Fesche Sprüche, fesselnde Action und jede Menge altmodisches Abenteuerflair, gepaart mit modernem Pep: Vor dem Kinostart hat kaum wer an „Fluch der Karibik“ geglaubt. Dabei haben die hauptverantwortlichen Drehbuchautoren hinter dem Johnny-Depp-Vehikel schon fünf Jahre zuvor mit diesen Zutaten die Kassen zum Klingeln gebracht!
Mit „Die Maske des Zorro“ hauchten Ted Elliott & Terry Rossio dem Mantel-und-Degen-Genre neues Leben ein, ohne seine zeitlosen Qualitäten zu verleugnen. Hinzu kamen die feurige Inszenierung des „GoldenEye“-Regisseurs Martin Campbell und ein brillant besetzter Antonio Banderas als maskierter Held – fertig war das heißeste Abenteuer des Jahres 1998! Heute, am 27. Juni 20234, läuft „Die Maske des Zorro“ ab 21.35 Uhr bei ZDFneo. Zudem ist der Blockbuster in der ZDF-Mediathek abrufbar. Alternativ könnt ihr ihn bei vielen Portalen als VOD leihen und kaufen, etwa bei Amazon Prime Video.
"Die Maske des Zorro": Abenteuerspaß, der "Rocky" und "Star Wars" zuvorkam
Don Diego De La Vega (Anthony Hopkins) kämpfte jahrelang als Zorro für die Bedürfnisse des einfachen Volks. Doch dann gerät er in eine Falle und wird verhaftet. Zu allem Übel entführt der korrupte Gouverneur Don Rafael Montero (Stuart Wilson) Don Diegos neugeborene Tochter Elena und zieht sie als sein eigenes Kind auf. 20 Jahre später kann Don Diego fliehen und begegnet dem Vagabunden Alejandro Murrieta (Antonio Banderas).
Der hat noch eine Rechnung mit Montero und seinem Handlanger Captain Harrison Love (Matt Letscher) offen. Don Diego trainiert Alejandro und macht ihn zu seinem Nachfolger, hoffend, dass er Montero in seine Schranken weisen wird. Und vielleicht gelingt es dem heldenhaften Duo, die erwachsene Elena (Catherine Zeta-Jones) schonend über ihre Herkunft aufzuklären...
Auf gewisse Weise hat „Die Maske des Zorro“ den Legacyquel-Trend vorweggenommen, den die „Star Wars“-Sequel-Trilogie sowie die „Rocky“-Ablegerreihe „Creed“ popularisierten und „Scream 5“ spitzzüngig auseinandernahm: Um eine neue Generation für eine altbekannte Filmwelt zu begeistern, und dennoch bestehende Fans abzuholen, erfolgt eine Nostalgie und Moderne ausbalancierende Staffelübergabe.
Elliot & Rossio sowie Autor John Eskow bedienten diese Erzählmechanismen bereits 1998: Hopkins gibt die ursprüngliche, oft interpretierte Zorro-Figur Don Diego, Banderas' Alejandro Murrieta wird neu etabliert und füllt die hinter Maske, Hut und Mantel verborgene Identität mit eigenem, temperamentvollem Schmiss.
Gerechtigkeitskampf mit Leidenschaft und Witz
In Ermangelung eines vorherigen Zorro-Films mit Hopkins wird er in einem ausgedehnten Auftakt etabliert, was in der Umsetzung etwas schleppend geraten ist. Doch sobald sich Hopkins und Banderas begegnen, erwacht der Film zum Leben: Hopkins changiert amüsiert zwischen neckischem Mentor und „Elder Statesman des Widerstands“. Banderas wandelt sich im Laufe einer flott-witzigen Trainingsmontage vom versoffenen Niemand zum augenzwinkernden Helden voller Leidenschaft. Und der Rapport zwischen den Stars ist sehr unterhaltsam.
Im Helden-Modus angekommen, spielt Banderas ungeheuerlich charmant, mit einer Prise Arroganz (die zu Schadenfreude einlädt, wann immer er sich selbst ins Stolpern bringt) und verführerischem Draufgängertum. „Titanic“-Komponist James Horner untermalt dies passenderweise mit einem Abenteuerscore voller Tatendrang, Romantik und feurigen Flamenco-Elementen.
Und die spannend choreografierten Actionsequenzen, entworfen von „Herr der Ringe“-Kampftrainer Bob Anderson, spiegeln konsequent die Persönlichkeit der jeweiligen Figuren wider, statt bloß mit Spektakel zu blenden. Anderson nannte Banderas Jahre später den talentiertesten Star, den er je am Degen unterrichtete. Die feurige Chemie mit Catherine Zeta-Jones rundet dieses Entertainmentpaket denkwürdig ab.
Egal, ob die aufgeweckte, neugierige Elena und Alejandro sinnlich, geradezu provokant miteinander tanzen, sie ihn am Degen in seine Schranken weist oder er ein Duell mit ihr in einen wortkargen Flirt kippen lässt: Die Anspannung ist zum Schneiden. Ein Jammer, dass solche Funken zwischen den Stars nur selten im Actionkino fliegen.
Selbst Steven Spielberg sieht das Abenteuer als Vertreter einer Filmgattung an, die es viel zu selten zu sehen gibt, wie ihr hier nachlesen könnt:
"Die Dinge werden sich ändern": Steven Spielbergs eindringliche Warnung an "Zorro"-Star Antonio BanderasDies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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