Der Trailer zu „Gladiator II“ wurde in den ersten 24 Stunden nach der Veröffentlichung 128 Millionen Mal über die offiziellen Kanäle angeschaut. Das berichtet das US-Branchenmagazin Deadline. Das ist fast doppelt so viel, wie der erste Trailer zu „Top Gun: Maverick“ im selben Zeitraum angeschaut wurde (nämlich „nur“ 75 Millionen Mal), der ebenfalls von Studio Paramount in die Kinos gebracht wurde – und „Top Gun 2“ ist mit einem weltweiten Einspielergebnis von fast 1,5 Milliarden Dollar einer der größten Kinohits der letzten Jahre! Kann sich Paramount bei „Gladiator 2“ also direkt über den nächsten, noch größeren Riesenerfolg freuen? Ganz so einfach ist es leider nicht.
Denn erstens kann man nie von einem Film auf den anderen schließen, selbst wenn solche frühen Indizien darauf hinweisen und die Vorzeichen hier tatsächlich ganz ähnlich sind; beide Filme sind schließlich sogenannte Legacy-Sequels zu älteren Filmen mit großer Fangemeinde. Und zweitens und noch viel wichtiger: Es deutet aktuell vieles darauf hin, dass das Echo auf den „Gladiator 2“-Trailer nicht nur positiv ist.
So hat der „Gladiator 2“-Trailer bei YouTube aktuell mehr als 252.000 Dislikes – und nur gut 128.000 Likes! Zwei Drittel der Bewertungen sind also negativ. In den Kommentaren liest man viele der Beschwerden, die auch sonst durchs Internet geistern: Die Musik im Trailer („No Church In The Wild“ von Kanye West und Jay-Z) sei zu modern und die Vorschau mit drei Minuten zu lang und zu spoilerig.
Im Vergleich dazu hat der erste „Top Gun 2“-Trailer nur vier Prozent negative Stimmen und ein Like-Dislike-Verhältnis von 400.000 Likes zu 16.600 Dislikes. Das ist schon ein merklicher Unterschied.
Der nächste Barbenheimer?
Trotzdem ist damit natürlich keineswegs ausgeschlossen, dass „Gladiator 2“ ein großer Erfolg an den Kinokassen wird. Auch Menschen, die nach Veröffentlichung des Trailers erstmal meckern, lassen sich vielleicht in den Monaten bis zum Kinostart noch umstimmen oder gehen trotzdem ins Kino. Schließlich ist das Interesse ja bereits da. Außerdem nimmt aktuell die nächste Barbenheimer-Bewegung Fahrt auf.
2023 starteten „Barbie“ und „Oppenheimer“ bekanntlich am selben Tag und entwickelten sich unter dem Begriff „Barbenheimer“ zu einem echten Phänomen, das zahlreiche zusätzliche Menschen in die Kinos lockte und beide Filme zu gewaltigen Hits machte.
Und zumindest in den USA und weiten Teilen der Welt startet der an ein überwiegend männliches Publikum gerichtete „Gladiator II“ am selben Tag wie ein anderer großer Film: die an ein überwiegend weibliches Publikum gerichtete Broadway-Musical-Verfilmung „Wicked“. Die Vorzeichen sind also tatsächlich ähnlich wie bei „Barbie“ und „Oppenheimer“.
Nach Barbenheimer kommt Glicked bzw. Wickiator
In den sozialen Medien und einschlägigen Magazinen und Zeitungen kursieren bereits verschiedene Kofferwörter aus beiden Filmtiteln, wobei die Favoriten „Wickiator“ und „Glicked“ zu sein scheinen. Letzterer Titel wurde auch von „Gladiator II“-Hauptdarsteller Paul Mescal abgesegnet. Verständlich: „Wickiator“ klingt irgendwie eher nach „John Wick“ und „Terminator“.
In Deutschland liegen zwischen „Gladiator II“ (Kinostart: 14. November 2024) und „Wicked“ (Kinostart: 12. Dezember 2024) übrigens mehrere Wochen, nachdem das Musical gerade erst nach hinten verschoben wurde. In den USA wurde „Wicked“ dagegen kürzlich vorgezogen, um dem Disney-Animations-Sequel „Vaiana 2“ aus dem Weg zu gehen (deutscher Kinostart: 28. November 2024).
Hier könnt ihr euch den Trailer zu „Wicked“ anschauen: