Klar, Tom Hanks war Forrest Gump. Doch damit ist er nicht der einzige: Auch Michael Conner Humphreys verkörperte die ikonische Rolle. Während Hanks den Läufer, Shrimp-Fischer und Pralinen-Liebhaber mit einem Intelligenzquotienten von 75 als Erwachsenen spielte und dafür seinen zweiten Oscar gewann, konnte man den damals 9-jährigen Humphreys als junge Version von Forrest Gump auf der Leinwand sehen.
Doch während Hanks auch drei Jahrzehnte später ein Hollywood-Star ist, wurde es um Humphreys schnell wieder still – und wer Robert Zemeckis' Klassiker in den vergangenen Jahren wiederbegegnet ist, dürfte sich mit hoher Wahrscheinlichkeit gefragt haben: Was ist eigentlich aus dem kleinen Jungen geworden, der sein Schauspiel-Debüt immerhin mit der Titelrolle in einem der berühmtesten Filme der Kinogeschichte gab?
Im Alter von 8 Jahren folgte Humphreys einem Casting-Aufruf, bei dem „ein junger Tom Hanks mit hellen Augen und einem eigenwilligen Gemüt“ gesucht wurde. Da er die genannten Voraussetzungen erfüllte und zudem einen Südstaaten-Akzent hatte, bekam der heute 39-Jährige den Zuschlag. Am Set arbeiteten Hanks und Humphreys eng zusammen, um sicherzustellen, dass sich der junge und der ältere Forrest möglichst ähnlich anhörten.
Die Arbeit hatte sich gelohnt: „Forrest Gump“ wurde mit sechs Academy Awards ausgezeichnet (neben Hanks auch als Bester Film), und nur „Der König der Löwen“ hielt die Tragikomödie davon ab, zum weltweit erfolgreichsten Film des Jahres 1994 zu werden. Humphreys wurde für seine Darstellung für den Young Artist Award nominiert, mit dem besonders vielversprechende Nachwuchstalente ausgezeichnet werden.
Doch obwohl ihm eine Hollywood-Karriere offen stand, ging Humphreys andere Wege. So legte er direkt nach seinem großen Leinwand-Erfolg eine Pause ein, um die High School zu beenden. Seine Schauspiel-Ambitionen lebte er nur noch im Schultheater aus.
In einem Interview mit The Sun sagte Humphreys 2019 (via AdoroCinema): „Ich glaube nicht, dass Hollywood ein gesunder Lebensstil für Kinder ist. Man hat keine Kindheit mehr und kann nicht normal reifen.“ Schaut man sich an, wie viele ehemalige Kinderstars später mit psychischen und anderweitigen Problemen zu kämpfen hatten, liegt er sicher nicht falsch.
Humphrey kehrte zwar sporadisch zur Schauspieleri zurück – beispielsweise für den Kriegsfilm „Pathfinders - Die Kompanie der Unbekannten“ (2011) –, doch sein Hauptfokus lag auf anderen Dingen. So leistete er zwischen 2004 und 2008 seinen Dienst in der US-Armee, er studierte an der University of North Alabama und hatte einen Job als Sicherheitsbeauftragter für den öffentlichen Nahverkehr in Vancouver. Mittlerweile lebt er in Oregon, wo er als Lehrer arbeitet.
Edward Furlong wurde als junger John Connor in „Terminator 2“ bekannt, ist der Schauspielerei trotz Alkohol- und Drogenproblemen und einer sechsmonatigen Haftstrafe aber im Gegensatz zu Humphreys bis heute treu geblieben. Wo er zuletzt zu sehen war, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer brasilianischen Schwesternseite AdoroCinema erschienen.