Retro-Look und keine Gefangenen! Vergangene Woche haben wir euch bereits „The Substance“ für das Fantasy Filmfest angekündigt – und in der meisterhaften Horror-Groteske halten sich das massenhafte Kunstblut und der künstlerische Anspruch in etwa die Waage. Bei „Dark Match“ mit Wrestling-Superstar Chris Jericho (Trailer siehe oben) ist das ganz anders: Regisseur und Drehbuchautor Lowell Dean liefert mit seinem Backyard-Wrestling-Horrorfilm hemmungsloses Mitternachts-Kino ganz nach dem Motto: Immer voll in die Fresse rein – und zwar am besten mit einem mit Glasscherben verzierten Baseballschläger…
Ähnlich kompromisslos brutal geht auch der titelgebende Protagonist aus „Steppenwolf“ des kasachischen Regisseurs Adilkhan Yerzhanov vor: Irgendwo zwischen Baseballschläger-Superfan Negan aus „The Walking Dead“ und dem Nazi-meuchelnden Badass-Goldgräber aus „Sisu“ hilft der geheimnisvolle Fremde einer Frau namens Tamara (Anna Starchenko) dabei, ihren von Organhändlern entführten Sohn inmitten eines wild tobenden Bürgerkrieges wieder zurückzubekommen…
Ein besonders düsteres Centerpiece
Als Centerpiece zeigt das Fantasy Filmfest traditionell auch mal ein wenig anspruchsvollere Filme, die trotzdem die besondere Aufmerksamkeit der Genrefans verdient haben. Zum Beispiel wurde auch „Die fabelhafte Welt der Amelie“ damals als Centerpiece vorgeführt – aber im Vergleich dazu wird der Programmpunkt in diesem Jahr deutlich weniger sonnig, selbst wenn er wieder aus Frankreich stammt: In dem von wahren Begebenheiten inspirierten „Maldoror“ steigert sich der junge Polizist Paul Chartier (Anthony Bajon) so sehr in den Fall von zwei verschwundenen Mädchen hinein, dass seine Jagd nach den mutmaßlichen Sexualstraftätern immer mehr zur Obsession wird…
„Maldoror“ (zu dem es aktuell leider noch keinen Trailer gibt) stammt vom belgischen Regisseur Fabrice du Welz, der auch heute noch vor allem für seinen zutiefst verstörenden, bis ins Mark erschütternden Gewalt-Trip „Calvaire“ von 2004 berühmt-berüchtigt ist.
Nach seiner Premiere bei der Critic’s Week in Cannes wird zudem der südkoreanische Mystery-Thriller „Sleep“ beim Fantasy Filmfest laufen. Darin spielt der inzwischen leider verstorbene „Parasite“-Star Lee Sun-kyun, der auch in dem Katastrophen-Horrorfilm „Project Silence“ auf dem Festival zu sehen sein wird, einen Familienvater, der sich beim Schlafwandeln in eine fremde Persönlichkeit verwandelt, weshalb seine Frau (Jung Yu-mi) zunehmend Angst bekommt, dass er womöglich auch ihrem Sohn im Schlaf etwas antun könnte:
Die Termine für das Fantasy Filmfest 2024
Das Fantasy Filmfest findet in diesem Jahr im September als jeweils achttägiges Event in sieben deutschen Städten statt. Hier sind die genauen Termine:
- 4. bis 11. September in Berlin
- 11. bis 18. September in Hamburg, München, Nürnberg & Stuttgart
- 18. bis 25. September in Frankfurt & Köln
Auf der Homepage des Fantasy Filmfest könnt ihr euch ab sofort die begehrten Dauerkarten für das komplette Programm (= Festivalpass) sichern. Allerdings sollte man damit besser nicht zu lange warten, in einigen Städten können sie auch schnell ausverkauft sein.
