Ein (weiterer) „Planet der Affen“-Reboot? Das hielten viele angesichts des Legenden-Status der originalen Sci-Fi-Filmreihe – „Planet der Affen“ von 1968 ist nicht weniger als ein Meisterwerk, die Sequels sind immerhin trashig-kultig – für eine ganz schlechte Idee. Schon die „Planet der Affen“-Neuauflage von Tim Burton war ziemlich in die Hose gegangen. Warum also noch einmal versuchen, und das nur zehn Jahre nach Burtons Reinfall? Letztlich hat sich die neue „Planet der Affen“-Reihe dann aber als gigantische Überraschung entpuppt: Selten war Sci-Fi-Kino durchgehend so spektakulär und mitreißend.
Dass schon der Auftakt zu der Trilogie, die im Kino aktuell mit einem lose verbundenen vierten „Planet der Affen“-Film fortgesetzt wird, grandios ist, davon könnt ihr euch diese Woche am Montag und auch noch mal am Dienstag im TV überzeugen: Kabel Eins zeigt „Planet der Affen: Prevolution“ am 3. Juni 2024 um 20.15 Uhr und wiederholt ihn am 4. Juni zu einer noch halbwegs zuschauerfreundlichen Uhrzeit um 22.30 Uhr. Wer den Sci-Fi-Blockbuster im TV verpasst hat, kann ihn auch bei Disney+ streamen – und dort auch gleich die Fortsetzungen „Planet der Affen 2: Revolution“ und „Planet der Affen 3: Survival“ schauen.
Megastarke Sci-Fi-Reihe – aber Teil 1 ist etwas ganz Besonderes
Und der neuen „Planet der Affen“-Trilogie ist etwas gelungen, was sich nur sehr wenige Filmreihen auf die Fahne schreiben können: Alle Teile sind durch die Bank weg fantastisch, Teil 2 sticht mit 5 Sternen in der FILMSTARTS-Wertung als Meisterwerk heraus, die beiden anderen Teile kommen auf 4,5 Sterne. Und was die Filme noch gemeinsam haben: Alle drei sind in unserer Top-100-Liste der besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten vertreten, was die Trilogie zur bislang besten Sci-Fi-Reihe des neuen Jahrtausends macht und einer der besten überhaupt.
Aber auch, wenn Teil 2 einen halben Stern mehr abgesahnt hat, ist der Auftakt „Planet der Affen: Prevolution“ der Lieblingsteil der Autorin dieses Artikels. Etwa, weil sie bei den meisten Reihen das Worldbuilding am Anfang ganz besonders mag. Wir lernen eine Welt und die Figuren kennen und erfahren, was auf dem Spiel steht, während es in nachfolgenden Teilen, seien wir mal ehrlich, meistens hauptsächlich in Hauen und Stechen ausartet – zumindest bei bestimmten Genres.
Emotional, aber nicht schnulzig - sondern einfach gut geschrieben!
Auch in der „Planet der Affen“-Trilogie geht es in den weiteren Teilen zunehmend um Konflikte, die Geschichte wird immer düsterer und kriegerischer. „Prevolution“ hingegen besticht durch eine wunderbare Emotionalität, indem die an vielen Stellen sehr berührende Geschichte von Affe Caesar, seinem Ziehvater Will Rodman (James Franco) und dessen Vater Charles (John Lithgow) erzählt wird, und wie sich Caesar schließlich gezwungen sieht, sich von den Menschen abzuwenden.
Aber keine Sorge, schnulzig ist das nicht, sondern hochspannend und mitreißend! Und Action gibt es auch, allerdings ist diese eben nicht einfach nur als purer Unterhaltungsfaktor da, sondern „hier entwickelt sich die Action zwingend aus der Geschichte und den Figuren“, wie es in unserer Kritik sehr treffend heißt. Überhaupt ist das tolle Drehbuch eine der ganz großen Stärken dieses Films – und das ist bei einem Blockbuster-Spektakel dieser Größenordnung einfach extrem erfrischend.
Andy Serkis ist als Caesar eine Wucht
Und dann ist da einfach der Wow-Effekt, den der erste Teil mit sich bringt: Affe Caesar kennenzulernen, den Andy Serkis per Motion-Capture-Performance auf brillante Weise verkörpert, ist ein ganz großes Kinoerlebnis – das auch Jahre später und auf dem kleinen Bildschirm noch gut funktioniert. Die technische Brillanz, mit der der CGI-Protagonist hier zum Leben erweckt wird, ist einfach unfassbar beeindruckend, zum Zeitpunkt des Kinostarts absolut innovativ und selbst mehr als zehn Jahre später immer noch großartig: „Caesar ist der erste CGI-Protagonist der Kinogeschichte, der tatsächlich dieselbe emotionale Bandbreite wie ein menschlicher Darsteller abdeckt.“
Schon die Rolle von Gollum in den „Der Herr der Ringe“-Filmen brachten Andy Serkis einen Ruf als Motion-Capture-Experte in Hollywood ein, mit „Planet der Affen“ festigte er diesen – aber egal ob mit oder ohne Motion-Capture-Anzug: In erster Linie ist Andy Serkis ein verdammt guter Schauspieler, wie er zuletzt in der „Star Wars“-Serie „Andor“ bewiesen hat. Und deshalb ist auch sein Caesar fantastisch gespielt, Mimik und Gestik sitzen, gesprochene Sprache ist überhaupt nicht nötig, um zu verstehen, was in dem Affen vor sich geht und um eine Bindung zu ihm aufzubauen. Sich einfach nur einen Mo-Cap-Anzug mit Punkten überzuziehen reicht nicht – man muss eben auch schauspielern können.
"Planet der Affen 4: New Kingdom": Im Kino geht es jetzt weiter
Ohne Caesar, aber immer noch mit vielen Affen geht es seit dem 8. Mai 2024 im Kino mit einer losen Fortsetzung weiter. Hier könnt ihr euch den Trailer zu Wes Balls „Planet der Affen 4: New Kingdom“ anschauen:
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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