Die HBO-Serie „Band Of Brothers – Wir waren wie Brüder“ aus dem Jahre 2001 legte größtmöglichen Wert auf eine historisch möglichst genaue Wiedergabe des Europafeldzuges der Easy Company. Als Zuschauer*in begleitet man den Weg des Fallschirmjägerregiments über zehn Folgen, von der Ausbildung in Atlanta bis zu Hitlers Kehlsteinhaus im bayrischen Berchtesgaden.
Steven Spielberg, der die Serie zusammen mit Tom Hanks als ausführender Produzent begleitete, hat dabei eine Taktik aufleben lassen, die er bereits bei „Der Soldat James Ryan“ angewendet hatte. Damit die Kernbesetzung von „Band Of Brothers“ die Strapazen der realen Easy Company nachvollziehen kann, schickte man die Schauspieler durch ein zehntägiges Bootcamp in England. Geleitet wurde dieses vom Vietnam-Veteranen Captain Dale Dye.
Eine extreme Belastungsprobe für die Schauspieler
Den Schauspielern wurde dabei nicht nur der Zugang zu Telefonen verweigert, sie mussten sich auch gegenseitig mit ihren Easy-Company-Namen ansprechen. Aber das war erst der Anfang. Die Stars mussten 18-Stunden-Tage absolvieren. Morgens um 6 Uhr erwartete die Besetzung ein Fünf-Meilen-Lauf, gefolgt von Orientierungsläufen, Schusswaffenübungen, taktischen Manövern, simulierten Feuergefechten und Wachdiensten in der Nacht.
Rick Gomez, der in „Band Of Brothers“ den Soldaten George Luz verkörpert hat, machte im Zuge eines Videotagebuchs seine Erschöpfung deutlich: „Wir haben keine Kraft mehr.“ Damit aber noch nicht genug, denn in der Baracke soll es furchtbar „nach Füßen“ gerochen haben. Außerdem, so erinnert sich Donald Malarkey-Darsteller Scott Grimes, gab es Jungs, die sich in der ersten Nacht im Bootcamp in den Schlaf geweint haben.
Das qualvolle Training hat sich für die Schauspieler aber offenbar gelohnt. Nicht nur wurde ein besseres Verständnis für ihre tatsächlichen Vorbilder hergestellt, auch eine Verbindung zum Alltag einer Militäreinheit konnte aufgebaut werden. Zusätzlich wurde das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Gruppe extrem gefördert. Damit konnte „Band Of Brothers“ genau das Maß an Authentizität erreichen, welches die Serie noch heute so ungemein beliebt macht.
Eine Kriegsszene von Steven Spielberg ist übrigens derart realistisch geraten, dass eine Notfall-Hotline eingerichtet werden musste, an die sich Veteranen nach dem Filmerlebnis im Bedarfsfall wenden konnten. Mehr dazu lest ihr im folgenden Artikel:
Steven Spielberg hat diese Kriegs-Sequenz so realistisch gefilmt, dass eine Notfall-Hotline für Veteranen eingerichtet werden musste!Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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