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    Neu auf Netflix: Für diesen Film hätte Will Smith bereits den Oscar verdient gehabt – großes Kino vom "Heat"-Regisseur!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Durch seine Blockbuster-Auftritte wurde Will Smith zum Superstar. Mit „Ali“ sollte er 2001 dann aber auch zum ersten Mal eine richtige Charakter-Rolle übernehmen – und das mehr als überzeugend. Das Biopic steht ab sofort bei Netflix zur Verfügung.

    Der beste Boxer aller Zeiten? Vielleicht sogar der größte Sportler des 20. Jahrhunderts? In jedem Fall ist Muhammed Ali eine Lichtgestalt, die Generationen prägte, gleichwohl aber auch für viele Kontroversen verantwortlich war. 2001 hat sich Meisterregisseur Michael Mann („Heat“) dem Leben dieser Legende angenommen – mit einem Budget von fast 110 Millionen US-Dollar im Rücken und Will Smith, dem zum damaligen Zeitpunkt vielleicht größten Superstar Hollywoods, in der Hauptrolle.

    Das Ergebnis ist zwar packend, rief insgesamt aber eher gemischte Reaktionen hervor. Ihr habt „Ali“ bislang noch nicht gesehen? Dann könnt ihr das Biopic nun im Abo von Netflix nachholen.

    Ali
    Ali
    Starttermin 15. August 2002 | 2 Std. 38 Min.
    Von Michael Mann
    Mit Will Smith, Jamie Foxx, Jon Voight
    User-Wertung
    3,7
    Filmstarts
    3,5
    Im Stream

    Darum geht’s in "Ali"

    Wir schreiben das Jahr 1964: Cassius Clay (Will Smith) besiegt Sonny Liston (Michael Bentt) und erkämpft sich den Titel im Schwergewicht. Ausgehend von seinem ersten Triumph verfolgt der Film die ereignisreiche Dekade zwischen 1964 und 1974. Medienwirksame Auftritte, die noch heute auf Social-Media-Plattformen geteilt werden, private Affäre sowie grandiose Boxkämpfe sind genauso Teil der Ikone wie seine Konversion zum Islam.

    Unter seinem neuen Namen Muhammed Ali versetzt er die Boxwelt in Staunen. Doch die Weigerung, für die Vereinigten Staaten in den Vietnamkrieg zu ziehen, hat Konsequenzen für den Boxer. In einem Prozess verliert er nicht nur seine Boxlizenz, sondern auch einen Großteil seines Vermögens...

    Großes Kino!

    Obwohl sich „Ali“ mehr als 150 Minuten Zeit nimmt, um jene zehn Jahre im Leben der Box-Legende abzudecken, gelingt es dem Film nicht, die nötige Übersicht aufzubringen. Immer wieder werden Namen eingeworfen und Figuren treten auf, um kurz darauf wieder zu verschwinden, ohne dies entsprechend zu kontextualisieren. Der Tod von Martin Luther King (LeVar Burton) geschieht beispielsweise einfach nebenbei. Dadurch setzt „Ali“ nicht nur einiges an Vorwissen voraus. Die erzählerische Perspektive wirkt verkürzt und genauso unrund, was sich zuweilen auch auf die Nachvollziehbarkeit der Motivationen der Hauptfigur auswirkt.

    Nichtsdestoweniger ist „Ali“ großes Kino. Michael Mann, einer der größten Ästheten des Kinos, darf auch hier seine audiovisuelle Brillanz unter Beweis stellen und glänzt mit kraftvoll durchkomponierten Bildern (Kameramann ist der dreifach oscarprämierte Emannuel Lubezki), an denen man sich kaum sattsehen kann. Und wenn es dann in den Boxring geht, wird man vom Adrenalin der Kämpfer förmlich erschlagen – hier entfesselt „Ali“ eine Intensität, die durch Mark und Bein geht!

    Dass „Ali“ definitiv einen Blick wert ist, liegt nicht zuletzt an Will Smith. Nachdem Michael Mann bei dem Schauspieler einiges an Überzeugungsarbeit leisten musste, damit dieser die Hauptrolle in seinem Film übernimmt, stürzte sich der heutige Oscar-Gewinner mit vollem Körpereinsatz in die anspruchsvolle Rolle. Smith hat hier nicht nur den Sprechrhythmus, die Mimik und Gestik von Ali übernommen, er reißt das Biopic auch mit einer urgewaltigen Präsenz an sich, die schon einen Oscar verdient gehabt hätte! Smith zog bei der Academy-Award-Verleihung 2002 allerdings den Kürzeren gegen Denzel Washington („Training Day“).

    Während Will Smith mit „Ali“ mit Sicherheit sehr zufrieden ist, gefällt ihm ein ganz bestimmter Action-Blockbuster überhaupt nicht. Um welchen Film es sich handelt, erfahrt ihr hier:

    "Ein Actionfilm, der von Minute zu Minute auseinanderfällt": Auf diesen Blockbuster ist Will Smith überhaupt nicht stolz

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