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    Heute im TV: Einer der ersten Martial-Arts-Blockbuster aus Hollywood – auch über 20 Jahre später noch ein Spektakel!
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Aufgewachsen mit den Filmen von Jackie Chan, geht bis heute kaum ein Kampfsport-Reißer an ihm vorbei – ob aus Hongkong, Indonesien oder England.

    Nicht nur Jackie Chan machte das Kampfsport-Kino um die Jahrtausendwende in den USA salonfähig, auch Jet Li trug seinen Teil dazu bei, dass Martial-Arts auch im Westen immer mehr Anerkennung gewann. Unter anderem mit „Romeo Must Die“.

    Das Martial-Arts-Kino wird seit jeher in Asien, nicht zuletzt Hongkong verortet. Denn auch wenn es mit Bruce Lee, Chuck Norris, Steven Seagal oder Cynthia Rothrock einige gebürtige Amerikaner*innen bereits ordentlich vor der Kamera krachen ließen, bedienten sie im Westen lange Zeit stets eine Nische – während sie am anderen Ende der Welt oftmals zu Superstars avancierten. Dass heute auch in der Traumfabrik verstärkt auf Martial-Arts gesetzt wird und Talente wie Michelle Yeoh, Donnie Yen, Tony Jaa und Iko Uwais auch für westliche Filme engagiert werden, ist vor allem zwei Herren zu verdanken, die das Klopper-Kino um die Jahrtausendwende erfolgreich in Hollywood etablieren konnten: Jackie Chan und Jet Li.

    Während ersterer auf Buddy-Action à la „Rush Hour“ und „Shang-High Noon“ setzte, tauchte Letzterer regelmäßig in die Unterwelt ab – etwa in „Lethal Weapon 4“ und „Born 2 Die“, sowie vor allem in jenem Action-Thriller, mit dem ihm sein US-Durchbruch endgültig gelungen ist: Romeo Must Die“! Erfolgsproduzent Joel Silver wollte mit der (sehr, sehr losen) Neuinterpretation der „Romeo und Julia“-Sage das Martial-Arts-Kino in Amerika salonfähig machen, nutzte das Projekt gewissermaßen als Showreel für Jet Li – und landete damit einen Kinohit, der anderen Genre-Beiträgen den Weg ebnete.

    Kabel 1 zeigt den Martial-Arts-Actioner von 2000 am heutigen 5. August ab 23.05 Uhr in der ungekürzten Fassung – und der Autor dieses Artikels kann durchaus eine Empfehlung aussprechen, mal reinzuschauen. Die Story zweier rivalisierender Gangs, die sich im modernen Oakland wenig Shakespeare-haft bekriegen, ist dabei aber sicher nicht das Hauptverkaufsargument...

    "Romeo Must Die": Ein Kind seiner Zeit!

    Eines gleich vorweg: „Romeo Must Die“ zählt nicht gerade zu den besten Jet-Li-Filmen – und auch nicht zu den größten Martial-Arts-Highlights aus Hollywood. Obwohl der Film tonal streckenweise durchaus düster daherkommt, fällt es nämlich von Beginn an schwer, das Ganze allzu ernst zu nehmen. Wenn etwa direkt die Unterschiede der rivalisierenden Gangs aus Afroamerikanern und Chinesen hervorgehoben werden, ist das wenig originell und bedient dabei so manches Klischee. Die Schwarzen tragen selbst im Nachtclub eine Sonnenbrille, wenn sie mit dem Maschinengewehr drauf los ballern, und ihre Gegenüber können natürlich allesamt Kung Fu. Aber gut, um ein möglichst breites Publikum anzusprechen, hat man natürlich auch versucht, alle Seiten so cool wie möglich darzustellen – nur eben unter Berücksichtigung angestaubter Stereotype.

    Hinzu kommt, dass Regisseur Andrzej Bartkowiak („Exit Wounds“) visuell kein Risiko einging und auf Trends setzte, die vor 25 Jahren nun mal so angesagt waren: Ein klassischer Hochglanz-Look, satte Kontraste und jede Menge Durch Angles machen den Film zu einem Kind seiner Zeit – ebenso wie die heute nur noch selten zündenden Gags, die vermeintlich coolen Sprüche sowie natürlich der von den beiden bereits verstorbenen DMX und Aaliyah getriebene Soundtrack. Aber gut, schließlich spielen beide ja auch größere Rollen im Film.

    Zuallererst ist „Romeo Must Die“ eine spektakuläre, abwechslungsreiche und kurzweilige Darbietung von Jet Lis Kampfsport-Können. Ja, mittlerweile sind Choreographien etwas raffinierter und mit den aufwändig inszenierten Prügeleien, die heute oftmals minutenlang ohne Schnitt auskommen, kann der Film auch nicht ganz mithalten. Allein das Tempo, mit dem Li hier Fäuste und Füße fliegen lässt, ist aber auch heute noch beeindruckend. Nicht umsonst wird er von vielen Genre-Kenner*innen immer noch als der vielleicht schnellste Kampfsportler der Filmwelt seit Bruce Lee bezeichnet.

    Und falls ihr etwas für die Hollywood-Ausflüge von Jet Li übrig habt, hat der Autor dieses Artikels hier gleich noch eine Empfehlung für euch – die eher in Richtung „Matrix“ geht und aktuell bei Netflix gestreamt werden kann:

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