Inflation, Streiks, Corona-Maßnahmen: Hollywood hat in den letzten Jahren ein echtes Budgetproblem. Auch die Streamingdienste bleiben von der Kostenexplosion nicht verschont – so etwa im Fall von „The Electric State“, dem neuen Netflix-Blockbuster der „Avengers: Infinity War“- und „Avengers: Endgame“-Regisseure Joe und Anthony Russo.
Wie die für gewöhnlich verlässliche Seite World Of Reel berichtet, soll „The Electric State“ stolze 320 Millionen Dollar verschlungen haben – und damit noch mal ein deutliches Sümmchen mehr als der ebenfalls schon sehr teure Russo-Netflix-Film „The Gray Man“, der ein Budget von „nur“ 200 Millionen Dollar hatte. Damit würde sich „The Electric State“ nur knapp hinter dem Russo-MCU-Doppel „Avengers: Infinity War“ (325 Millionen Dollar) und „Avengers: Endgame“ (356 Millionen Dollar) einreihen.
Warum ist "The Electric State" so teuer?
Diese drei Filme sind auch ein guter Erklärungsansatz dafür, warum „The Electric State“ so teuer ist: Neben Netflix-Star Millie Bobby Brown („Stranger Things“, „Enola Holmes“, zuletzt „Damsel“) in der Hauptrolle sind in „The Electric State“ nämlich auch noch Stars wie Chris Pratt, Stanley Tucci und Ke Huy Quan zu sehen während u. a. die Stimmen von Anthony Mackie, Brian Cox und Giancarlo Esposito zu hören sein werden.
All diese Stars rufen für solche Streamingfilme jedoch deutlich höhere Gagen auf, weil hier die zahlreichen Bonuszahlungen wegfallen, die sonst die im Vergleich niedrigeren Gagen bei Kinofilmen ergänzen. Dazu gehören Gewinnbeteiligungen, an bestimmte Box-Office-Bestmarken gekoppelte Prämien und die sogenannten Residuals, um die sich bei den Hollywood-Streiks des Jahres 2023 vieles drehte.
Trotz der Kosten von 320 Millionen Dollar sollte man hier also nicht unbedingt einen Mega-Blockbuster wie „Avengers: Endgame“ erwarten, da ein hoher Teil des Budgets in die Gagen der beteiligten Stars geflossen seien dürfte. So war es auch bei „The Gray Man“, der trotz seines Budgets 200 Millionen Dollar eher wie ein mittelteurer Hollywoodfilm aussah und wirkte.
Langwierige Dreharbeiten zu "The Electric State"
Ein anderer Grund für das sehr hohe Budget von „The Electric State“ dürfte aber auch in der langen Entwicklungsgeschichte des Films liegen. So sicherten sich die Russo-Brüder bereits 2017 die Rechte an dem Bilder-Roman des Künstlers Simon Stålenhag (siehe Titelbild über diesem Artikel), der die Vorlage für den Film bildet und den ihr hier bei Amazon bestellen könnt:
Anschließend sollte „The Electric State“ zuerst von Studio Universal ins Kino gebracht werden, bevor der Film dann doch zu Netflix wanderte. Und nachdem die Dreharbeiten im Oktober 2022 begannen, mussten sie aufgrund des Todes eines Crew-Mitglieds im November unterbrochen werden. Abgeschlossen wurden die Dreharbeiten dann im Februar 2023, doch wie die in Sachen Netflix sehr verlässliche Seite What's On Netflix berichtete, wurden Anfang 2024 (!) nochmal sogenannte Nachdrehs angesetzt.
Solche Nachdrehs gehören zwar bei fast allen Blockbustern dieser Größenordnung dazu und meistens werden nur ein paar zusätzliche Schnipsel hier und da gedreht, deren Notwendigkeit erst im Schnitt auffällt. Dass nun aber gut ein Jahr nach Ende der eigentlichen Dreharbeiten nochmal Hand an den Film gelegt wurde, deutet darauf hin, dass hier doch etwas mehr Arbeit nötig ist. Auch das dürfte zu der Kostenexplosion beigetragen haben.
„The Electric State“ wurde von Netflix nicht in der Liste der Filme aufgeführt, die 2024 bei dem Streamingdienst starten sollen. Auch das deutete darauf hin, dass „The Electric State“ wohl erst 2025 bei Netflix startet. Der sehr sehenswerte Action-Thriller „Adagio - Erbarmungslose Stadt“ ist hingegen bereits seit heute bei Netflix verfügbar. Mehr dazu erfahrt ihr hier:
Gerade erst neu im Kino, jetzt schon bei Netflix: In diesem Action-Thriller brennt eine Weltstadt*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.