Die Filmgeschichte wimmelt nur so von ikonischen Figuren, für die man sich rückblickend keine andere Besetzung vorstellen könnte: Während das Gesicht von James Bond bekanntlich alle paar Jahrzehnte ausgewechselt wird, ist es unwahrscheinlich, dass „Mission: Impossible“-Fans so schnell einen anderen Darsteller für Ethan Hunt akzeptieren könnten als Tom Cruise. Der Name John McClane wird für immer mit Bruce Willis verbunden bleiben, und eine Nachfolge von Harrison Ford als Indiana Jones hätte es mit Sicherheit auch ziemlich schwer.
Und dann sind da noch Rocky Balboa und John Rambo – die zwei berühmten Kino-Figuren, die Sylvester Stallone zur lebenden Legende gemacht haben. Wer an den 77-Jährigen denkt, hat wahrscheinlich automatisch einen der beiden Charaktere im Kopf. Doch während sich Stallone den Box-Champion selbst auf den Leib geschrieben hat, war er für den Vietnam-Veteranen nicht annähernd die erste Wahl – eine ganze Reihe anderer Superstars musste die Rolle ablehnen, bevor Stallone zum Zug kam.
Hätte der ursprüngliche Favorit der Produzenten zugestimmt, wäre aus Rambo wahrscheinlich eine völlig andere Figur geworden: Niemand Geringeres als Al Pacino, der sich mit Meisterwerken wie „Der Pate“, „Serpico“ oder „Hundstage“ den Ruf eines der größten Schauspieler seiner Generation erarbeitet hatte, war der erste Kandidat, der das „Rambo“-Drehbuch in den Händen hielt. Doch er stellte eine Bedingung: Er wollte, dass dem Innenleben und der Psyche von John Rambo eine noch größere Bedeutung beigemessen werden – was die Verantwortlichen allerdings ablehnten.
Schließlich trat Regisseur Ted Kotcheff an Pacinos „Der Pate II“- und späteren „Heat“-Leinwandpartner Robert De Niro heran, der allerdings kein großes Interesse an dem Projekt zeigte. Das gilt auch für die weiteren Namen, die mit dem Film in Verbindung gebracht wurden: von John Travolta, Paul Newman und Burt Reynolds über Chuck Norris, Robert Redford und James Caan bis hin zu Terence Hill, Dustin Hoffman und sogar Clint Eastwood.
Doch erst mit Stallone kam ein Schauspieler an Bord, der nicht nur zusagte, sondern auch genau der Richtige war, um sowohl den traumatisierten Kriegs-Heimkehrer als auch die unerbittliche Kampfmaschine zu verkörpern. Nachdem er die zunächst dreieinhalbstündige (!) erste Schnittfassung sah, war er dann übrigens so entgeistert, dass er den Film am liebsten verbrannt hätte – aber das ist eine andere Geschichte, die ihr hier nachlesen könnt:
"Das ist ein Karriere-Killer": Sylvester Stallone wollte einen seiner wichtigsten Filme am liebsten verbrennen!Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.
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