1987 kämpfte Arnold Schwarzenegger gegen ein Weltraum-Monster mit Dreadlocks, das zu einer der ikonischsten Kreaturen des Science-Fiction-Genres werden sollte: Die Rede ist natürlich vom „Predator“, der mit seinem hoch entwickelten Waffenarsenal erbarmungslos Jagd auf Menschen macht.
Schwarzenegger hat sich zwar dagegen entschieden, ein zweites Mal gegen den extraterrestrischen Jäger anzutreten (und zwar aus guten Gründen, wie ihr in diesem Artikel nachlesen könnt), doch trotzdem ist aus „Predator“ ein ganzes Franchise geworden, das auf mittlerweile fünf Filme angewachsen ist – die „Alien vs. Predator“-Crossover-Saga nicht mitgezählt.
Das Drehbuch zu der von „Stirb langsam“-Regisseur John McTiernan inszenierten Mischung aus Sci-Fi, Horror und Kriegs-Action stammt aus der Feder der Autoren-Brüder Jim und John Thomas, die ursprünglich nur einen Witz im Sinn hatten: Was wäre, wenn es Schwarzeneggers damaliger Erzrivale Sylvester Stallone in einem „Rocky“-Film nicht mit anderen Profiboxern, sondern mit einem Außerirdischen zu tun bekäme? Das daraus entstandene Drehbuch, das damals noch unter dem Titel „Hunter“ firmierte, landete auf dem Schreibtisch von Star-Produzent Joel Silver – der das Potenzial sofort erkannte.
Dabei stand nicht von Anfang an fest, dass aus „Predator“ ein eigenständiges Kinowerk werden würde. Beinahe wäre daraus die Fortsetzung zu einem anderen Arnie-Kracher geworden, der 1985 ebenfalls ein Box-Office-Erfolg war: „Das Phantom Kommando“, in dem die steirische Eiche einen ehemaligen Ex-Elitesoldaten namens John Matrix verkörpert, der nach der Entführung seiner Tochter durch einen gestürzten Diktator dazu gezwungen ist, seinen Ruhestand zu unterbrechen – und eine ganze Armada von Gegnern um die Ecke zu bringen.
Spielt Arnie in "Das Phantom Kommando" und "Predator" dieselbe Figur?
Drehbuch- und Comicautor Jeph Loeb, der in das Projekt involviert war, hat gegenüber unserer französischen Schwesternseite AlloCiné im Rahmen des Paris San Festivals verraten, worin die Verbindungen zwischen „Das Phantom-Kommando“ und „Predator“ bestehen:
„Es war nicht unsere Idee, aber ich fand, dass das eine gute Idee war“, so Loeb. „Das Studio hatte das Drehbuch von ,Predator' bekommen, und sie dachten anfangs, dass es am besten wäre, daraus ,Das Phantom-Kommando 2' zu machen. Wenn ihr euch zuerst ,Das Phantom-Kommando' und dann ,Predator' anseht, werdet ihr feststellen, dass es derselbe Charakter ist, auch wenn sich sein Name ändert [Anm.: Schwarzenegger trug in ,Predator' den Namen Dutch Schaefer]. Aber es ist eigentlich John Matrix, der Held aus ,Das Phantom-Kommando'. Er trägt sogar denselben Tarnanzug. Ich habe eine Version [des ,Predator'-Drehbuchs], auf der ,Das Phantom-Kommando 2' steht.“
Doch schließlich beschlossen die Produzenten, dass ein auf eigenen Füßen stehender Kinofilm das größere Potenzial hätte. Loeb fährt fort: „[...] Jemand anderes ist aufgewacht und hat gesagt: ,Nein, das machen wir nicht!' Der Grund, warum sie es nicht taten, war der, dass Fortsetzungen damals in der Regel die Hälfte dessen einbrachten, was der erste Film eingebracht hatte. ,Star Wars' war die Ausnahme. Später begann man, Fortsetzungen zu machen, die erfolgreicher waren als der erste Film, wie ,Terminator 2'. Aber damals war das nicht der Fall. Die Leute von Fox sagten uns dann: ,[...] Warum starten wir nicht ein anderes Franchise?'“
Das war rückblickend auf jeden Fall die richtige Entscheidung: ,Predator' spielte fast doppelt so viel ein wie zwei Jahre zuvor ,Das Phantom-Kommando' und wurde zum absoluten 80er-Jahre-Kultfilm.
Übrigens sollte ursprünglich Jean-Claude Van Damme (!) in „Predator“ mitspielen – und zwar nicht als Held, sondern als Monster! Welches Missverständnis dafür verantwortlich war, dass nichts daraus wurde, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
Jean-Claude Van Damme sollte eines der berühmtesten Sci-Fi-Monster spielen, wurde aber rausgeworfen: "Er war wirklich wütend"Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer französischen Schwesternseite AlloCiné erschienen.
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