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    "Ich hatte keine Angst davor": So verteidigt Clint Eastwood seine kontroverseste Rolle
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Dirty Harry“ war nicht nur ein Kino-Hit, sondern wurde auch kontrovers diskutiert. Während zahlreiche Stars vor dem Film zurückschreckten, hatte Clint Eastwood keine Probleme mit dem Stoff.

    Clint Eastwood hat sich als Western-Ikone unsterblich gemacht. Mindestens ebenso populär wie seine Rolle des geheimnisvollen, wortkargen Reiters in Sergio Leones legendärer Dollar-Trilogie ist aber natürlich auch seine Darstellung des Inspektor Callahan – besser bekannt unter seinem Spitznamen „Dirty Harry“. Zwischen 1971 und 1988 spielte Eastwood den schießfreudigen Polizisten in insgesamt fünf Spielfilmen.

    Fast wäre es dazu aber gar nicht gekommen: Bevor der heute 94-Jährige für den ersten „Dirty Harry“-Film unterschrieb, hat eine ganze Reihe weiterer großer Schauspieler den Action-Thriller abgelehnt – darunter John Wayne (mehr dazu in diesem Artikel), Frank Sinatra, Robert Mitchum, Steve McQueen, Burt Lancaster und Paul Newman. Einige von ihnen schreckten auch deshalb vor dem Stoff zurück, weil sie sich an dessen Inhalt und politischen Implikationen stießen ...

    ... schließlich geht Harry zuweilen ziemlich rabiat zu Werke, um die Verbrecher dingfest zu machen, die seine Heimatstadt San Francisco immer wieder terrorisieren – und hält sich dabei an kaum eine Regel. Zwar muss er sich dafür im Verlauf der fünf Filme immer wieder rechtfertigen, doch am Ende führen seine Methoden grundsätzlich zum Erfolg, und die Stadt ist wieder sicher. Das brachte der „Dirty Harry“-Reihe zahlreiche Vorwürfe ein, vor allem den, dass er Polizeigewalt glorifiziere und zur Selbstjustiz aufrufe.

    Eastwood hingegen hatte keinerlei Vorbehalte, als er das Drehbuch zu Teil 1 in den Händen hielt – was nicht nur daran lag, dass mit Don Siegel ein Filmemacher auf dem Regiestuhl saß, mit dem er bereits drei Mal zusammengearbeitet hatte.

    In einem Interview mit MTV News behauptete der Hollywood-Veteran, der mehrere republikanische Präsidentschafts-Kandidaten unterstützte und zwei Jahre lang das Bürgermeister-Amt in seiner Heimatstadt Carmel an der Westküste Kaliforniens bekleidete, dass bei „Dirty Harry“ keinerlei politische Agenda im Spiel war (via Far Out Magazine):

    „Als ich das Drehbuch zum ersten Mal bekam, wurde mir gesagt, dass andere Schauspieler es mochten, aber Vorbehalte wegen der politischen Elemente hatten“, so Eastwood. „Aber selbst in diesem Alter hatte ich keine Angst davor. Für mich war es eine spannende Detektivgeschichte. Es war eine Fantasie. Da ist ein Typ, der so dogmatisch ist, dass ihn nichts aufhalten kann, wenn er einmal eine Entscheidung getroffen hat.“

    "Eine Art Film über die Rechte der Opfer"

    In seinen Augen handele es sich bei „Dirty Harry“ sogar vielmehr um „eine Art Film über die Rechte der Opfer“, schließlich würde am Ende stets die Gerechtigkeit obsiegen. Beim Publikum kam das an: Der Thriller konnte etwa das Neunfache seiner Produktionskosten von vier Millionen Dollar in die Kinokassen spülen – und es sollte nur zwei Jahre dauern, bis Eastwood für „Callahan“ erneut seine Smith And Wesson in die Hand nahm.

    Noch ein entscheidendes Stück weiter als das „Dirty Harry“-Franchise geht übrigens eine weitere Action-Reihe, vor der selbst Clint Eastwood zurückschreckte. Um welche Selbstjustiz-Saga es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Mit dieser kontroversen Kult-Reihe wollte selbst "Dirty Harry"-Star Clint Eastwood nichts zu tun haben

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