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    Schluss mit Baller-Ballett? Action-Meister sorgt mit seinem neuen Film für Riesen-Überraschung!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Ob Showtunes im Broadway-Stil, zuckersüße Teenie-Pop-Revue oder bluttriefende Rock-Party: Sidney hat eine Schwäche für Musicals, die ihn bereits durch allerlei cineastische Höhen und Tiefen geführt hat.

    Einer der legendärsten Action-Regisseure überhaupt erfüllt sich einen lang gehegten Karrieretraum. Doch wir dürfen gespannt sein, ob seine Fans das Projekt auch freudig annehmen werden, denn John Woo will es dieses Mal eben NICHT krachen lassen!

    Touchstone Pictures

    Wo John Woo ist, sind Explosionen, Schnellfeuer-Schießereien und literweise Kunstblut nicht fern: Mit Filmen wie „A Better Tomorrow“, „Hard Boiled“ und „Face/Off“ hinterließ der Regisseur tiefe Fußabdrücke im Krachbumm-Kino. Und aufgrund der eindringlichen Choreographien in seinen Filmen lässt sich Woo guten Gewissens als Meister im Baller-Ballett bezeichnen.

    Doch dabei muss es für ihn nicht immer um fliegende Patronen, spritzendes Blut und gebrochene Knochen gehen – was er in naher Zukunft glasklar unter Beweis stellen möchte: John Woo will in seinem nächsten Film auf Action verzichten!

    Kult-Gewaltfilmer trifft Kult-Musiker-Kombo

    Woo hat eine lang gehegte Schwäche für Musik, wie die epochalen Einsätze bekannter Musikstücke in vielen seiner Filme bereits vorgeführt haben. Aber in seinem nächsten Film bringt Woo seine Liebe zur Musik stärker denn je zum Ausdruck: „Mein nächstes Projekt wird tatsächlich ein halbes Musical“, kündigte der „Harte Ziele“-Regisseur gegenüber dem britischen Filmmagazin Empire an.

    Dabei hat Woo namhafte Unterstützung: „Ich werde mit den Sparks Brothers zusammenarbeiten, die das Drehbuch und die Lieder geschrieben haben“, so die Regielegende aus Hongkong. Damit meint Woo die Gebrüder Ron & Russell Mael, die als Rock- und Pop-Kombo Sparks Ohrwürmer wie „When Do I Get to Sing 'My Way'“, „Beat The Clock“ und „This Town Ain't Big Enough For Both Of Us“ schufen.

    Die ebenso humor- wie kunstvolle Musik der 1972 gegründeten Sparks fand zwar nur sporadisch im Mainstream statt, beeinflusste aber zahllose Musiker*innen, weshalb sie gerne als „die Lieblingsband deiner Lieblingsband“ bezeichnet werden. 2021 beschäftigte sich zudem „Hot Fuzz“-Regisseur Edgar Wright in der passionierten Doku „The Sparks Brothers“ ausführlich mit ihnen. Darüber hinaus verfassten sie die Musik sowie das Drehbuch zum exzentrischen Musical „Annette“.

    Darin spielt Adam Driver einen Schockkomiker, der mit einer von Marion Cotillard gespielten Opernsängerin zusammen ist – bis eine Geburt die Beziehung in eine Schieflage bringt! Warum sich der Film lohnt, auch wenn er aktuell in keinem Streaming-Abo enthalten ist, könnt ihr hier nachlesen:

    Neu bei Amazon Prime: Dieser abgefahrene Kinoflop und seine Ohrwürmer haben es verdient, zu Kultklassikern zu werden

    Wie sehr „Annette“ einen Vorgeschmack auf den Sound von Woos kommendem Film darstellt, ist zu diesem Zeitpunkt natürlich unklar – aber das außergewöhnliche Musical ist durchaus ein akustischer Querschnitt der typischen Sparks-Klangästhetik. Sicher scheint aber zu sein, dass der Film für Woo ungewöhnlich wird. Und das nicht nur aufgrund seines Genres, denn wie Woo gegenüber Empire lachend anmerkt: „Es wird mein erster Film, für den ich keinen Stuntman anheuern muss.“

    Im Gespräch mit Empire schwieg sich Woo über den Titel des Films zwar aus, allerdings haben die Sparks einen potentiell verräterischen (oder gewollt täuschenden) Post auf X (ehemals Twitter) veröffentlicht: Ein gemeinsames Foto mit Woo bekam dort von ihnen den Hashtag #xcrucior verpasst. Und vor fast zwei Jahren kündigte das US-Studio Focus Features ein Musical-Epos von Ron und Russell Mael mit dem Titel „X Crucior“ an...

    Woo-Fans, die es nicht so mit Musicals haben, müssen sich aber nicht grämen: Der einflussreiche Regisseur weiß bereits, was er nach seinem Musical machen möchte – einen Western! Wie der Filmemacher Empire verriet, stammt das Drehbuch zu seinem übernächsten Film von „Mann unter Feuer“-Autor Brian Helgeland und wird eher in die gewohnte Woo-Kerbe schlagen: „Es enthält viel Romantik, jede Menge Emotion und aufregende Action!“

    Dennoch hoffen wir, dass Woos Fans nicht bloß auf seinen Western warten, sondern sich bereits sein Musical anschauen werden. Immerhin erfüllt sich der Regisseur damit einen lang gehegten Genretraum, den er beinahe schon in den 1990er-Jahren hätte abhaken können: Woo tüftelte damals an einer Verfilmung des Bühnenmusicals „Das Phantom der Oper“ mit John Travolta in der Hauptrolle. Woos musikverliebtes Phantom werden wir wohl nie zu Gesicht bekommen, allerdings lässt sich derzeit ein anderer Kult-Regisseur von dem Stoff inspirieren:

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