Bevor er sich im vergangenen Jahr in den wohlverdienten Ruhestand begab, war Michael Caine in mehr als 160 (!) Filmen zu sehen. Allein sieben davon stammen dabei von Christopher Nolan, der den 91-Jährigen seit „Batman Begins“ (2005) in fast jedem seiner Filme besetzt hat. Doch natürlich stand Caine in seiner langen Karriere noch bei zahlreichen weiteren Regiegrößen vor der Kamera, von Richard Attenborough über Brian De Palma bis hin zu Oliver Stone und Woody Allen.
Ganz besonders überwältigt hat ihn allerdings das Zusammentreffen mit einem anderen berühmten Filmemacher: John Huston, der Mitte der 70er Jahre längst den Status einer lebenden Legende innehatte – schließlich gehen Klassiker wie „Die Spur des Falken“, „Der Schatz der Sierra Madre“ oder „African Queen“ auf sein Konto.
Kein Wunder also, dass die Stars regelmäßig Schlange standen, wenn Huston ein neues Projekt in Angriff nahm. Und so waren in seinem auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von „Das Dschungelbuch“-Schöpfer Rudyard Kipling basierenden Abenteuerfilm „Der Mann, der König sein wollte“ gleich drei der damals größten britischen Schauspieler in den Hauptrollen zu sehen: Sean Connery („James Bond“), Christopher Plummer („Meine Lieder – meine Träume“) – und Michael Caine, der den Abenteurer und Ex-Soldaten Peachy Carnahan verkörperte, der sich gemeinsam mit Daniel Drevot (Connery) auf den Weg ins sagenumwobene Kafiristan macht.
Als Caine das Rollenangebot bekam, ging er zunächst von einem Telefonstreich aus. Doch es war tatsächlich John Huston höchstpersönlich, der am anderen Ende der Leitung saß. Schon kurze Zeit später setzten sie sich in einer Bar zusammen, um die Rolle zu besprechen – wobei für Caine von Anfang an feststand, dass er das Angebot in jedem Fall annehmen würde.
„Ich hatte John Huston nie getroffen, aber er war mein Lieblingsregisseur“, erinnerte sich der zweifache Oscar-Preisträger im Gespräch mit der New York Times. „Er sagte: ,Ich wollte [den Film] schon früher machen, aber Clark Gable und Humphrey Bogart sind gestorben. Bogart sollte deine Rolle spielen.' Bogart war mein Lieblingsschauspieler. [Huston] sagte: ,Ich schicke dir ein Drehbuch', und ich meinte nur: ,Ich mache es, keine Sorge!'“
„Der Mann, der König sein wollte“ war kein großer Box-Office-Hit, erhielt aber vier Oscar-Nominierungen und durchweg positive Kritiken, und sowohl Caine als auch Connery – die schon vor Drehbeginn miteinander befreundet waren – bezeichneten ihn später als den absoluten Lieblingsfilm ihrer jeweiligen Karrieren.
Für einen Sportfilm arbeitete Caine sechs Jahre später erneut mit Huston zusammen, doch sein Co-Star Sylvester Stallone bezeichnete ihn als einen seiner absoluten Karriere-Tiefpunkte. Um welchen Flop es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
"Einer der Tiefpunkte meines Lebens": Auf diesen Film mit "The Dark Knight"-Star Michael Caine ist Sylvester Stallone noch immer sauerDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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