Wer das Hollywood-Kino der 80er und 90er Jahre schätzt, ist mit seinem Gesicht bestens vertraut: An Kevin Kline führte damals einfach kein Weg vorbei! In diesem Artikel blicken wir auf seine Karriere zurück – und verraten euch, was der vielfach ausgezeichnete Schauspieler heute macht.
Seine Schauspiel-Laufbahn startete der vielseitige Charakterdarsteller, der in Deutschland wie auch Jeff Goldblum, Tom Hanks oder Bill Murray von Arne Elsholtz gesprochen wurde, zunächst auf der Bühne: Bereits während seines ersten Studiums an der Indiana University trat er einer Theatergruppe bei, bevor er in den frühen 70er Jahren nach New York City ging und sich dort an der renommierten Juilliard-Schauspielakademie ausbilden ließ.
Im Anschluss tourte er mit der Acting Company durch die Vereinigten Staaten und feierte zahlreiche Bühnenerfolge. Für seine Rolle im Stück „On The Twentieth Century“ von Hal Prince erhielt er sogar einen Tony-Award – und damit den wichtigsten Musical- und Theaterpreis überhaupt.
So nahm die Kino-Karriere von Kevin Kline ihren Anfang
1976 wagte er dann erstmals den Schritt vor die Kamera: In der langlebigen, aber hierzulande kaum bekannten Seifenoper „Search For Tomorrow“ hatte er einen kurzen Auftritt, doch zunächst zog es ihn erneut ins Theater zurück, wo er u.a. in mehreren Shakespeare-Stücken zu sehen war.
Erst 1982 ließ er sich zu seiner ersten Filmrolle überreden, die für den heute 76-Jährigen alles veränderte: An der Seite von Meryl Streep spielte er in der Literaturverfilmung „Sophies Entscheidung“ mit – und wurde als Bester Nachwuchsdarsteller prompt bei den Golden Globes und den BAFTA-Awards nominiert.
Von da an ließ ihn Hollywood nicht mehr los. Es folgten vielbeachtete Auftritte in Filmen wie „Der große Frust“, „Silverado“ und „Schrei nach Freiheit“, bevor er im Jahr 1988 auch sein komödiantisches Talent unter Beweis stellte – und damit seinen womöglich größten Triumph feierte: Seine Nebenrolle im Kultfilm „Ein Fisch namens Wanda“ brachte ihm seinen ersten (und bisher einzigen) Oscar ein – und ermutigte ihn so dazu, weiterhin seiner komischen Ader nachzugehen.
Die 90er waren dementsprechend von Komödien geprägt: von „Ich liebe dich zu Tode“ über „Dave“ bis hin zu „French Kiss“ oder „Wilde Kreaturen“, der ihn erneut mit seinen „Ein Fisch namens Wanda“-Co-Stars John Cleese, Jamie Lee Curtis und Michael Palin zusammenbrachte. 1997 war er außerdem Teil des Ensembles von Ang Lees umjubelter Tragikomödie „Der Eissturm“, und zwei Jahre später wagte er sich für „Wild Wild West“ mit Will Smith dann (wenig erfolgreich) auf Action-Blockbuster-Terrain.
An die Höhen, die er in den 80er und 90er Jahren erklommen hatte, konnte Kevin Kline nie wieder ganz anknüpfen, doch auch in den 2000ern war er beständig im Kino zu sehen, u.a. mit dem Drama „Das Haus am Meer“ sowie zahlreichen Nebenrollen in Komödien wie „Nix wie raus aus Orange County“.
Im vergangenen Jahrzehnt wurde es dann allmählich ruhiger um den in Missouri geborenen Schauspieler. Die meisten Filme, in denen er zu sehen war, liefen weitgehend unter dem Radar (mit Ausnahme der Renter-Komödie „Last Vegas“ mit Robert De Niro, Morgan Freeman und Michael Douglas) – und ausgerechnet nachdem er mit dem Disney-Live-Action-Remake „Die Schöne und das Biest“ (2017) in seinem bis dato kommerziell erfolgreichsten Film zu sehen war, verabschiedete er sich vorläufig aus dem Rampenlicht …
Vom Theater ins Kino – und wieder zurück
… zumindest sah es für viele danach aus: Denn tatsächlich legte Kline mitnichten eine Pause ein, sondern kehrte an den Broadway zurück. Für seine Rolle in Noël Cowards „Present Laughter“ wurde er mit seinem dritten Tony-Award ausgezeichnet und von Publikum und Presse gleichermaßen gefeiert. So schrieb etwa die bekannte Literaturkritikerin Marilyn Stasio in der Variety: „Was würden wir nur ohne Kevin Kline tun?“
Auch hören konnte man Kline in den vergangenen Jahren, denn seit 2011 hat er eine Sprechrolle in der animierten Sitcom „Bob's Burgers“. 2021 kehrte er dann zum Film zurück: Im Netflix-Drama „Der Vogel“ konnte man ihn neben Melissa McCarthy und Timothy Olyphant sehen, und in der hierzulande nicht erschienenen Dramedy „The Good House“ trat er nach „Dave“ und „Der Eissturm“ zum dritten Mal an der Seite von Sigourney Weaver auf.
Ab dem 11. Oktober folgt ein hochkarätiges Serienprojekt: Die von „Gravity“- und „Roma“-Macher Alfonso Cuarón inszenierte Apple-Produktion „Disclaimer“ bringt ihn zum ersten Mal mit Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett zusammen. Hier könnt ihr den ersten Teaser sehen:
"Gravity"-Macher Alfonso Cuaron hat mit "Disclaimer" wieder eine Serie gedreht – und jetzt gibt es endlich den ersten Trailer*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.