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    Neu im Heimkino: In diesem viel zu unbekannten Action-Klassiker erwartet euch eine 15 (!!) Minuten lange Verfolgungsjagd
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Ob athletische Kampfkunst, die ehrfürchtig-ruhig gefilmt ist, oder explosiv-lärmender Hollywood-Bombast: Im Action-Kino ist er flexibel – eine konsequente Umsetzung ist für ihn aber stets ein Bonus.

    Dieser Thriller ist das Kino-Debüt von Oscar-Gewinner Ben Kingsley, doch vor allem sticht seine atemlose Verfolgungsjagd in fesselnder Überlänge ins Auge. „Angst ist der Schlüssel“ feiert endlich seine überfällige HD-Premiere im Heimkino!

    Explosive Media/Plaion

    Bereits mit seinem zweiten Leinwandauftritt gewann Ben Kingsley den Oscar als bester Hauptdarsteller – nämlich für die Titelrolle im Historiendrama „Gandhi“. Zehn Jahre zuvor absolvierte er seine erste Rolle in einem Kinofilm: Er ist im Action-Thriller „Angst ist der Schlüssel“ als eiskalter Killer zu sehen – eine schon damals sattelfest-routinierte, gute Performance.

    Umso mehr erstaunt, wie unbekannt „Angst ist der Schlüssel“ ist – denn noch denkwürdiger als Kingsleys Kinodebüt ist die 15-minütige, aufsehenerregende Verfolgungsjagd im ersten Akt. Vielleicht findet der Film ja jetzt neue Fans, denn diese Woche feierte „Angst ist der Schlüssel“ seine HD-Premiere im deutschen Heimkino:

    "Angst ist der Schlüssel": Ein Mann außer Kontrolle?

    John Talbot (Barry Newman) muss via Funk mitanhören, wie seine Frau und seine Sohn sterben. Jahre später taucht er in einer Kleinstadt auf und bricht wie aus dem Nichts einen Streit mit einem Polizisten vom Zaun. Für seine Randale wird er vor Gericht gebracht, doch im Zuge seiner Anhörung krallt er sich Sarah Ruthven (Suzy Kendall), die Tochter eines Ölmillionärs (Ray McAnally), und entführt sie. Was ist bloß in diesen Mann gefahren?!

    Die Regie bei „Angst ist der Schlüssel“ führte der Brite Michael Tuchner. Er inszenierte auch eine „Der Glöckner von Notre Dame“-Verfilmung mit Anthony Hopkins als Quasimodo, sowie den praktisch in Vergessenheit geratenen, auf Malta spielenden Disney-Kriminalfilm „Trenchcoat“ mit „Superman“-Star Margot Kidder.

    Keine allzu namhafte Filmografie also – prominenter ist da schon die Vita des „Angst ist der Schlüssel“-Hauptdarstellers: Nach dem wenig bekannten Action-Thriller war Newman unter anderem im pyrotechnisch ambitionierten, inhaltlich seichten Katastrophenfilm „Stadt in Flammen“, der Kultkomödie „Bowfingers große Nummer“ und der Sex-Eskapade „40 Tage und 40 Nächte“ zu sehen.

    Ein Jahr vor „Angst ist der Schlüssel“ spielte er wiederum im Action-Kultklassiker „Fluchtpunkt San Francisco“ mit, der eine der besten Verfolgungsjagden der Kinogeschichte zu bieten hat...

    Eine nicht nur lange, sondern auch starke Verfolgungsjagd

    Die Verfolgungsjagd in „Angst ist der Schlüssel“ wiederum ist deutlich besser, als der überschaubare Bekanntheitsgrad des sie umgebenden Films je mutmaßen ließe: Sie wurde vom Stuntexperten Carey Loftin gestaltet, und somit von einem Meister seines Fachs, der auch für die bleihaltige Motoren-Action in Klassikern wie „Bullitt“ und „Brennpunkt Brooklyn“ sowie für den PS-starken Slapstick-Wahnwitz in „Eine total, total verrückte Welt“ mitverantwortlich war.

    Außerdem war er der LKW-Fahrer in Steven Spielbergs genialem Verfolgungsthriller „Duell“ und Stuntchoreograf für „Fluchtpunkt San Francisco“. So schließt sich also der Kreis! Und selbst, wenn die Verfolgungsjagd in „Angst ist der Schlüssel“ nicht an Loftins berühmteste Arbeiten heranreicht, so ist sie noch immer eine echte Ansage!

    Das Autostuntspektakel, das genauso gut für sich stehen könnte, beginnt mit flinkem Innenstadtchaos, und entwickelt sich von dort aus zu einem abwechslungsreichen, rau-rasanten PS-Thrill-Vergnügen. Der Asphalt qualmt, es wird über Holzwege gebrettert, durch Gras gemäht und riskante Sprünge sind ebenso dabei wie das bullige Wegräumen von Polizeiwagen. All das, untermalt mit heißer Funkmusik!

    Der Rest des Films kann da nicht ganz mithalten – nicht zuletzt, da sich Tuchner und Drehbuchautor Robert Carrington nach einer Vorlage des Bestseller-Autors Alistair MacLean an einer tonalen Reise versuchen, die sie aber nicht vollauf stemmen können. Die Schroffheit von New Hollywood und kleinen, gemeinen Brit-Thrillern macht nach und nach Platz für Popcorn-Blockbuster-Pomp, was mitreißend sein könnte, aber durch die diese Wechsel nicht voll auskostende Inszenierung und John Talbots völlig konfusem Plan eher verdutzt als erstaunt.

    Doch Holterdipolter-Handlung hin oder her: Schon allein aufgrund seiner starken Auto-Action ist „Angst ist der Schlüssel“ für alle Fans dröhnender Filmmotoren einen Blick wert. Und wenn ihr einen Film sehen wollt, der seine tonalen Schwankungen viel, viel geschickter ausspielt, dann solltet ihr den nächsten Heimkino-Tipp beachten:

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