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    Einer der realistischsten Kriegsfilme, die je gedreht wurden: Diese Perle mit Michael Caine wird von einem Militärexperten gelobt
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Der Soldat James Ryan“, „Platoon“ oder doch eher „1917“? Wenn es um die realistischsten Kriegsfilme geht, nennt ein ausgewiesener Experte ein völlig anderes Werk, das ihr womöglich noch nie gesehen habt.

    Was macht einen realistischen Kriegsfilm aus? Ist es historische Genauigkeit? Oder vielmehr technische Brillanz, wie in Steven Spielbergs „Der Soldat James Ryan“, dessen unvergessliche Eröffnungssequenz so realitätsgetreu geraten war, dass sogar eine Notfall-Hotline für Veteranen eingerichtet werden musste?

    Kriegsveteran James D. Dever, der in den späten 90er Jahren aus dem United States Marine Corps ausgeschieden und seitdem als militärtechnischer Berater in Hollywood tätig ist, hat eine andere Antwort auf diese Frage: „Die Epoche spielt keine Rolle. Es sind die Uniformen und die Art und Weise, wie sich [die Figuren] bewegen und verhalten, die für mich den Realismus eines Kriegsfilms ausmachen.“ (via Sensacine.com)

    Letztlich handelt es sich also um Details, die einem wohl nur dann auffallen, wenn man selbst in einer Armee gedient oder sogar einen Kriegseinsatz hinter sich hat: bestimmte Formulierungen, die nicht dem Militärjargon entsprechen, falsch verwendete Waffen oder Fehler an der Uniform. „In einigen dieser Filme sieht es heute so aus, als hätte man die Kleidung von der Stange genommen“, erklärt Dever. „Sie sieht nicht schmutzig oder verschwitzt aus, und nichts deutet darauf hin, dass die Uniform schon eine Weile getragen wurde.“

    Kriegsveteran lobt Film mit Michael Caine für seinen Realismus

    Als positives Gegenbeispiel führt er einen Kriegsfilm aus dem Jahr 1964 an, in dem u.a. der spätere Christopher-Nolan-Stammdarsteller Michael Caine eine Hauptrolle spielt: „Zulu“. Der Film mag weniger bekannt sein als andere Klassiker des Genres, hält auf der US-amerikanischen Kritiken-Sammelseite aber einen an der Perfektion kratzenden Score von 96 Prozent an überwiegend positiven Rezensionen – und auch Dever ist voll des Lobes:

    „Wenn Sie den Film noch nie gesehen haben, sollten Sie ihn sich unbedingt ansehen“, schwärmt er über das während des Zulukriegs im Jahr 1879 angesiedelte Werk. „Die Formationen passen exakt zu dieser Zeit, die Gewehre, die Art, wie die [Soldaten] sich verhalten. Er ist so real, dass er schon allein dadurch zum guten Film wird.“

    Aktuell könnt ihr „Zulu“ u.a. als kostenpflichtiges VoD bei Amazon Prime Video leihen:

    Neben Michael Caine spielen Stanley Baker („Duell am Steuer“) und Jack Hawkins („Ben Hur“) weitere Hauptrollen. Im Mittelpunkt des von Cy Endfield inszenierten Films steht der erbitterte Kampf zwischen dem Stamm der Zulu und den Soldaten des britischen Empire, damals die größte und mächtigste Kolonialmacht auf dem afrikanischen Kontinent. Bei der sogenannten Schlacht um Rorke's Drift (so hieß eine kleine Missionsstation in der südafrikanischen Kolonie Natal) waren 139 Briten mit einer Übermacht von 4.000 Zulu konfrontiert.

    Welche heftigen Maßnahmen Steven Spielberg unternommen hat, damit eine von ihm und Tom Hanks produzierte Weltkriegs-Serie so realistisch wie möglich gerät, könnt ihr im folgenden Artikel nachlesen:

    "Wir haben keine Kraft mehr": Steven Spielberg schickte die Darsteller seiner Kriegs-Serie durch die Hölle

    Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer spanischen Schwesternseite Sensacine.com erschienen.

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