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    Der Verweis auf Kylo Ren am Ende der neuen Episode von "The Acolyte" erklärt: Ist der dunkle Meister gar kein Sith?
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Björn ist mit „Star Wars“ aufgewachsen, schaut die Filme mindestens jährlich, hat zahlreiche Bücher rund um das beste Franchise der Welt gelesen und verschlingt gerade alles aus der Zeit der High Republic.

    Was ist denn da plötzlich los, dürften sich viele „Star Wars“-Fans am Ende der neuen Episode von „The Acolyte“ auf Disney+ gedacht haben. Warum erklingt da plötzlich die Musik von Kylo Ren aus „Star Wars 7 – 9“? Wir gehen der Sache auf den Grund.

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    Das Ende der 5. Episode von „The Acolyte“: Nachdem der dunkle Meister Qimir (Manny Jacinto) reihenweise Jedi gemetzelt hat, sammelt er nicht nur seinen kostbaren Helm wieder ein, sondern nähert sich auch der bewusstlosen Osha (Amandla Stenberg). Ein großer Fokus liegt auf den mysteriösen Worten, die er sagt: „Was für außergewöhnliche Wesen wir doch sind. Selbst in der Offenbarung unseres Triumphs sieht man die Tiefe unserer Verzweiflung.“ Doch besonderes Augenmerk wollen wir auf die Musik lenken, die erklingt, denn diese kennen wir: Es ist das bekannte Thema von Kylo Ren (Adam Driver) aus der „Star Wars“-Sequel-Trilogie.

    Der vor allem für seine Arbeiten mit Jordan Peele („Get Out“, „Nope“) bekannte Komponist Michael Abels leistet bislang bei „The Acolyte“ hervorragende Arbeit mit neuen Klängen und Variationen bekannter Musik der Reihe. Hier hat er aber nichts Eigenes geschaffen. Er spielt an dieser Stelle einfach exakt das Kylo-Ren-Theme. Das kann kein Zufall sein, sondern muss eine Bedeutung haben. Doch welche? Wir haben zwei Ideen.

    Theorie 1: Verweis auf die wahre Herkunft von Qimir?

    Bislang hieß es immer, dass Qimir ein Sith sein muss. In dieser Episode nimmt er selbst den Begriff in den Mund. Wenn man genau aufpasst, geschieht dies aber, ohne dass er sich selbst als Sith outet. Er erklärt nur, dass die Jedi ihn so nennen könnten – weil sie einfach keinen wirklich anderen Begriff für dunkle Machtnutzer haben?

    Wir wissen aus der „Star Wars“-Geschichte, dass nicht nur Jedi und Sith die Macht nutzen. So haben wir schon Hexenbünde kennengelernt (auch in „The Acolyte“). Und dann gibt es unter anderem noch die Ritter von Ren, die eine kleine Rolle in der Sequel-Kino-Trilogie spielen. Verweist die Musik also nicht auf Kylo Ren direkt, sondern auf die für seinen Namen verantwortliche Gruppierung?

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    Die Ritter von Ren in "Star Wars 7".

    Wir wissen, dass die Ritter zu dieser Zeit bereits existieren, aber in der Galaxie niemand von ihnen wusste. Palpatine erfuhr später von ihnen, versuchte mehr über sie herauszufinden (weil er natürlich an allen Wegen interessiert war, die Macht zu nutzen). Ein Indiz für diese Theorie: Viel über die in der Sequel-Trilogie nur kurz auftauchenden Ritter wissen wir aus den „Star Wars“-Comics von Charles Soule. Der ist auch in beratender Funktion an „The Acolyte“ beteiligt – weil man ihn für den Ren-Hintergrund brauchte? Zudem eint die Ren zumindest später ein Ziel mit Qimir: die Vernichtung der Jedi.

    Allerdings gibt es auch Punkte, die dagegen sprechen. Die Ren waren zu dieser Zeit eigentlich nur in den sogenannten Unbekannten Regionen unterwegs. Entkräften könnte man dies aber damit, dass der hier ja auch nicht in der Gruppe operierende Qimir vielleicht ein abtrünniger Ren ist, der sich losgesagt hat und auf eigene Faust agiert.

