Es gibt diese Filme, mit denen man so gar nicht rechnet. Die thematisch eher nischig sind und einen dann doch unerwartet ins Herz treffen – und noch unerwarteter einen Riesenerfolg an den Kinokassen landen. „Little Miss Sunshine” war so Ding, ebenso „Ziemlich beste Freunde”.
Und auch mit „Juno”, den ihr heute Abend um 20.15 im Disney Channel sehen könnt, verhielt es sich ähnlich. Im Look and Feel ist er eigentlich ein kleiner, süßer Arthouse-Film, dem es schließlich aber gelang, eine so breite Masse anzusprechen, dass er ganz großen Blockbustern an den Kassen in nichts nachstand. Weltweit spielte „Juno” knappe 230 Millionen Dollar ein – und das bei einem kleinen Produktionsbudget von nur etwa 7,5 Millionen Dollar! Wer es heute Abend nicht schafft, kann „Juno” auch auf Disney+ streamen. Das Abo bekommt ihr für 8,99 Euro im Monat.
Ernstes Thema, in bissigen Dialogen verpackt
Was „Juno” stark (und in der Folge wahrscheinlich auch so erfolgreich) macht, ist die gelungene Mischung aus ernstem Thema und lakonisch-humoristischem Umgang damit. Die Geschichte ist banal wie auch unterhaltsam: Die 16-jährige Juno (Elliot Page) hat Sex mit ihrem besten Freund Paulie (Michael Cera) und wird schwanger. Sie entschließt sich, das Baby zu bekommen und zur Adoption freizugeben. Durch eine Zeitungsannonce wird sie auf das Paar Vanessa (Jennifer Garner) und Mark Loring (Jason Bateman) aufmerksam, die sie als ideale Kandidaten kennenlernt.
Trotz aller zugrunde liegenden Ernsthaftigkeit und der beinhalteten sozialkritischen Aspekte schafft es „Juno”, nie ins Dramatische oder in Kitsch abzurutschen. Gleichzeitig überschreitet er auch niemals die Grenze zum Klamauk und nimmt sich und seine vielschichtigen Figuren doch ernst. Geschuldet ist dies dem gerissenen Drehbuch von Diablo Cody, das vor allem mit scharfsinnigen Dialogen überzeugt – und völlig zurecht auch mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.
Abgerundet wird der Film durch seine subtile und zurückhaltende Inszenierung, natürlich getragen von einem stark besetzten Ensemble, das seine Pointen gut zu präsentieren weiß – allen voran Elliot Page (damals noch bekannt als Ellen Page), die mit „Juno” den Durchbruch feierte. Als kleines Sahnehäubchen oben drauf gibt’s noch den feinen Soundtrack von Kimya Dawson und The Moldy Peaches, der das ganze Indie-Paket ganz wunderbar zusammenschnürt.
Ebenfalls auf Disney+ findet ihr seit kurzem übrigens einen Sci-Fi-Kracher, der erst vor wenigen Monaten ins Kino kam. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen:
3 Monate nach Kinostart: Auf Disney+ gibt's ab sofort ein bildgewaltiges Sci-Fi-Abenteuer mit grandiosen Effekten*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.