Was James Wan anfasst, wird zu Gold. Der Regisseur hat ein besonderes Händchen dafür, seine Filme zu erfolgreichen Franchises auszubauen. So geht der Erfolg der „Saw“-Reihe ebenso auf seine Kappe wie der Siegeszug des „Conjuring“-Universums an den Kinokassen (insgesamt 2,13 Milliarden US-Dollar!).
Doch neben diesem Über-Erfolg hat James Wan noch eine weitere Horror-Reihe ins Leben gerufen, die bei fünf Teilen über 731 Millionen US-Dollar an den Kassen einspielen konnte – und das bei Gesamtproduktionskosten von gerade einmal 42,5 Millionen Dollar. Die Rede ist von „Insidious“. Nach wie vor erfreuen sich die neusten Einträge überaus großer Beliebtheit beim Publikum – was der Erfolg des 2023 veröffentlichten fünften Teils „Insidious: The Red Door“ bewiesen hat.
Wer den Ursprung dieser erfolgreichen Schreckens-Reihe sehen möchte, der sollte am heutigen 14. August 2024 den Fernseher einschalten – natürlich nur, wenn ihr euch traut. Denn „Insidious“ hat nicht nur den Grundstein für eine der erfolgreichsten Horror-Reihen gelegt, sondern ist auch noch verdammt gutes Genre-Kino, das insbesondere Freund*innen des Haunted-House-Grusels und „Poltergeist“-Fans abholen dürfte. Um 22 Uhr könnt ihr euch gemeinsam mit Patrick Wilson und Rose Byrne auf die Jagd nach Geistern und Dämonen begeben.
Wer an diesem Datum keine Zeit hat, bekommt am 16. August 2024 noch einmal die Chance. Da wird der Film um 0.30 Uhr noch einmal gezeigt. Zudem gibt es „Insidious“ aktuell komplett kostenlos bei Amazon Freevee. Selbst ohne Prime Abo könnt ihr den Film hier genießen – sogar in Originalsprache. Lediglich Werbeunterbrechungen müsst ihr dabei in Kauf nehmen.
Darum geht es in "Insidious"
Der Albtraum einer jeden Familie: Nach ihrem Umzug in ein altes Anwesen müssen die Lamberts feststellen, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Mutter Renai (Rose Byrne) bemerkt die ersten Vorkommnisse: Schwingende Türen oder Gegenstände, die sich wie von Geisterhand zu bewegen scheinen. Doch nicht alle Familienmitglieder haben Angst vor dem Übernatürlichen: Sohn Dalton (Ty Simpkins) versucht, den Vorkommnissen auf den Grund zu gehen – doch etwas geht schief und er stürzt bei einer Erkundung des Dachbodens von der Leiter und fällt in ein Koma.
Das medizinische Fachpersonal ist mit dem Zustand des Jungen überfordert. Als er nach drei Monaten Klinikaufenthalt zurück ins Haus gebracht wird, geht der Spuk von vorne los – und selbst ein Hals-über-Kopf-Umzug bringt nicht die gewünschte Hilfe. So langsam stößt die Familie an ihre Belastungsgrenze, denn es wird klar, dass nicht das Haus das Problem ist, sondern Dalton. Mutter Renai und Vater Josh (Patrick Wilson) beschließen, aktiv die Konfrontation mit den finsteren Mächten zu suchen und suchen die Hilfe von drei Parapsychologen...
"Insidious" verneigt sich vor "Poltergeist“ und dem Horror der 80er-Jahre
„Insidious“ ist im Herzen eine moderne „Poltergeist“-Variante, die genügend eigene Stilelemente und tonale Unterschiede besitzt, um nicht als reine Kopie zu gelten. Dennoch hangelt sich die Story aber erkennbar am Grundplot des Tobe-Hooper-Klassikers entlang. Und auch darüber hinaus gibt es einige Referenzen und Querverweise zu anderen Filmen dieses Horror-Jahrzehnts. „Ghostbusters“, „Das Grauen“ oder auch „Nightmare - Mörderische Träume“: Anspielungen an diese beliebten Genre-Klassiker ziehen sich durch den gesamten Film.
Glücklicherweise verliert „Insidious“ darüber nicht seine Eigenständigkeit, sondern treibt sein Spiel mit den eingebauten Elementen. So bringen die Geisterjäger-Nerds Specs (Leigh Whannell) und Tucker (Angus Sampson) plötzlich eine ungeahnte Komik in das Geschehen, und der Haunted-House-Grusel à la „Poltergeist“ wird aus den Angeln gehoben, wenn die Familie unerwartet umzieht und das Horror-Anwesen verlässt. Zudem scheut sich James Wan auch nicht, immer wieder in den Fantasy-Bereich abzudriften und hier Tim-Burton-Dämonen lautstark „Tiptoe Through the Tulips“ von Tiny Tim aus dem Grammophon dröhnen zu lassen.
Es ist schade, dass die nachfolgenden Teile diesen liebevoll-schrägen Grusel über Bord geschmissen haben. Statt seinen Reiz und die Faszination aus den eigentlich unvereinbaren Elementen zu ziehen, stützen sich die Sequels mehr und mehr in eine verworrene und unausgereifte Mythologie und setzten auf Konserven-Grusel. Doch ihr seid glücklicherweise nicht gezwungen, nach „Insidious“ noch einen der nachfolgenden Teile sehen zu müssen. Und trotz des Erfolgs an den Kinokassen kann man manchmal auch einen guten Horror-Ausflug einfach für sich stehen lassen.
Wer Lust auf ein Horror-Abenteuer im finsteren Pest-Mittelalter hat, der kann sich folgenden Streaming-Tipp einmal zu Gemüte führen:
Heute Abend streamen: Dieses blutige Abenteuer mit "Herr der Ringe"-Star ist ein Muss für Fans düsterer Mittelalter-Filme