„Friends“ gilt als eine der beliebtesten Fernsehserien aller Zeiten. Dabei gehören die brillant geschriebenen Dialoge und das perfekt miteinander harmonierende Ensemble zu dem Erfolgsrezept der ikonischen Sitcom der Neunziger Jahre, in der es um die manchmal komplizierten, aber immer lustigen Geschichten des Alltags von sechs engen Freunden geht: Monica, Rachel, Phoebe, Ross, Chandler und Joey.
Wie bei vielen Sitcoms üblich, hatte man auch bei dieser Serie die Wirkung von Gags und Pointen durch hörbares Gelächter verstärkt. Oft kommt diese Untermalung vom Band – die sogenannte „Lachkonserve“. Nicht so bei „Friends“. Die Episoden der Fernsehserie wurden damals vor einem Studiopublikum aufgezeichnet. So konnte man ganz einfach die gewünschten Lacher einfangen. Wie Phoebe-Darstellerin Lisa Kudrow nun aber verriet, steigerten sich die Zuschauer vor Ort wohl etwas zu sehr in ihre Lachrollen hinein.
Zu lange Reaktionen vom Studiopublikum
Im „Conan O’Brien Needs a Friend“-Podcast erklärte Lisa Kudrow („Girl On The Train“), dass sie sich oft über das Studiopublikum geärgert habe, weil es in Momenten, in denen ihrer Meinung nach keine derart dramatische Entgegnung erforderlich war, viel zu lange lachte.
„Das war keine ehrliche Reaktion und es hat mich geärgert“, so Kudrow. Manchmal habe sie aus diesem Grund auch einfach zu dem Publikum geschaut und gesagt: „Kommt schon". Sie sei wirklich wütend gewesen.
Der „Friends“-Star fand, dass das Studiopublikum durch zu langes Lachen teilweise das Timing ruinierte. „Eine Fernsehserie ist nicht für das Studiopublikum gedacht. Sie ist für die Fernsehzuschauer zu Hause gemacht“, so Kudrow. Bei einem Bühnenstück wären ihr die ausufernden Reaktionen egal gewesen, da sie sich einfach etwas einfallen lassen hätte, um ihre Figur zu beschäftigen. Bei den Dreharbeiten allerdings war es oft schwierig weiterzumachen. „Es wird gefilmt und jetzt stehe ich einfach nur da“, erklärte sie.
Der Dreh einzelner Folgen zog sich über Stunden
So lang das Publikum zu Beginn der Aufnahmen lachte, so wenig lachte es aber am Ende eines Drehtages – denn die Aufnahme einer halbstündigen Episode konnte sich über sechs bis acht Stunden hinziehen, mit sich immer wiederholenden Takes. Irgendwann habe das Publikum dann „aufgehört zu lachen“, so Kudrow.
Daraufhin nahmen die Autoren an, dass die Gags nicht mehr funktionieren würden, was Umschreibungen und weitere Aufnahmen nach sich zog. „Aber sie haben beim ersten Mal funktioniert!“, so die Schauspielerin. Man musste einfach nur das Lachen von der ersten Aufnahme nehmen und es über den Take legen, den man dann letztendlich für die Serie verwendete. Sie selbst sei jedenfalls erleichtert gewesen, wenn das Lachen abebbte: „Wem tut das schon weh, wenn sie nicht lachen? Für mich ist es in Ordnung, wenn sie nicht so sehr lachen. Wir können weitermachen.“
Übrigens: Fast hätte ein anderer Schauspieler den Chandler Bing in „Friends“ gespielt. Wer das war und warum die Rolle dann doch an Matthew Perry ging, erfahrt ihr in folgendem Artikel.
Dieser Schauspieler sollte Chandler in "Friends" spielen: Er kam noch Jahre später nicht mit dem Erfolg von Matthew Perry zurecht