    Ein stärkeres Gegenargument sind aber seine ausgeprägten Machtfähigkeiten. Die Ren sind zwar erstklassige und brutal agierende Kämpfer, aber verstehen die Macht nicht wirklich, nutzen sie teilweise nicht aktiv, sondern nur unbewusst und kratzen ohnehin nur an der Oberfläche.

    Theorie 2: Ein Verweis auf den Zweiklang der Macht

    Die Musik könnte so vielmehr auf den sogenannten Zweiklang der Macht verweisen. Rey Skywalker und Kylo Ren alias Ben Solo sind besonders stark über die Macht miteinander verbunden. Sie bilden ein Macht-Dyade, ihre Fähigkeiten sind gemeinsam besonders ausgeprägt. Nur so kann Kylo am Ende von „Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“ Rey heilen. Verweist die Musik einfach nur darauf? Schließlich wird sie auch während einer Heilszene eingesetzt.

    Vor allem führt uns diese Theorie dann doch wieder zurück zu den Sith. Aus einem Dialog zwischen dem späteren Imperator und Anakin in der Prequel-Trilogie von George Lucas wissen wir, dass Palpatines Meister Darth Plagueis stark an diesen besonderen Heil-Fähigkeiten interessiert war, weil er sogar auf Unsterblichkeit hoffte. Stehen Mae und Osha auch im Zweiklang der Macht? Die Dualität der beiden steht ja immer wieder im Zentrum der Serie. In dieser Episode wirkt es an einer Stelle auch so, als seien Oshas kaum ausgeprägte Fähigkeiten etwas stärker, wenn ihre Schwester in der Nähe ist.

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    Kylo Ren heilt Rey - hier sahen wir den Zweiklang der Macht bereits.

    Ist Qimirs Plan, an sie beide ranzukommen, um den Traum der Sith von Unsterblichkeit zu ergründen? Gehört er selbst zur Linie der Sith und ist vielleicht Darth Tenebrous, der Meister von Darth Plagueis? Oder ist er viel mehr persönlich mit Mae und Osha verbunden, vielleicht ähnlich wie sie entstanden (was ja auch noch nicht geklärt ist!) und somit eine Art großer Bruder?

    Unsere Vermutung: Es geht um den Zweiklang und Qimir ist trotzdem kein Sith

    Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Kylo-Ren-Musik nicht auf die Ritter von Ren, sondern nur auf den Zweiklang der Macht verweist, was uns auch deutlich plausibler erscheint, macht das Qimir nicht zwangsläufig zu einem Sith. Denn zwischen all der Action und dem Jedi-Metzeln in der fünften Folge gibt es mehrere Hinweise darauf, dass Qimir kein Sith ist. Dabei meinen wir nicht nur seine irgendwie für einen sich offenbarenden Sith unnötig verkomplizierte Aussage, dass die Jedi ihn so nennen würden.

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    Da ist zum Beispiel seine deutlich geäußerte Ablehnung von strengen Regeln. Dabei sind gerade die Sith seit ihrem auch selbst befeuerten Untergang besonders streng – wir erinnern nur an die Doktrin, dass es immer nur einen Meister und einen Schüler gibt. Der ganze Regel-Satz von Qimir scheint genauso ein Seitenhieb gegen die Sith wie gegen die Jedi.

    Wir glauben: Die Sith agieren weiter völlig im Verborgen und sind möglicherweise auch gar nicht erfreut, dass hier ein vorlauter Typ wie Qimir Aufmerksamkeit darauf lenken könnte, dass sie nicht ausgelöscht sind. Wenn die Jedi am Ende herausfinden, was Qimir wirklich ist, erklärt dies auch, warum sie in „Episode I“ immer noch davon ausgehen, dass die Sith schon lange nicht mehr existieren.

    Die kommenden Episoden von „The Acolyte“ werden uns hoffentlich mehr Informationen darüber geben, was Qimir ist und wie er den Umgang mit der dunklen Seite der Macht gelernt hat. Falls ihr euch mehr für das Metall interessiert, das es ihm ermöglicht, im Kampf sogar die Lichtschwerter der Jedi zu deaktivieren, verweisen wir euch derweil auf den folgenden Artikel:

    "The Acolyte": Cortosis erklärt – eins der besten Elemente von "Star Wars" endlich auch in Action!

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