Bruce Willis ist als John McClane in „Stirb langsam“ weltberühmt geworden, und viele assoziieren den 69-Jährigen in erster Linie mit seinen Actionrollen – dabei ist sein erfolgreichster Film ein Horrorthriller („The Sixth Sense“), und nach seinem internationalen Durchbruch hat sich Willis (nicht immer mit Erfolg) in den verschiedensten Genres ausprobiert.
Eine seiner prägendsten Rollen spielte der gebürtige Idar-Obersteiner vor 30 Jahren bekanntlich im Über-Kultfilm „Pulp Fiction“: Ursprünglich war Willis an der Figur des Vincent Vega interessiert, doch da Quentin Tarantino bereits John Travolta zugesagt hatte, bot er dem „Last Boy Scout“-Star an, den Boxer Butch zu spielen.
Der Schauspieler war hochgradig fasziniert von dem verschachtelten, mit dunkler Komik und eruptiver Gewalt angereicherten Drehbuch, und mit folgenden Worten soll er auf Tarantinos Offerte geantwortet haben (via FandomWire): „Quentin, der kürzeste Satz in der Bibel lautet ‚Jesus weinte.‘ Der kürzeste Satz in Hollywood lautet ‚Ich bin dabei.‘ Und ich bin dabei!“
Ähnlich einfach war es, Willis von einem anderen Projekt zu überzeugen, in das Tarantino ebenfalls involviert war. Anfang der 2000er Jahre begannen Robert Rodriguez („From Dusk Till Dawn“) und Comic-Autor Frank Miller, eine Verfilmung von Millers Graphic-Novel-Reihe „Sin City“ zu planen. Beide teilten sich die Regie, und auch Tarantino war als Gastregisseur für eine Szene an Bord.
Doch die Beteiligung des „Once Upon A Time... In Hollywood“-Schöpfers war nicht der Grund, aus dem sich Willis schnell dazu überreden ließ, in dem episodisch aufgebauten Neo-Noir-Actionthriller die Rolle des Polizisten John Hartigan zu spielen. Als er von Rodriguez und Miller auf „Sin City“ angesprochen wurde, wusste er noch nicht einmal, dass Tarantino etwas mit dem Film zu tun hat.
In einem Interview mit der BBC hat sich der „Unbreakable“-Star daran zurückerinnert, wie er mit dem Projekt in Kontakt gekommen ist – und was ihn dazu brachte, innerhalb von einer Minute zuzusagen:
„Mein Agent rief mich an und sagte: ‚Robert Rodriguez hat eine Idee, die er dir zeigen will‘“, so Willis. Der „Desperado“-Macher hatte bereits eine kurze Szene gedreht, die einen Vorgeschmack auf den eigenwilligen, mit einzelnen Rot-Tupfern versehenen Schwarz-Weiß-Look bieten sollte.
„Ich sagte: ‚Er soll zu uns nach Hause kommen, und ich schaue es mir an.‘ Er brachte Frank Miller mit und hatte alles auf einer kleinen DVD. [Ich hatte bis spät in die Nacht gearbeitet], kam gerade erst aus dem Bett und war irgendwie nur halb wach. Nach etwa einer Minute drückte ich auf Pause und sagte: ‚Was auch immer in den nächsten paar Minuten dieser Szene passiert, ich will euch nur sagen: Ich bin dabei!‘ Dann sahen wir uns den Rest an, und es war einfach unglaublich. Ich könnte stundenlang [über den Film] reden und würde ihm trotzdem nicht gerecht werden.“
Der bis in die kleinsten Nebenrollen starbesetzte Film (neben Willis sind u. a. Mickey Rourke, Clive Owen, Jessica Alba, Benicio del Toro, Elijah Wood und Josh Hartnett dabei) spülte rund 159 Millionen US-Dollar in die weltweiten Kinokassen und erhielt überwiegend positive Kritiken – wir von FILMSTARTS.de vergaben sogar die seltene Höchstwertung von 5 Sternen. 9 Jahre später folgte mit „Sin City 2: A Dame To Kill For“ eine Fortsetzung, die allerdings weder am Box Office noch in Sachen Qualität mit ihrem Vorgänger mithalten konnte.
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