„Avatar – Aufbruch nach Pandora“ war Ende 2009 ein Phänomen, wie es sie wahrscheinlich nur alle zehn Jahre im Kino gibt: Mit einem weltweiten Einspielergebnis von mittlerweile fast drei Milliarden US-Dollar (Wiederaufführungen mitgerechnet) wurde der Fantasy-Blockbuster zum erfolgreichsten Film aller Zeiten, wobei sich James Cameron damit selbst vom Thron stieß – bis dahin stand sein Katastrophen-Melodram „Titanic“ auf Platz 1 der globalen All-Time-Kinocharts.
Der Film um den von den blauen Na'vis bewohnten Planeten Pandora, der von menschlichen Eindringlingen bedroht wird, läutete die Renaissance des längst als sinnlose Spielerei zu den Akten gelegten 3D-Kinos ein. Sieben Wochen hielt er sich an der Spitze der US-amerikanischen Kinocharts. Doch welcher Film konnte den Siegeszug des Mega-Erfolgs schließlich beenden?
Tatsächlich war es kein weiteres Special-Effects-Gewitter, das „Avatar“ die Pole Position kostete, sondern ein mit rund 25 Millionen Dollar vergleichsweise bescheiden budgetierter Film, der ganz auf seine Hauptdarsteller*innen und die Fans der Buchvorlage zugeschnitten war: Die Rede ist von „Das Leuchten der Stille“, den „Chocolat“-Regisseur Lasse Hallström nach einem Kitschroman-Bestseller von Nicholas Sparks inszenierte. In den Hauptrollen: Channing Tatum, der ein Jahr zuvor seinen Durchbruch mit dem Actionfilm „G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra“ feierte, und „Mamma Mia“-Star Amanda Seyfried.
Das ist "Das Leuchten der Stille"
In dem Liebesdrama spielt Tatum den Soldaten John, der sich während seines Heimaturlaubs – wie so oft bei Sparks in einer Kleinstadt am Meer – in die sozial engagierte Savannah (Seyfried) verliebt. Er versichert ihr, seinen Militärdienst zu beenden – bricht aber bald darauf sein Versprechen, um in den Irakkrieg zu ziehen. Per Brief beendet Savannah die Beziehung, doch auch viele Jahre später hat John sie nicht vergessen. Als er nach Amerika zurückkehrt, um seinen kranken Vater zu pflegen, beschließt er, um seine große Liebe zu kämpfen...
„Das Leuchten der Stille“ wurde von der Kritik wenig gnädig aufgenommen: Die US-amerikanische Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes etwa zählt gerade einmal 29 Prozent an überwiegend positiven Rezensionen. Auch wir von FILMSTARTS hatten für die Romanze nur schwache 2 von 5 Sternen übrig. Im Fazit der Kritik heißt es:
„‚Das Leuchten der Stille‘ ist weder ganz großes Gefühlskino noch feinfühliges Charakterdrama, sondern havariert in einer seichten Inszenierung. Auch eine sehenswerte Einzelleistung Richard Jenkins' und zwei ambitionierte Hauptdarsteller können nicht über ein reißbrettartiges Drehbuch hinwegtäuschen.“
Dem Zielpublikum war das ziemlich egal, und so sorgte es dafür, dass der Film weltweit 115 Millionen US-Dollar einspielen konnte – gemessen am Budget ein Erfolg. Seine größte Leistung wird aber bleiben, dass es ihm gelang, „Avatar“ vom ersten Platz der US-Kinocharts zu verdrängen. Obwohl sich „Das Leuchten der Stille“ dort nur kurz halten konnte: Nach einer Woche zog die episodische RomCom „Valentinstag“ an ihm vorbei...
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