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    "Es ist der Feind": "Logan – The Wolverine"-Regisseur schießt gegen Kino-Universen wie das MCU
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    „Deadpool & Wolverine“ läuft aktuell in den Kinos und bringt Hugh Jackmans Mutanten zurück – trotz dessen Tod am Ende von „Logan – The Wolverine“. „Logan“-Regisseur James Mangold hält von solchen zusammenhängenden Universen allerdings wenig...

    Disney und seine verbundenen Unternehmen

    Vor dem Kinostart von „Deadpool & Wolverine“ fragten sich viele Fans, wie das MCU-Spektakel mit dem traurigen Ende von „Logan – The Wolverine“ umgehen wird. Ohne zu viel verraten zu wollen: Das wird direkt in den Auftaktminuten des neuen Abenteuers mit Ryan Reynolds und Hugh Jackman deutlich. Was James Mangold wohl davon hält? Das wissen wir nicht explizit, aber in einem Interview mit dem Rolling Stone machte der Filmemacher nun in einem ganz anderen Zusammenhang seine Ablehnung von großen zusammenhängenden Kinouniversen deutlich.

    Eigentlich geht es in dem Gespräch um die Premiere des Trailers zu Mangolds neuen Film: „A Complete Unknown“ mit Timothée Chalamet als Bob Dylan. In dem Film spielt auch Johnny Cash eine Rolle – verkörpert von „Logan“-Bösewicht Boyd Holbrook. Über Cash hat Mangold mit „Walk The Line“ schon einmal einen Film gemacht – damals mit Joaquin Phoenix in der Rolle der Musiklegende. Der Rolling-Stone-Interviewer spricht Mangold darauf an: „Ich denke, die Leute hatten irgendwie gehofft, dass dies zu einem Cinematic Universe, einer Multiversum-Rückkehr von Joaquin Phoenix werden würde.“ Darauf stellt klar Mangold klar: „Ich mache keine Multiversen. Aber darüber hinaus war Johnny Cash etwa 30.“

    Mangold holt zum großen Rant gegen Kino-Universen aus

    Damit wäre eigentlich alles gesagt. Mangold hält nix von Kino-Unversen. Vor allem aber: Zur Zeit, in welcher „A Complete Unknown“ spielt, ist Johnny Cash viel zu jung, um ihn erneut mit dem bald 50 Jahre alt werdenden Phoenix zu besetzten. Doch überraschenderweise lässt es Mangold nicht dabei bewenden. Nach einer kurzen Klarstellung, dass Phoenix einfach zu alt sei, setzt er nämlich in dem Rolling-Stone-Interview plötzlich zu einer Wutrede gegen sogenannte „Cinematic Universes“ wie das MCU an:

    „Es ist seltsam, dass ich überhaupt in der Welt des IP-Entertainments gearbeitet habe, weil ich das Bilden von Universen mit vielen Filmen nicht mag. Es ist der Feind des Geschichtenerzählens, der Tod des Geschichtenerzählens. Es ist für die Leute interessanter, wie die Legosteine zusammenpassen, als wie die Geschichte vor uns funktioniert. Für mich wird das Ziel immer sein: ‚Was ist einzigartig an diesem Film und diesen Figuren?‘ Ich will euch nicht an einen anderen Film oder ein Easter Egg oder etwas Anderes denken lassen. Das ist alles ein intellektueller Akt, kein emotionaler. Du willst aber, dass ein Film auf einer emotionalen Ebene funktioniert.“

    Auch wenn Mangold im ganzen Interview nicht über „Deadpool & Wolverine“ spricht, dürfte er von dem neuen MCU-Film wenig halten. Und dabei geht es womöglich gar nicht darum, wie der neue Film mit dem Ende seines Werks „Logan – The Wolverine“ umgeht. Ihn dürfte mehr stören, dass „Deadpool & Wolverine“ deutlich Teil eines größeren Filmuniversums ist, immer wieder mit Gags, Cameos und sonstigen Anspielungen auf andere Titel verweist.

    Trotz der Worte: James Mangold macht bald "Star Wars"

    Man kann sich James Mangold also wohl kaum als Regisseur eines kommenden MCU-Abenteuers vorstellen – auch wenn er, wie ja selbst anmerkt, in der Welt des IP-Entertainments gearbeitet hat. Aber sowohl „Wolverine: Weg des Kriegers“ als auch „Logan – The Wolverine“ oder zuletzt „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“ sind alleinstehende Filme. So ist es auch kein Widerspruch, dass sich Mangold demnächst in einem der größten zusammenhängenden Universen überhaupt austoben will: in der Welt von „Star Wars“.

    Denn sein „Star Wars: Dawn Of The Jedi“ soll rund 25.000 Jahre vor den bekannten Ereignissen in der Saga spielen und vom allerersten Jedi handeln. Mangold hat sich damit – wenn wir von seinen Äußerungen ausgehen, auch ganz bewusst – ein Projekt ausgesucht, welches ihm maximale Freiheit im Kanon gibt. Diese Ära wurde bislang fast gar nicht erkundet. Er muss gar keine Zusammenhänge zu anderen Filmen herstellen – oder um einige seiner Worte zu nutzen: Er muss uns nicht an andere Filme denken lassen oder Easter Eggs zu diesen platzieren, er kann eine einzigartige emotionale Reise mit neuen Figuren erzählen.

    Erst einmal kommt aber „A Complete Unknown“. Der deutsche Kinostarttermin ist noch unbekannt. Hier gibt es aber schon einmal den englischen Originaltrailer:

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