1986 stieß „Blue Velvet“ nach seiner Veröffentlichung auf gemischte Resonanz, nicht zuletzt wegen seiner kontrovers diskutierten Darstellung von Gewalt und Sexualität. Über die Jahre hat der surreal-subversive Thriller von Regisseur David Lynch jedoch Kultstatus erreicht und wurde letztlich auch von der Kritik als besonderes Ausnahmewerk der 80er Jahre mehr und mehr schätzen gelernt (bei FILMSTARTS hat er gar die Höchstwertung von 5 von 5 Sternen).
Als die aufstrebende junge Schauspielerin Laura Dern (heute kennen wie sie unter anderem auch aus den „Jurassic Park“-Filmen) eine Rolle in „Blue Velvet“ ergatterte, stand die damals 17-Jährige vor einer schwierigen Entscheidung. Dies verriet Dern kürzlich den Schauspielern Ted Danson („Der Soldat James Ryan“) und Woody Harrelson („To The Moon“), als sie in deren Podcast „Where Everybody Knows Your Name“ zu Gast war.
Universität unterstützte Laura Dern nicht
Damals hatte sich Laura Dern an der University of California (auch UCLA), einer der renommiertesten Universitäten weltweit, für ein Filmstudium eingeschrieben. „Ich war 17 und so aufgeregt, an die UCLA zu kommen“, so Dern. Kurz nachdem sie ihr Studium aufnahm, wurde ihr die Rolle der Sandy Williams in „Blue Velvet“ angeboten. Ihre Begeisterung war groß, doch Unterstützung von ihrer Universität erfuhr sie dabei nicht.
Als Dern den Studienleiter um eine Beurlaubung für die Dreharbeiten zu „Blue Velvet“ bat, erhielt sie ein klares „Auf keinen Fall“. Schließlich wäre es kein medizinischer Notfall. Sie erklärte ihm, dass es sich bei dieser Rolle um eine echte Chance handelte und gab ihm das Skript des Films zum Lesen. Wahrscheinlich hatte sie gehofft, dass er so seine Meinung dazu ändern würde, doch es kam anders.
Laura Dern nahm Rauswurf in Kauf
Nachdem der Studienleiter das Drehbuch gelesen hatte, wurde Laura Dern in sein Büro gerufen und musste sich seinen harten Worten stellen. Sie erinnert sich, wie er zu ihr sagte: „Erstens, wenn Sie diese Entscheidung treffen, sind Sie an der UCLA nicht länger willkommen. Sie werden rausfliegen. Und zweitens, nachdem ich dieses Skript gelesen habe, wäre es verrückt, dass Sie dafür Ihr Studium aufgeben würden“.
Welchen Weg die Schauspielerin letztendlich gegangen ist, wissen wir wohl alle: Natürlich hat sie den Film gedreht. Und es war definitiv keine schlechte Entscheidung. Immerhin kurbelte „Blue Velvet“ ihre Filmkarriere erst so richtig an und war der Beginn einer karriereumspannenden Zusammenarbeit mit dem vierfach oscarnominierten David Lynch.
Teil der Abschlussarbeit für einen Master in Film
Abschließend hob Dern im Podcast noch eine Tatsache hervor, die ihren damaligen Studienleiter noch etwas närrischer darstellen lässt. „Wenn man heutzutage einen Master in Film an dieser Uni bekommen möchte, muss man sich beim Schreiben der Abschlussarbeit mit drei Filmen befassen“, erklärte Dern. „Ihr wisst, welcher einer davon ist“. Ohne dass sie es explizit ausgesprochen hat, ist natürlich klar, dass hier „Blue Velvet“ gemeint ist. Das Urteil des damaligen Studienleiters kann somit nur als echte Fehleinschätzung bezeichnet werden, die Dern im besagten Podcast dann auch mit einem deutlichen „Es kotzt mich an“ quittierte.
Übrigens: Laura Dern kann man aktuell in der Dramedy-Serie „Palm Royale“ auf Apple TV+ sehen. Hier haben wir den Trailer dazu für euch: