische Thriller könnt heute, am 22. September ab 20.15 Uhr bei Tele 5 schauen.

    Aufgrund der FSK-16-Freigabe von „Fargo“ ist die heutige Ausstrahlung leider gekürzt. In voller Pracht findet ihr den grandiosen Film im MGM+-Channel bei Amazon Prime Video, den ihr sieben Tage kostenlos testen könnt:

    Darum geht’s in "Fargo"

    Jerry Lundegaard (William H. Macy) ist ein spießiger Autohändler, dem das Wasser bis zum Hals steht. Eigentlich spekuliert er auf das Geld seines vermögenden Schwiegervaters Wade Gustafson (Harve Presnell), doch der rückt nichts von seiner Kohle raus. Da kommt Jerry die ultimative Idee: Er heuert zwei Ganoven (Steve Buscemi und Peter Stormare) an, die seine Frau (Kristin Rudrüd) entführen sollen. Von dem Lösegeld, das natürlich sein Schwiegervater zahlen soll, möchte sich Jerry aus der finanziellen Misere retten.

    Eigentlich ein überschaubarer Plan, doch Jerry hat die geistige Verfassung der Kriminell überschätzt – und es geht einfach alles schief, was nur schiefgehen kann. Aus dem unblutig geplanten Verbrechen, bei dem alle Parteien abkassieren sollten, wird ein brutales Chaos, das viele unschuldige Opfer fordert. Die ebenso clevere wie hochschwangere Kleinstadt-Polizistin Marge Gunderson (Frances McDormand) heftet sich an die Fersen des gewalttätigen Gangsterduos und kommt dabei auch Jerry nach und nach auf die Schliche...

    Der Schnee färbt sich blutrot

    In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Fargo“ mit 5 von 5 möglichen Sternen die absolute Höchstwertung. Das Fazit unserer Autorin Alina Bacher fällt dabei folgendermaßen aus:

    „Mit ‚Fargo‘ ist ohne Zweifel eine der bösesten und schwärzesten Komödien der 90er entstanden, die ihr Publikum mitnimmt in eine Welt zwischen himmlischer Harmonie und blutiger Brutalität. Wer mit der besonderen Komik der Coens nichts anfangen kann, der sollte dem Film eine zweite Chance geben, denn im Original ist ‚Fargo‘ noch einmal ein Quäntchen besser. Neben dem pechschwarzen Humor ist es genau dieser Hinterwäldler-Minnesota-Dialekt, der ‚Fargo‘ zu jenem unvergesslichen Filmerlebnis macht, das einen Kultklassiker auszeichnet.“

    Fargo - Blutiger Schnee
    Fargo - Blutiger Schnee
    Von Joel Coen, Ethan Coen
    Mit William H. Macy, Frances McDormand, Steve Buscemi
    Starttermin 14. November 1996

    Wer „Fargo“ also in vollen Zügen genießen möchte, braucht schon eine gehörige Portion schwarzen Humor, denn wenn sich der Schnee blutrot färbt, muss man ein Gespür für die Coen'sche Situationskomik besitzen. Das gilt auch für das Finale, wenn „Fargo“ zu seiner vielleicht ikonischsten Szene kommt und ein regelrechtes Blutbad entfesselt wird, welches man als Zuschauer*in ob der unfassbaren Absurdität nicht mehr vergessen wird. Hier beweisen die Coens ihre Meisterschaft dahingehend, den Alltag zu einem (oftmals grausamen) Fest der Skurrilität zu erheben.

    Neben der provinziellen Kulisse, die hier einer der Hauptdarsteller ist, sind es – wie gewohnt bei den Coens – die schauspielerischen Leistungen, die im Gedächtnis bleiben. Francis McDormand, die hier ihren ersten Oscar gewinnen konnte, ist als renitente Dorfpolizisten, die jeden Moment ein Kind bekommen könnte, eine absolute Wucht. Gleiches gilt auch für den immer gerne mal unterschätzten William H. Macy, der als bemitleidenswerter Versager eine Gewaltspirale in Bewegung setzt, die ihm gleichermaßen Sympathien wie Antipathien des Publikums einbringen.

    Die wunderbar geschriebenen, herrlich ambivalenten Figuren sind der Grund dafür, warum „Fargo“ ein so dynamisches Seherlebnis darstellt. Auch nach der fünften Sichtung. Nicht umsonst gab es für einen Oscar für das beste Drehbuch. Genau das macht eben auch einen Klassiker aus.

    Ihr seid auf der Suche nach weiteren Film-Highlights? Dann schaut euch „Der Mann aus dem Eis“ mit Jürgen Vogel. Warum sich das lohnt, erklärt euch FILMSTARTS-Autor Lars-Christian Daniels in seinem Streaming-Tipp:

    Streaming-Tipp: Brachiales Abenteuerkino vor spektakulärer Naturkulisse – ein muss für Fans von "The Revenant"

    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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